Die grosse Pleite - was kommt dann? (Freie Themen)

Baldur, Mittwoch, 18.01.2017, 19:02 vor 2626 Tagen (2816 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 12:27

Hallo,

ein erwartetes Szenario ist ein Wirtschaftskollaps.

Es gibt die Variante der Suppenküchen aus der Weltwirtschaftskrise, und die Variante Leukerbad(CH).
Vielleicht ist es mal ganz sinnvoll, sich das Beispiel Leukerbad anzusehen, damit die Variante Hungertuch und quasi mittelalterliche Verelendung relativiert wird.

Es muss wohl abgehobene Arroganz und Grössenwahn der Beteiligten gewesen sein, vielleicht sogar Allmachtsphantasien ala Goldman-Sachs (wir erfüllen den Auftrag Gottes, fragt sich nur, für welchen), die die Gemeinde Leukerbad (VS) im Kanton Wallis in der Schweiz durch gigantomanische, völlig realitätsfremde Mega-InvestitionenAusgaben in die Pleite getrieben haben.

Noch heute gehört sie zu den steuerlich teuersten der Schweiz überhaupt, um die Kosten abzutragen.

Aber das Leben ging weiter, auch mit und trotz der Pleite.

Es ist keine soziale Errungenschaft, was mit dem durchschnittlichen Griechen derzeit passiert, aber auch dort geht das Leben weiter. Es klemmt bestimmt überall, aber das tat es vor 30 Jahren auch schon, die Zwischenphase des übervollen EU-Füllhorns war halt eine einmalige, kurzzeitige Ausnahme, und darf nicht zum Normalzustand in einem Drittweltland verklärt werden. Ein Kälteeinbruch wie dieser hätte auch 1970 ähnliche Folgen gehabt.

Wenn es also wirtschaftlich kollabieren sollte und "uns" die Schuldenkrise um die Ohren fliegt, wird es zu einer Abnahme des allgemeinen Wohlstands kommen. Aber nicht zu Zuständen wie in der Sahelzone.
Weil es diese vor Beginn der exzessiven Übertreibungsphase auch nicht gab - es fällt lediglich auf das Niveau vor den künstlichen Manipulationen zurück. Das ist von Land zu Land verschieden.

Ich kann mich noch erinnern, was gebürtige Griechen unter meinen seinerzeitigen Kunden über ihre Heimat erzählt hatten. Unglaubliche Geschichten von Korruption, Schlendrian und Staatsversagen.
Wer damals mit ernsthaften Problemen in die Klinik kam, ohne Schmiergeld zu zahlen, starb demnach, es rettete nur eine Reise zu den Verwandten nach Deutschland.

Was man aktuell sieht, erinnert an die damaligen Zustände. Sie nähern sich wieder der Grundlinie, ihrer Grundlinie.

Jede exponentielle Entwicklung fällt zurück, oft oder meistens auf das Niveau vor ihrem Beginn.

Setzt man diese Messlatte für Deutschland auf 1965, wurde damals jeder satt, hatte es warm, und es konnten sich viele bereits ein Auto leisten.

Also dürfen wir annehmen, dass ein Wirtschaftskollaps alles (maximal bzw. minimal) auf diesen Stand zurückversetzen würde.

Das wäre nicht schön, aber es wäre auch kein Weltuntergang. Nur mal so. Damit die Panik-Apokalyptiker auch eine Alternative zu ihrem Untergangsszenario erkennen mögen.

Beste Grüsse vom Baldur

Aktuelle medizinische Versorgung und evtl. Wirtschaftskollaps

Dannylee, Mittwoch, 18.01.2017, 20:20 vor 2626 Tagen @ Baldur (2342 Aufrufe)
bearbeitet von Dannylee, Mittwoch, 18.01.2017, 20:26

Ich kann mich noch erinnern, was gebürtige Griechen unter meinen seinerzeitigen Kunden über ihre Heimat erzählt hatten. Unglaubliche Geschichten von Korruption, Schlendrian und Staatsversagen.
Wer damals mit ernsthaften Problemen in die Klinik kam, ohne Schmiergeld zu zahlen, starb demnach, es rettete nur eine Reise zu den Verwandten nach Deutschland.

