WeiDeDie Weide, gehört wegen ihrer Vielseitigkeit zu meinen Lieblingshölzern
Die Weide lässt sich relativ leicht anpflanzen.
Man kann auf diese Weise sich nicht nur das Material zum Körbeflechten bequem heranzüchten, sondern sich auch eine Kombination aus Zaun und Hecke aus Weide machen. Hierzu benötigt man Ruten wie oben beschrieben, nur das die nicht gekürzt werden. Selbige werden dann schräg (etwa 70°) und überkreuz im gewünschten Abstand in den Boden gesteckt und miteinander verflochten. Das Ganze sollte hinterher Ähnlichkeit mit einem Jägerzaun haben. Steht alles, kann man den Zaun auf die gewünschte Höhe kürzen oder man biegt die überschüssige Länge um und verflechtet sie mit dem Zaun. Ruten die nicht anwachsen, werden im nächsten Jahr ausgetauscht. Die jährlich nachwachsenden Triebe kann man abschneiden oder mit einflechten.
Die Weide und das Feuer:
Ein Feuer anzünden ja. Aber als Heizmaterial ist es zu schade und sollte nur verwendet werden, wenn nichts anderes vorhanden ist. Aus Weide lässt sich aber der Bogen und der Stab zum Feuerbohren gut herstellen. Vorrausgesetzt natürlich, das Material ist gut durchgetrocknet. Als Stab wird ein etwa finger- bis daumendickes, gerades, geschältes Rutenstück von 30 bis 60 cm Länge verwendet. Das obere (dicke) Ende wird etwas dünner und schön rund geschnitzt und das untere Ende mit einer etwa 1,5 cm langen, Rundspitze versehen. Im oberen Teil werden umlaufend lange Kerben eingearbeitet, damit die Schnur besser greifen kann. Die Rillen beginnen etwa 2 cm vor dem oberen Ende und sollten etwa 10 cm lang sein. Für dem Bogen verwendet man am Besten ein schon von sich aus krumm gewachsenes (meist dicht am Weidenstamm) Rutenstück, das am dicken Ende etwa daumendick sein sollte. Selbiges sollte etwa 40 bis 50 cm lang und geschält sein. An beiden Enden werden Kerben für die Schnur eingeschnitzt.
Die Weide und der Bogen (zum schießen):
Körbe und anderes flechten:
Mit Weide Schnitzen:
Empfohlene Schnitzmesser:
Damit lassen sich aus Weide schon eine ganze Menge Sachen schnitzen wie z. B. Löffel.
Weide als Papier:
Natürlich kann man sich auch ein Stück Weide auf die gewünschte Länge schneiden und sich dann die gewünschten Streifen abhoben, auseinander rollen und dann nach Bedarf beschriften. Gut durchgetrocknete Weide papierdünn gehobelte, ist in Wuchsrichtung fast nicht zu zerreißen wenn sie nicht geknickt wird / wurde.
Weide als Schmerzmittel:
Salicylsäure ist ein natürliches Aspirin und wurde (mindestens) schon seit der Antike von Menschen zur Behandlung von Fieber und rheumatischen Schmerzen verwendet. Sowohl die Rinde, als auch die Blätter finden Verwendung in Aufgüssen und Tees. Am heilkräftigsten ist die Rote Weide, Salix purpurea. Rindensud kochte man bei schlecht heilenden Wunden, Rindenasche wurde in Salbenform bei Hühneraugen und Warzen eingesetzt.
Rezept:
Achtung:
Weidenrinde wirkt durch ihre Gerbstoffe stark zusammenziehend und keimtötend. Gerade bei Erkältungskrankheiten entzündet sich häufig auch die Mundschleimhaut und es kann zu Zahnfleischbluten kommen. Weidenrinde eignet sich auch hervorragend als Gurgelmittel, auch bei geschwollenen Mandeln. Dazu mischt man Weidenrinde mit Apfelessig
Weidenrinden-Gurgelmittel:
Weide als Gerbstoff:
Ich habe es selber noch nicht ausprobiert, deshalb hier nur eine kurze Anleitung zum selber experimentieren: Die Weidenrinde nach dem Abziehen häckseln (klein hacken) und Trocknen. Ist sie trocken, kann sie problemlos gelagert werden bis man genug davon zum gerben hat. Ist genügend Rinde vorhanden, kann man mit dem Gerben beginnen. Die abgezogene Haut wird zunächst straff aufgespannt und auf der Fleischseite gründlich entfleischt. Es muss alles Fleisch, Fett und die Unterhaut entfernt werden. Mit etwas Glück, lässt sich die gesamte Unterhaut samt allem anhaftenden Fleisch und Fett abziehen. Bei diesen Arbeiten darauf achten, das man die Haut selber nicht verletzt. Will man nur Leder ohne Haare, müssen diese anschließend auch entfernt werden. Hierzu wird mittels Hartholzasche und Wasser eine Brühe angesetzt, in die die Haut für 2 bis 5 Tage eingelegt wird. Die Haut muss gut von dieser Brühe bedeckt sein und es dürfen sich keine Luftblasen darin befinden. Am Besten macht man das in einem ausreichend großen Plastikeimer mit gut schließendem Deckel. Hat man alles richtig gemacht, lassen sich die Haare relativ problemlos entfernen. Anschließend wird die Haut mehrmals gründlich ausgespült. Nun brauch man eine möglichst wasserdichte Grube oder ein anderes, brauchbares Gefäß in ausreichender Größe. Der Boden wird gut mit der Weidenrinde bedeckt, die Haut flach eingelegt und wieder gut mit der Winde bedeckt. Hat man mehrere Häute, wird der Vorgang schichtweise wiederholt. Obendrauf kommt dann ein Deckel, der aber etwas kleiner als die Grube sein muss, weil er mit Steinen beschwert wird und das Ganze (etwas) zusammendrücken soll. Anschließend wird die Grube mit Wasser befüllt und 4 bis 6 Monate in Ruhe gelassen. Nach der Ruhe wird alles herausgeholt (die Brühe nicht wegschütten) und die Haut gespült. Anschließend wieder neue Rinde und die Haut schichtweise in die Grube und mit der alten Brühe (welche mit frischen Wasser aufgefüllt wurde) befüllen. Dieser Vorgang wird drei bis vier mal wiederholt. Anschließend die Haut gründlich ausspülen, walken und trocknen.
Weide als Nahrung:
Die Blätter eignen sich als Viehfutter
Weide als Farbe:
Ich habe bisher keine Anleitung zur Herstellung oder Gewinnung der Farbe gefunden.
Letzte Änderung: 21.5.2005 18:00:37 - Autor: Wizard - Letzter Autor: Wizard |
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