Starker Tobak aus der Physik: Zeit ist eine Illusion (Freie Themen)

Wodans Sohn, Dienstag, 13.06.2017, 09:17 vor 2503 Tagen (2983 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 12:09

Hallo Alle zusammen.

Ich habe mich, aus bekanntem Anlass, ein weinig mit dem Thema Zeit
beschäftigt und bin auf ein paar interessante Artikel gestoßen.
Zum Beispiel diesen hier:

http://www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/12054/1668147/Gestern-und-Morgen-sind-eins/

Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, wie es manchen von uns gelingt, ab und an den Schleier der Illusion zu durchstoßen.

Viele Grüße,

Wodans Sohn

Zeit macht nur vor dem Teufel halt (Barry Ryan)

WernerH, Dienstag, 13.06.2017, 09:50 vor 2502 Tagen @ Wodans Sohn (2455 Aufrufe)

Grüß Gott und hallo,

mitnichten starker Tobak, eher rennt die Naturwissenschaft einmal mehr uralten philosophischen Erkenntnissen hinterher.

1959 hat Ernst Jünger das Thema Zeit hier sehr anschaulich aufgezeigt.

Unsere Erbärmlichkeit hienieden kann sich nur in aufeinanderfolgenden Gegenwarten ausdrücken, das nennt man übereinstimmend Z E I T .

Wenn wir dereinst unsere irdische Existenz verlassen dürfen, sind wir auf diese nicht mehr angewiesen.

Grüße aus dem Isarwinkel

WernerH

Zeit in Religion, Philosophie und Wissenschaft

Wodans Sohn, Dienstag, 13.06.2017, 10:52 vor 2502 Tagen @ WernerH (2336 Aufrufe)

Hallo WernerH

ich muß gestehen, religiös motivierte Weltanschauungen sind meine Sache nicht. Philosophie hat da bei mir einen weit höheren Stellenwert. Sie wird aber aus meiner Sicht noch von wissenschaftlichen Erklärungsmodellen übertrumpft, sofern die Theorien mehrfach hinterfragt und bewiesen sind. Nun beschäftigt sich der Artikel in der Wissenschaftszeitung mit einer Konsequenz, die aus Einsteins Relativitätstheorie (1915) abgeleitet werden kann. Da diese Theorie zu denjenigen in der Physik zählt, welche am umfangreichsten geprüft und bewiesen ist, ist mein Vertrauen dazu recht groß.
Wenn also Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur Begriffe sind, die von Ort und Geschwindigkeit des Beobachters abhängen, ist es möglich, das man aus (relativ)anderem Blickwinkel auch die Zukunft eines (relativ)anderen Beobachters sehen kann.
Damit ist also ein physikalische Fundament für Schauungen gegeben.

Gruß,

Wodans Sohn

Beweise, Belege und ähnliche Unterwerfungen

WernerH, Dienstag, 13.06.2017, 15:16 vor 2502 Tagen @ Wodans Sohn (2313 Aufrufe)

Hallo Wodans Sohn,

Martin Heidegger sagt hier in knapp acht Minuten auch etwas über den Wert der Physik im Gegensatz zur Philosophie.

Wissenschaft denkt nicht

Außerdem halte ich Albert Einstein für einen der größten Hochstapler der Menschheitsgeschichte, kann das aber genau so wenig beweisen oder belegen wie er seine Relativitätstheorie. Sich auf ihn zu berufen, finde ich sehr mutig von dir.:-P

Die herrschende Meinung in der Wissenschaft ändert sich bisweilen ähnlich einer Wetterfahne im Winde.

Schauungen sind einfach da, die muss und kann man nicht BEWEISEN im wissenschaftlichen Sinne und das ist auch sehr gut so. Wir wollen ja nicht, dass unser hochwertiges Weltenwende-Forum zu einem Wurmfortsatz irgendeiner beliebigen, mediokren und willfährigen Universität verkommt, in der Professoren und ähnliches Gesocks um Pöstchen und Finanzmittel balgen.

Freundliche Grüße
WernerH

Einsteins Relativtätstheorie

Wodans Sohn, Dienstag, 13.06.2017, 15:56 vor 2502 Tagen @ WernerH (2336 Aufrufe)

Hallo WernerH

Einsteins Theorie ist die am Besten unterlegte und bewiesene Theorie, welche es in der Physik gibt. Gerade weil sie so viele Aussagen macht, die unserem `gesunden Menschenverstand' widersprechen, wurden ihre Aussagen von verschiedensten Wissenschaftlern angezweifelt, überprüft und doch als richtig nachgewiesen.
Da geht es nicht um Glaubensfragen, sondern um messbare Phänomene.
So wurde, anhand von Gravitationslinsen, die Krümmung des Raumes durch Massen bewiesen.
Der unterschiedliche Fortgang der Zeit (Zeitdilatation) in bewegten Bezugssystemen ist auch messbar.
Und die Liste lässt sich noch erheblich verlängern, aber dazu habe ich wenig Lust.