Hallo, Baldur,

erinnerst Du Dich noch an die zwei! Herztransplantationen am millionenschweren Fürsten Johannes von Thurn und Taxis Anfang der Neunziger? Otto Normalmensch hätte froh sein können, auch nur e i n Spenderherz zu erhalten. Ich würde fast
sagen, heute sieht's auch nicht besser aus. Eher noch schlechter.
Gerade in Sachen medizinische Versorgung gibt's hier doch schon längst wieder
'ne Zweiklassengesellschaft. Die lieben (gesetzlichen) Krankenkassen streichen doch immer mehr Kostenübernahmen, wie auch ich zu meinem Leidwesen schon erfahren musste. Von der Zahnmedizin mal ganz zu schweigen. Da frage ich mich manchmal, warum ich überhaupt noch jeden Monat brav meine Beiträge zahle.


Setzt man diese Messlatte für Deutschland auf 1965, wurde damals jeder satt, hatte es warm, und es konnten sich viele bereits ein Auto leisten.

Also dürfen wir annehmen, dass ein Wirtschaftskollaps alles (maximal bzw. minimal) auf diesen Stand zurückversetzen würde.

Damit wären wir dann noch gut bedient. Ich wünschte, ich könnte Deinen
Optimismus teilen. Eher denke ich, ein künftiger Wirtschaftskollaps wird uns
noch wesentlich heftiger treffen als die Weltwirtschaftskrise in den frühen Dreißigern des vorigen Jahrhunderts.

Beste Grüsse vom Baldur

Beste Grüße zurück

Dannylee

Prognosen über die Zukunft sind schwierig

Baldur, Mittwoch, 18.01.2017, 21:52 vor 2626 Tagen @ Dannylee (2262 Aufrufe)

Hallo, Dannylee,

'ne Zweiklassengesellschaft. Die lieben (gesetzlichen) Krankenkassen streichen doch immer mehr Kostenübernahmen... Da frage ich mich manchmal, warum ich überhaupt noch jeden Monat brav meine Beiträge zahle.

Ich kann Dir die Antwort geben: Du zahlst, weil man Dich seitens der Obrigkeit dazu zwingt.
Sinn macht das Ganze aus meiner Sicht schon lange nicht mehr, seit Jahrzehnten, und trotzdem eiert der Laden noch immer vor sich hin.
Das ist ja das eigenartige, es ist zwar schlecht, aber trotzdem hält es sich auf dem miesen Niveau für Jahrzehnte.

Ich wünschte, ich könnte Deinen
Optimismus teilen. Eher denke ich, ein künftiger Wirtschaftskollaps wird uns
noch wesentlich heftiger treffen als die Weltwirtschaftskrise in den frühen Dreißigern des vorigen Jahrhunderts.

Ich kann das natürlich nicht ausschliessen.
Wenn die Pensionskassen implodieren sollten, gibt das Verwerfungen, und die Rente wird wohl ein anderes Wort für Existenzminimum werden.
Wer einzahlen musste, wird der Dumme sein. Siehe oben. Riesterrente und Co. waren auch groteske Windbeutel, zwar erkennbar, aber in der ganzen Perversität erst seit kurzem wahrzunehmen.

Andererseits fürchtete das schon meine Vorgängergeneration, und bei ihr gings immerhin gut - da war aber die Demographie anders. Wir wissen einfach nicht, wanns bricht.

Ziehen wir wieder mal eine Linie zwischen ein paar markanten Punkten, sehen wir eine langsam und kontinuierlich abwärtsführende Tendenz für die breite Mehrheit. Aber es ist bisher kein freier Fall.

Auch in der Weltwirtschaftskrise und Depression krachte es "nur" um rund 30% ein, der Rest (70%) lief weiter.

Wenn es gelingt, der breiten Bevölkerungsmasse die Illusion vorzugaukeln, ein wie auch immer geartetes staatliches Zahlungssystem werde funktionieren (weil es gesetzlich vorgeschrieben wird), dann wird es das auch.
Vielleicht holprig, aber dennoch.

