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Schweine (geklaut aus dem Autarkieforum)

Vorab: Schweine sind hochintelligente Tiere. Deswegen sollte immer darauf geachtet werden, diese Wesen sorgfältig zu verriegeln, sodass sie nicht selbst den Stall öffnen können. Die Schweinekrankheiten Schweinepest und Maul- und Klauenseuche sind für Menschen relativ ungefährlich.

Die Lebensweise des Wildschweins Wildschweine findet man heute noch in bewaldeten Gebieten. Tagsüber hält sich das Schwarzwild im Unterholz von Laub- oder Mischwäldern verborgen. Es suhlt sich gerne in schlammigen Pfützen und schmiert sein schwarzes Borstenkleid mit Schlamm ein, damit es vor Insekten geschützt ist. In der Dämmerung werden die Wildschweine dann aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Dabei geht der Keiler, das männliche Tier, voran.

Körperbau des Wildschweins Wildschweine besitzen einen schmalen, muskulösen Körper mit einem borstigen Fell. Ihr Gewicht kann bis zu 200 kg betragen. Der große Kopf ist keilförmig und endet vorne mit einer breiten Rüsselscheibe. Der Körper der Wildschweine ist hoch und schmal mit einer geringen Speckschicht. Die Ohren stehen aufrecht und der Schwanz ist buschig und gestreckt.

Was frisst das Wildschwein? Wildschweine gehören zu den Allesfressern. Mit den langen Eckzähnen, den sogenannten Hauern, durchwühlen sie den Boden nach Grünfutter, Eicheln, Bucheckern, Kastanien, Pilzen, Insekten, Würmern, Mäusen, Vogeleiern oder Fröschen. Nachts besuchen Wildschweine auch Felder und wühlen mit ihrem Rüssel die Rüben aus dem Acker oder fressen das junge Getreide. Im Winter können die Wildschweine den gefrorenen Boden allerdings nicht mehr durchwühlen, deshalb stellen Förster Tröge mit Zuckerrüben, Hafer, Eicheln und Kastanien an den Futterplätzen für die Tiere auf.

Sinnesorgane des Wildschweins Das Wildschwein besitzt kleine Augen, die nicht sehr leistungsfähig sind. Dafür sind sie aber mit einem guten Gehörsinn ausgestattet, der sie vor Feinden warnt. Die großen Ohrmuscheln stehen deshalb aufrecht. Mit ihrem guten Geruchssinn und der tastempfindlichen Nasenscheibe nehmen sie Nahrung im Boden wahr.

Wie pflanzt sich das Wildschwein fort? Das weibliche Tier, die Bache, bekommt einmal jährlich zwischen 3 und 12 Junge, die Frischlinge genannt werden. Das Weibchen betreut die Jungen im sogenannten Kessel bis zu 18 Monaten. Bald laufen auch die Jungen, die durch ihr braungelb gestreiftes Fell besonders gut getarnt sind, mit den älteren Tieren umher. Nach einem Jahr wechseln sie ihr Haarkleid und nehmen die Färbung der Alttiere an. Jüngere Männchen nennt man Überläufer, ältere dann Keiler.

Lebensweise des Hausschweins Das Hausschwein ist ein direkter Nachfahre des Wildschweins, denn die verschiedenen Rassen wurden vom Menschen gezüchtet. Viele Eigenschaften haben sich durch die Zucht verändert, vor allem vom äußeren Bau her ist die Abstammung vom Wildschwein kaum mehr zu erkennen. Der Schnauzenteil ist kürzer geworden, die Hauer sind kleiner, der Körper ist kurzbeinig, dick und mit einer starken Haut (Schwarte) ausgestattet.

Körperbau des Hausschweins Das Schwein ist ein Paarzeher mit je zwei Haupt- und Nebenzehen. Diese kann es abspreizen, um nicht im Morast einzusinken.

Der Körper ist spärlich mit Borsten bedeckt, und unter der Haut befindet sich eine dicke Speckschicht, die das Schwein vor Kälte schützt. Intensiv gemästete Schweine erreichen schon etwa nach 8 Monaten ein Gewicht von 100kg. Der Körper ist plumper als der des Wildschweines. Hausschweine sind meist schlappohrig und besitzen ein Ringelschwänzchen.

Was frisst das Hausschwein? Auch das Hausschwein ist ein Allesfresser. Hauptfuttermittel sind Kartoffeln, Magermilch, Getreide, Küchenabfälle und alle Hackfrüchte wie z. B. Rüben. Hausschweine fressen aber auch Pflanzenabfälle, Eicheln, Kastanien, Schösslinge, Obst, Gemüse, etc. Sie verschmähen auch Käfer oder Regenwürmer nicht, und sehr hungrige Schweine haben auch schon Menschen getötet und verspeist. Mir ist ein Fall zu Ohren gekommen, wo ein Bauer seinen etwa fünfjährigen Sohn wegen schlechten Benehmens im Schweinestall einsperrte. Das Kind war am nächsten Tag aufgefressen. Da das Hausschwein schnell heranwächst, kann es bereits nach etwa 8 Monaten 100 kg wiegen. Etwa im dritten Lebensjahr erreichen Schweine ihr Endgewicht. Es beträgt bei weiblichen Tieren (=Sau) etwa 250 kg, bei männlichen Tieren (=Eber) etwa 350 kg. Schweine sollten zweimal am Tag, morgens und Abends gefüttert werden. Ist jedoch Eichelsaison, so sind die Tiere mit einer geringeren Fütterung zufrieden, wenn sie denn Eicheln oder Kastanien in entsprechender Menge bekommen. Da sie gern selbst danach wühlen, kann man diese Baumfrüchte auch im Freien im Corral der Tiere verstreuen.