Viele Grüße

Wodans Sohn

Korrektur Link

IFan, Montag, 19.06.2017, 12:36 vor 2496 Tagen @ IFan (2052 Aufrufe)

Hallo Wodans Sohn et al.,

habe gerade einmal selber probiert; der erste Link funktioniert nicht; hat sich irgendwie ein Schreibfehler eingeschlichen, obwohl ich ihn nur kopiert habe. Jetzt noch einmal: Link

2. Link war in Ordnung.

Gruß, IFan

Gangabweichung

IFan, Sonntag, 25.06.2017, 20:31 vor 2490 Tagen @ IFan (2145 Aufrufe)

Hallo Interessierte,

weil nicht jeder Englisch kann und nicht jeder sich in die Materie hinein vertiefen mag, hier eine kleine Zusammenfassung, warum die Zeitdilatation bisher nicht bewiesen ist, jedenfalls nicht nach dem Hafele-Keating Experiment: Es ist so, wie wenn man einen Vorgang beweisen wollte, der eine Zeitabweichung von 10 Sekunden in einer Stunde bewirkt und dafür eine Uhr nimmt, die eine Gangabweichung von 30 Sekunden pro Stunde hat.

Gruß, IFan

Hafele-Keating-Experiment

Wodans Sohn, Dienstag, 27.06.2017, 08:26 vor 2489 Tagen @ IFan (2033 Aufrufe)

Hallo IFan

Fasziniert lese ich Deine anhaltende Kritik an der Zeitdilatation und dem Hafele-Keating-Experiment.
Das wurde mit vier Caesium-Atomuhren in einem Linienflugzeug durchgeführt. Die gemessenen Abweichungen waren im Bereich Nanosekunden. Wo die Kritiker die Ungenauigkeiten von 10 sek herleiten ist mir daher nicht ganz klar. Auch ist das Experiment schon mehrfach in anderer Konstellation widerholt worden und hat die Realität der Zeitdilatation gezeigt.

Kleiner Tipp:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hafele-Keating-Experiment

Da gibt es auch einen Verweis auf die verwendeten Atomuhren.

Es gibt weitere Beweise für die Zeitdilatation, nicht nur das Hafele-Keating-Experiment, sondern auch das Ives-Stilwell-Experiment und noch einige andere.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ives-Stilwell-Experiment

Und wer kein Vertrauen in Wikipedia hat, kann sich auch die entsprechende Fachliteratur besorgen.

Was viele nicht kennen, ist die Tatsache, dass Albert Einstein den Physik-Nobelpreis nicht für die Relativitätstheorie erhalten hat, sondern für den Photoelektrischen Effekt, den er entdeckt hat.
Damit hat er eine der Grundlagen für die Quantenphysik entwickelt, welche sehr wohl funktioniert.
Eure Computer würden ohne Einstein nicht funktionieren.
Gar nicht schlecht für einen Hochstapler, findest Du nicht?

Gruß,
Wodans Sohn

--
Ja, eines Tages sterben wir.
Aber an allen anderen Tagen nicht!

Atomuhren

IFan, Dienstag, 27.06.2017, 23:52 vor 2488 Tagen @ Wodans Sohn (1910 Aufrufe)

Hallo Wodans Sohn,

vielen Dank für den Beitrag.

Angerbichner schreibt, "Es sind Versuche zum Nachweis der Zeitdilatation gemacht worden, z. B. mit synchronisierten Atomuhren, von denen ein Teil in einem Flugzeug um die Erde transportiert wurde (Hafele-Keating-Experiment von 1971). Hier wurden Gangabweichungen gemessen, die denen der Vorhergesagten nach der Relativitätstheorie entsprachen. Nun waren die absoluten Werte recht klein, nämlich im Nanosekundenbereich; 1 Nanosekunde (ns) ist 1 milliardste Sekunde, oder, andersherum, 1 000 000 000 ns sind 1 Sekunde. Die gemessenen Abweichungen waren –59 ±10 ns bzw. 275 ±21 ns. Die von 1968 bis 1990 beim 'National Institute of Standards and Technology', dem amerikanischen Pendant der deutschen Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, eingesetzte Cäsium-Atomuhr NBS-4 hatte eine Ungenauigkeit von 10-12. Bei einer Flugzeit von mindestens 40 Stunden (beim anderen Flug 60 Stunden) ergibt sich also eine Ungenauigkeit von 144 ns allein aufgrund der Gangabweichung einer damaligen Atomuhr. Ob man ein Ergebnis, das sich in diesem Bereich befindet, recht ernst nehmen kann?"

Das muss ich jetzt erst einmal so hinnehmen.

Zum Ives-Stilwell-Experiment kann ich jetzt nichts sagen, dazu muss ich mich da erst einmal hineinlesen.

Die Quantenmechanik funktioniert, keine Frage. Aber Quantenmechanik und Relativitätstheorie passen nicht zusammen. Also muss irgendetwas falsch sein.