Dass dann ein paar oder auch ein paar mehr ihre Ersparnisse verloren haben, macht für das grosse Ganze keinen Unterschied, der elementare Lebensbedarf ist der kleinstmögliche Masstab von Wirtschaft, der sich immer und überall einstellt, in allen Kulturen und überall auf der Welt.

So lange es keine parallelen Naturkatastrophen gibt, ist ein Finanzkräsch ein überschätztes Problem. Siehe Spanien und die Häuser"krise".
Die Geschichte ist voll von Staatsbankrotten - die Leute lebten trotzdem weiter.

Beste Grüsse vom Baldur

Re: Die Leute leben weiter...

schwelmi, Donnerstag, 19.01.2017, 04:31 vor 2626 Tagen @ Baldur (2069 Aufrufe)

Hallo Baldur,

die große Preisfrage dürfte nicht sein, ob die Leute weiterzuleben imstande sind, sondern wie sehr sie dabei von anderen behindert werden. Wenn dir dein gesamtes Hab und Gut weggenommen wird, dann werden deine Möglichkeiten schnell äußerst überschaubar.

Schönen Gruß,
schwelmi

Plünderungen von Privateigentum

Baldur, Donnerstag, 19.01.2017, 12:30 vor 2626 Tagen @ schwelmi (2211 Aufrufe)

Hallo, Schwelmi,

Wenn dir dein gesamtes Hab und Gut weggenommen wird, dann werden deine >Möglichkeiten schnell äußerst überschaubar.

selbstverständlich, gewisse Konstellationen können in Griechenland offenbar dazu führen, dass man sein Grundeigentum entschädigungslos an den Staat verliert.

Auf Mitteleuropa übertragen, wäre das dann ein totalitärer Zustand, den ich nicht ausschliessen kann, aber dennoch (derzeit noch) für unwahrscheinlich halte. Eine steuerliche Belastung des Eigentums vermute ich dagegen absolut.

Ich nehme an, Du gehst eher von Plünderungen aus.

Irlmaier hat das, die Bauern betreffend, angedeutet, wobei unsicher ist, ob er das gesehen hat, oder nur vermutet.
Unabhängig davon könnte es natürlich eintreten.

Das wäre dann eine zusätzliche Stufe der Eskalation, und Bürgerkrieg, selbst wenn die Angreifer nur mit Macheten, Messern, Prügeln und Holzlatten bewaffnet wären.

Dieses Szenario ist besonders prekär, weil die Angreifer stets anonym bleiben, die Verteidiger aber bekannt sind, sie wohnen ja dort.
Jede ihrer (legitimen) Abwehrhandlungen könnte ihnen also (in einem perversen System) zum Vorwurf gemacht werden.

Wie das vernünftig lösbar sein könnte, weiss ich auch nicht. Mir fällt dazu lediglich eine Art "Mimikry"-Strategie ein, die Dein Eigentum als wenig erstrebenswert erscheinen lässt.

In einem gepflegten Anwesen können viele Sachen von Wert vermutet werden, eine augenscheinlich von Messies bewohnte Bleibe voller kaputtem Gerümpel im Garten ist da schon bedeutend weniger anziehend.
Das Sankt-Florians-Prinzip.

Jetzt wären wir an einem Punkt, der das Gemeinwesen betrifft, die Gemeinschaft der Einwohner.
Wir kommen ja auch nackt und pleite auf die Welt, und werden von unseren Eltern, von der Familie unterstützt.
Gerät jemand aus der Dorfgemeinschaft in Not, kann er durchaus mit solidarischer Hilfe rechnen, wie man immer wieder sieht. In Städten wirds schwierig.

Damit das nicht mehr greifen würde, müsste es schon flächendeckend zu "Mad-Max"-ähnlichen Zuständen kommen.

Selbstverständlich kann ich auch das nicht ausschliessen, gehe aber nicht davon aus, dass es dazu kommt.
Wer davor Angst hat, sollte vorsorglich eine oder mehrere Notfalltonnen mit ein paar wichtigen Waren vergraben. Ein Maischefass o.ä. kostet nicht die Welt.

Beste Grüsse vom Baldur

Re@Baldur: Ähem Einbuddeln/Einlagern: Irgendwann mußt Du raus und es holen. Und das merken Verhungernde...