Schweine müssen mindestens alle drei Tage ausgemistet werden, dies gründlich. Der Schweinestall sollte dann nach Ausmistung mit Stroh ausgelegt werden, und das etwa 50 Zentimeter hoch.

Sinnesorgane des Hausschweins

Der Geruchssinn des Schweines ist sehr gut ausgebildet. Daher wurden Schweine schon als Drogenspürschweine oder beim Aufspüren von Minen eingesetzt. Der Tastsinn in der Rüsselscheibe lässt es die Nahrung im Boden gut ertasten. Auch der Gehörsinn ist gut ausgeprägt. Die Augen sind jedoch klein, deshalb sieht das Schwein auch nicht sonderlich gut.

Wie pflanzt sich das Hausschwein fort? Das weibliche Tier, die Sau, kann im Jahr zweimal 8 bis 12 Junge, die Ferkel, zur Welt bringen. Das männliche Tier wird Saubär oder Eber genannt.

Schweinezucht Das Hausschwein ist der wichtigste Fleischlieferant Österreichs. Es wird gebraten, gekocht oder gedünstet gegessen. Da Schweinefleisch aber fettreicher als Kalb-, Rind- oder Hühnerfleisch ist, sollte es vom Menschen in Maßen genossen werden.

Heute werden Schweine sehr oft in kleinen Boxen gehalten, wo sie häufig gefüttert werden und wenig Bewegung haben, damit sie schnell an Gewicht zunehmen. Diese Intensivhaltung der Schweine führt aber dazu, dass sie sehr krankheitsanfällig sind. Deshalb verabreicht man ihnen Medikamente, deren Rückstände nach dem Schlachten oft im Fleisch verbleiben und auch so in unseren Körper gelangen können. Von daher ist ein großer Stall vonnöten, und Auslauf für die Schweine, damit diese sich abhärten können. Dadurch kann man dann weniger Schweine halten, aber bessere.

Ein guter Kompromiss für jemanden, der auf Autarkie umsteigt, ist entweder ein Bastardschwein, also eine Kreuzung aus Hausschwein und Wildschwein, was man immer mal wieder erlebt, oder ein Wollschwein.

Wollschweine werden seit Anfang des 19. Jahrhunderts gezüchtet. Ursprünglich gab es schwarze, blonde, schwalbenbäuchige und rote Farbvarianten, von denen noch die letzten drei genannten existieren. Die Herkunft der Schweine liegt in Serbien und Ungarn.

Zeitweise waren Wollschweine die meistgehaltene Schweinerasse in Ungarn. Die Mangalitzas sind und waren robuste, harte Tiere, die als Fettschweine für eine extensive Haltung gezüchtet wurden. Die Anzahl der Zuchttiere der roten, blonden und schwalbenbäuchigen Wollschweine wird weltweit auf weniger als 1000 geschätzt, in Deutschland gibt es etwa 150 bis 200 Tiere.

Die Tiere können aufgrund ihres dichten Haarkleides und ihrer Speckschicht das ganze Jahr ueber draussen gehalten werden. Sie sind robust, widerstandsfähig und ihre Gelenke meistern jedes schwierige Gelände.

Eber, Sau und Ferkel können das ganze Jahr über zusammenleben, sofern genug Platz vorhanden ist und die Tiere sich aus dem Weg gehen können. Sie sind stressunempfindlich und genügsam. Kraftfuttergabe würde bei dieser Rasse nur zur Verfettung führen, sie sind somit ausgezeichnete Weidemastschweine und geeignet für extensive Haltung.

Mangalitzasauen haben hervorragende Muttereigenschaften. Sie zeigen einen ausgeprägten Nestbau und Pflegetrieb, der bei den heutigen Intensivrassen häufig verloren gegangen ist. Mangalitzas werden gerne auf Alpen gehalten und eignen sich zur Umwandlung von Grünland zu Ackerflächen, da sie den Boden gründlich durchwühlen und umbrechen.

Ein weiteres Beispiel für die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von Wollschweinen stellt dieser Fall dar: Eine Gruppe Mangalitzas wird jeden Winter auf eine Kiesinsel im Bodensee gebracht. Diese Insel gilt als eine wichtige Brutstelle für Wattvögel. Den ganzen Winter wird die Insel von den Schweinen umgewühlt und somit vom Bewuchs freigehalten. Im Frühjahr holt man die Schweine wieder ab und die Vögel haben ideale Brutbedingungen.

Die extensive Haltung ermöglicht auch die Nutzung von Grünbrachflächen. Mangalitzas liefern langsam gewachsenes, dunkles, leicht fettmarmoriertes Qualitätsfleisch. Es eignet sich bestens als Grillfleisch, und auch als Spanferkel sind sie beliebt, da das Fleisch nicht austrocknet.


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Letzte Änderung: 17.2.2005 18:20:27 - Autor: Schwimmer - Letzter Autor: Röde Orm
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