Einstein schreibt übrigens selbst zu seiner Relativitätstheorie, "Auch sind wir bis jetzt nach meiner Ansicht über eine äusserliche Einordnung der elektromagnetischen Kräfte in das Schema der allgemeinen Relativitätstheorie nicht hinausgekommen. Der die Gravitations- und Trägheitserscheinungen mitbestimmende metrische Tensor einerseits und der Tensor des elektromagnetischen Feldes anderseits, erscheinen nach wie vor als wesensverschiedene Ausdrücke des Ätherzustandes, deren logische Unabhängigkeit man wohl weit eher auf das Konto der Unvollkommenheit unseres theoretischen Gebäudes als auf dasjenige einer komplexen Struktur der Wirklichkeit zu setzen geneigt sein wird." ("Über den Äther", 1924, also neun Jahre nach der Allgemeinen Relativitätstheorie und 19 nach der speziellen)

Außerdem: „Der mechanische Äther, von Newton als ,absoluter Raum' bezeichnet, muss uns also als physikalische Realität gelten.“, „Das Auftreten von Zentrifugalwirkungen bei einem (rotierenden) Körper […] zeigt, dass dieser Äther nicht nur als ein Phantasiegebilde der NEWTONschen Theorie aufzufassen ist, sondern dass ihm etwas Reales in der Natur entspricht.“ (ebda)

Es muss den Äther also geben. Dass viele Physiker ihn bis heute ignorieren, scheint mir unverständlich. Was ist denn zwischen zwei Magneten? Nichts?

Einstein war sicher kein Hochstapler, sondern ein seriöser, gewissenhafter Wissenschaftler. Das heißt aber nicht, dass er nicht auch irgendwo einem Irrtum oder einer Fehleinschätzung unterlegen sein kann. Jedenfalls passen die Fäden der Physik nicht alle zusammen.

Gruß, IFan

Relativität und Quantenphysik

Franz Liszt, Mittwoch, 28.06.2017, 12:04 vor 2487 Tagen @ IFan (1857 Aufrufe)

Zum Thema Äther kann ich nur sagen, er ist der Versuch, die Welt an unsere menschlichen Vorstellungen von der Wirklichkeit anzupassen.

Wir sind aber Geschöpfe und nicht Schöpfer des Universums. Ensprechend ernst und vorurteilsfrei sollten wir den Phänomenen begegnen.

Einem der größten Rätsel, der "spukhaften Fernwirkung" bei verschränkten Teilchen (real/nachgewiesen), steht die Äthertheorie geradezu im Weg.

Soweit ich weiß wird Quantenmechanik auch relativistisch gerechnet. Dass eins von beiden einfach falsch ist, kann deshalb nicht sein.

Anstatt wichtige Erkenntnisse unter den Teppich zu kehren, sollten wir lieber darauf aufbauen und mal sowas erklären:

- Warum ist die Gravitation so extrem schwach? Weil sie hier nur ein Resteffekt aus einer anderen Dimension ist? Was wissen wir über die Gravitation?

- Warum können wir überhaupt riechen? Ohne Quanteneffekte ist das nicht erklärbar. Die Signalübermittlung ist schneller als "physikalisch" möglich.

Gruß franz_liszt

Ungenauigkeiten

Franz Liszt, Mittwoch, 28.06.2017, 11:48 vor 2487 Tagen @ IFan (1833 Aufrufe)

Hallo Ifan,

nach Deiner Logik dürfte es gar keine modernen Computer geben! Vergleiche da mal Wellenlänge, Ortsungenauigkeit von Wellen und Größe der damit hergestellten Strukturen.

Die Strukturen auf PC-Chips sind längst kleiner als die Wellenlänge der benutzten Wellen angeblich zulässt.

Was der Laie aus einer einzelnen Genauigkeitsangabe ableitet, ist Quatsch. Wenn da steht +/-10nm, kann nicht jemand herkommen und sagen, "Du hast aber gesagt...".

Die Genauigkeit eines Messergebnisses ergibt sich aus der Versuchsanordnung UND der eingehenden Messgrößen.

Gruß franz_liszt

Messung mit Atomuhren

Wodans Sohn, Montag, 03.07.2017, 23:17 vor 2482 Tagen @ IFan (1817 Aufrufe)

Hall IFan


Aktuelle Definition
Seit 1967 ist eine Sekunde das 9.192.631.770-Fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung.[1]

Definitionsgemäß ist die Sekunde also das Vielfache der Periode einer Mikrowelle, die mit einem ausgewählten Niveauübergang im Caesium­atom in Resonanz ist. Daher wird sie als Atomsekunde bezeichnet. Atomuhren basieren auf der Messung dieses Übergangs. Ihre Genauigkeit wurde seit der oben angegebenen Definition um mehr als vier Zehnerpotenzen auf 10exp−15 gesteigert.

Das ist wesentlich genauer als 140nsec. Hier wird im Bereich Femtosekunden gemessen.
Das Experiment wurde auch mit einer Atomuhr in einem Spaceshuttle erfolgreich wiederholt.

Gruß,

Wodans Sohn

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Ja, eines Tages sterben wir.
Aber an allen anderen Tagen nicht!

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