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Freitag, 20.01.2017, 21:35 vor 2624 Tagen @ Baldur (1963 Aufrufe)

Hallo Baldur,

"Jetzt wären wir an einem Punkt, der das Gemeinwesen betrifft, die Gemeinschaft der Einwohner.
Wir kommen ja auch nackt und pleite auf die Welt, und werden von unseren Eltern, von der Familie unterstützt.
Gerät jemand aus der Dorfgemeinschaft in Not, kann er durchaus mit solidarischer Hilfe rechnen, wie man immer wieder sieht. In Städten wirds schwierig.

Damit das nicht mehr greifen würde, müsste es schon flächendeckend zu "Mad-Max"-ähnlichen Zuständen kommen.

Selbstverständlich kann ich auch das nicht ausschliessen, gehe aber nicht davon aus, dass es dazu kommt.
Wer davor Angst hat, sollte vorsorglich eine oder mehrere Notfalltonnen mit ein paar wichtigen Waren vergraben. Ein Maischefass o.ä. kostet nicht die Welt.

Beste Grüsse vom Baldur"


In der BRDDR leben 80% aller Menschen in Städten.
Was Du jetzt vergräbst für Notfälle sieht niemand und
interessiert auch niemanden, weil
ja alle unter 50 nur noch mit dem Handydaddeln beschäftigt
sind, wie Dannylee es richtig bemerkt.

Aber wie es BB immer betont, WENN der Ernstfall in der
Zukumpft eintrifft, dann wird Dein Eingelagertes/Eingebuddeltes/
Eingefrorenes noch durch 1 Meter dicke Betonwände erschnüffelt.

Also Qui Bono? So GANZ nebenbei für alle Fälle,
wo wohnst Du denn genau?:-D

Spaß beiseite, aber das hatten wir schon mehrere hundert mal diskutiert,
mit den "Vorräten".
Zur Jahrtausendwende hatte bei mir ein Nachbar 200m weiter in der Straße
einen Bunker gebaut (der glaubte vermutlich an Uriella's Weltuntergang 1999).
Oben drüber ist seitdem eine Parkfläche für sein PKW.
So was kann sich erstens nur jemand leisten mit viel Schotter und gutem
Einkommen, und zweitens geht es auffälliger nicht mehr: Jeder weiß im
Krisenfall, wer einen Bunker hat, und versucht da zu partizipieren, weil
er überleben will. Also diejenigen, die überleben wollen. Es gibt
auch ein paar, die nehmen es so hin und sagen "ich habe mein Leben gelebt".

In den Dörfern ist es nicht viel anders als in der Stadt: Ein Dorf hat heute
ungleich mehr Einwohner als vor 100-200 Jahren, oft mehrere 100 oder 1000
Leutchen plus Merkels Facharbeiter. Und da man sich kennt und alles sich herumspricht,
weiß jeder, WER sich da kürzlich einen Bunker gebaut hatte.
Und wenn es soweit ist und die Weltenwende tatsächlich noch kömmt, dann
bekommst Du eine Menge Besucher, die sich plötzlich mächtig für Deinen
Bunker und seine Vorräte interessieren.
Alles Leute, die Du jetzt bloß im Mediamarkt siehst bei den Smartphones
und Spielekonsolen.

Herzliche Grüße,

Eyspfeil

Vergangene Wirtschaftskrise und Ausblick auf die nächste

Gärtnerin, Sonntag, 22.01.2017, 09:49 vor 2623 Tagen @ Baldur (1944 Aufrufe)

Lieber Baldur, liebe Forumsmitglieder,

ich sehe beim Blick in die Presse und ich erlebe in meinem Umfeld unserer Gesellschaft in Deutschland ein labiles Gleichgewicht was Wirtschaft, Konsumverhalten und Beschäftigungslage angeht. Sofern sich hier einige Parameter ändern – dann ändert sich das ganze Gefüge. Zuerst nur ein defektes Zahnrädchen, ganz schnell mehrere und noch weitere sind überlastet, sehr bald leidet die ganze Maschinerie und der ganze Maschinenpark geht zugrunde. Hatten nun alle in Dtld. einmal einen Stromausfall? Wir schon, nur für einen Abend, hat geholfen das Planspiel zu diskutieren ;-)
Was bei einer Wirtschaftskrise, der nächsten Wirtschaftskrise passieren kann? Ich sehe da ganz schnell einen Zusammenbruch der Gesellschaft, die hochtechnisiert auf dem hohen Ross sitzt und in der wohl mindestens 80 % keine Ahnung von der einfacheren Versorgung haben, wie unsere Vorfahren im Mittelalter sie noch hatten. Auch haben sie nicht die benötigten Mittel (im Sinne von kleiner Garten, Hacke, Saatgut, Holzofen, Spinnrad, Ahnung von Handwerk und von Tierhaltung und deren Komplettverwertung). Unsere Jugendlichen folgen den gesellschaftlichen Zwängen und „dödeln“ mit Handys etc., die Grundschulkinder besitzen teure Smartphones, sind davon gestresst und die Eltern haben keine Ahnung, was denn das Nötigste zum Leben überhaupt sei.
„In der Weltwirtschaftskrise krachte es um 30 % ein“ – sicherlich historisch korrekt, weiß ich nicht – habe mich aber mal umgehört. Als Beispiel wurde mir genannt: Habe eine Bank große Zahlungsschwierigkeiten und könne dem Kunden XY nicht die vertraglich zugesicherten 100.000 Taler ausbezahlen, so würde Kunde XY aufgrund der Krisensituation sicherlich auch mit den angebotenen 10.000 Talern zur Kompensierung einverstanden sein. Wenn man sich dieses Bild lawinenartig weiter vorstellt, sind wir eher bei 90 %, oder? Und was passiert mit Pensionskassen und Renten und und und? Wie entwickeln sich die Preise?
Ich habe Asteroideneinschlag, Weltbeben, Vulkanausbrüche auf dem Schirm und Hunger und harte Arbeit.
In unserem Forum renne ich offene Türen ein, wenn ich Gesunderhaltung, Garten mit Gemüseanbau und den Erwerb handwerklicher Fähigkeiten empfehle. Ein Forumsmitglied schrieb einmal, dass die Tomaten anbauende Oma in ihrem kleinen alten Häuschen hinter der Hecke und mit ihrer Mistgabel hantierend noch besser davon kommt – d’accord.
Doch wie bekommen wir das nur hin mit dem Wasser, wenn monatelang die Asche der Vulkanausbrüche am Himmel hängt?

Wasser

IFan, Montag, 06.03.2017, 21:40 vor 2579 Tagen @ Gärtnerin (1486 Aufrufe)

Hallo Gärtnerin,

lass` Dir einen Brunnen bohren. Macht mancherorts auch die Feuerwehr als Übung, für einen Kasten Bier. "Brunnen bohren" hört sich nach großer Bauarbeit an, mit zwei Meter Durchmesser und 10 Meter Tiefe, Bagger und Hacke, aber oft ist es nur ein gespültes Loch, in das man ein Rohr steckt (an dem unten ein Filter, d.h. ein Sieb, ist). Handschwengelpumpe dran, fertig. Achtung, eine Elektropumpe ("Hauswasserwerk") geht auch, aber die saugen nicht ordentlich an; eine Handschwengelpumpe hat ein Rückschlagventil und einen Kolben, der ordentlich Unterdruck macht, damit kommt das Wasser auch aus einer größeren Tiefe.

(Man kann auch die Handschwengelpumpe hinter die Elektropumpe "schalten", d.h. im Falle eines Falles das Wasser durch die Elektropumpe hindurch saugen, dann hat man es einfacher, wenn Strom da ist. Dann muss man aber ein Absperrventil setzen, damit das Wasser nicht von der Elektropumpe durch die Handschwengelpumpe läuft, wenn sie eingeschaltet ist; Sauerei. Habe ich schon einmal so gebaut, war o.k.. Im Winter muss man aber drauf achten, dass man alles entleert, damit es nicht bei Frost platzt. Oder in ein isoliertes und ggf. beheiztes Gehäuse setzen.)

Gruß, IFan

Avatar

Meßlatte zu hoch gelegt

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 19.01.2017, 09:21 vor 2626 Tagen @ Baldur (2204 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 19.01.2017, 09:38

Hallo!

Der Unterschied zwischen dem, was in Leukerbad und in größerem Maßstab in Griechenland geschieht, zu dem, was den Zusammenbruch der Weltwirtschaft ausmacht, liegt darin, daß im Falle der vorgenannten beiden sozusagen ein "begrenzter Kollaps" innerhalb einer Welt stattfindet, die davon recht unbeeindruckt weiterwirtschaftet.

Wenn es also wirtschaftlich kollabieren sollte und "uns" die Schuldenkrise um die Ohren fliegt, wird es zu einer Abnahme des allgemeinen Wohlstands kommen. Aber nicht zu Zuständen wie in der Sahelzone.

Sollte ein Land oder eine Region kollabieren, die kein Standbein des Systems sind, durchaus. Dann läuft die Versorgung der Bevölkerung bei gleichzeitiger Ausplünderung und Verarmung derselben irgendwie weiter.

Womit wir rechnen, ist der Zusammenbruch des Gesamtsystems, so daß abstürzende Einzelteile nicht mehr von anderen gestützt werden können. Nach menschlichem Ermessen wird dieser Zusammenbruch irgendwann eintreten, schlicht aus der Beobachtung aller Lebensprozesse gefolgert, daß nichts ewig dauert.
Die Fragen, die bislang nicht zufriedenstellend beantwortet wurden lauten: Welchen Auslöser, welche Ursache wird der Gesamtzusammenbruch haben, und wie wird dieser im Detail ablaufen?
Irgendwann trifft es nicht mehr nur ein Griechenland oder ein Schweizer Bergdorf, deren Nichtexistenz der Rest der Welt gar nicht bemerken würde, sondern ein Land, das in der westlichen Wirtschaft einen Knotenpunkt darstellt. Dann ist mit chaotischen Zuständen, Versorgungsenpässen oder Ausfällen und politischen Umstürzen in anderen, davon abhängigen Ländern zu rechnen.

Jede exponentielle Entwicklung fällt zurück, oft oder meistens auf das Niveau vor ihrem Beginn.
Setzt man diese Messlatte für Deutschland auf 1965, wurde damals jeder satt, hatte es warm, und es konnten sich viele bereits ein Auto leisten.
Also dürfen wir annehmen, dass ein Wirtschaftskollaps alles (maximal bzw. minimal) auf diesen Stand zurückversetzen würde.

Die Meßlatte läßt sich allerdings nicht willkürlich festlegen.
Den Beginn unserer exponentiellen Entwicklung setze um das Jahr 1800 mit 25 Millionen Einwohnern auf dem Gebiet des Deutschen Reiches.
Mit der Industrialisierung begann ein Ausbeutungsprozeß nichtregenerativer Rohstoffe, der irgendwann notwendigerweise zu einem Ende kommen wird, auch wenn wir dieses nicht genau prognostizieren können.
Du verdrängst letztlich die Existenz von Herzinfarkten und Schlaganfällen, weil es Dir nicht möglich ist, aus dem Grad des Bluthochdrucks und dem krankhaften Körperfettanteil den genauen Zeitpunkt des Infarkts zu berechnen. Fest steht indes, daß eine derart krankhafte Körperveränderung eines Tages auf jeden Fall die Todesursache sein wird, auch wenn es nicht mit 55, sondern erst mit 70 Jahren geschieht, was schon fast einer normalen Lebenserwartung entspricht.

Das wäre nicht schön, aber es wäre auch kein Weltuntergang. Nur mal so. Damit die Panik-Apokalyptiker auch eine Alternative zu ihrem Untergangsszenario erkennen mögen.

Jene rechnen damit und wünschen es sich sogar, daß es sie selbst beträfe, was allerdings alles andere als sicher ist. 25 Jahre sind in den Dimensionen, in denen Geschichte mit einer bestimmten Geschwindigkeit/Langsamkeit abläuft, noch kurz, machen individuell aber beinahe das halbe Leben aus.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Interessantes Thema

Tribun, Oberfranken, Donnerstag, 19.01.2017, 11:34 vor 2626 Tagen @ Taurec (2060 Aufrufe)

Hallo Taurec und die anderen Mitleser,

das ist hier mal eine interessanter Stang. Da möchte ich auch mal mitschreiben.
Ich denke auch es ist sehr wichtig, den Komplex der Visionen/Schauungen nicht aus dem Gesamtbild alleine isoliert zu betrachten. Das führt ins leere !

Das Gesamtbild in dem wir leben, die Strömungen Seiten der Politik, das Leben des einzelnen und auch die Lebensweise des einzelnen sind wichtig hier mehr beleuchtet zu werden. Da ist es auch wichtig in welchen Umfeld das auch geschieht und auch wichtig ist die religiöse Einstellung des einzelnen.

Keine Panik - will nicht missionieren!

Ich denke ähnlich wie Baldur, so wie es jetzt ist - unser wirtschaftliches, politisches Umfeld, das wird - muss sich was ändern.

Hier denke ich immer an das römische Reich. Lange Jahre unangefochtene Herrschermacht mitten in Europa. Das ging nur weil es weitgehend zentral regiert wurde. Ein Kaiser, runtergebrochen auf die Provinzen mit den dortigen Stadthaltern.
Und dann die allmächtige, gut organisierte Armee.
Es gab in diesem Reich über Jahrhunderte immer mehr Errungenschaften und die nützen auch den einzelnen. Denkt nur mal an die Wasserversorgung.

Warum ist solch ein Reich, eine solche umfassende Macht zusammengebrochen?
Nein, nicht weil das Christentum dort einzog. Es war einfach die Dekadenz.

Über viele Jahrhunderte ging es im römischen Reich immer mehr Leuten richtig gut. Der Lebensstandard auch bei den kleinen Leuten stieg. Es gab unter Kaiser Trajan/Hadrian und auch unter anderen längere Phasen ohne nennenswerte Kriege. In dieser Zeit konnte sich ein Lebensstandard auch des einzelnen mehr und mehr verbessern.
Nur dann kam eine Zeit, die Zeit der Völkerwanderung. Und diese Zeit, dieses Drängen der Randvölker in das Kernland des römischen Reiches, diese Zeit war der Anfang vom Ende des großen römischen Reiches.

Vielen Fremden wurde Land angeboten um Kriege zu vermeiden. Viele Fremde wurden sogar römische Staatsbürger. Bald war auch die Armee vom vielen Fremden durchlöchert.
Und was kam danach? Ihr wisst es alle. Erst eine Teilung des römischen Reiches dann der Untergang des Westreiches. Durch Dekadenz!

Und dies wird sich auch hier bei uns wiederholen.

Deshalb finde ich die Aussagen Irlmaiers an die Caritasschwester schon als eine Vision über unsere jetzige Zeit.

Liest euch mal das durch:

https://conservo.wordpress.com/2017/01/18/islamische-perversionen-sex-mit-tieren-mit-toten-mit-jungfrauen/

Solche Leute lassen wir ungehindert in unser Land. Das ist deren Religion! Wir müssen uns nicht immer über den christlichen Glauben unterhalten. Der Grundgedanken des christlichen Glaubens ist auf Frieden aufgebaut.

Bitte jetzt nicht schon wieder hier mich fertig machen !

Über Jahrhunderte hat aber Europa diese Werte des christlichen Glaubens mehr oder weniger angenommen. Hier meine ich jetzt auch Werte eines persönlich nicht gläubigen Menschen. Unser Vaterland hat christliche Werte !
Und diese Masseninvasion die jetzt stattfindet, wird auch mit dazu beitragen, das unsere Werte bröckeln, unsere Sozialsysteme kollibieren und ein Auseinanderbrechen der EU immer wahrscheinlicher wird.
Gewollt oder nicht gewollt ist hier jetzt nicht die Frage.

Aber schaut euch doch mal um. Die Jugend nur im Dauer Handy daddeln. Viele Leute müssen hart arbeiten um ihr leben zu meistern. Steigende Kosten - Inflation wird weiter ansteigen. Geldentwertung durch null Zinsen usw.

Wir bewegen uns geradlinig auf Irlmaiers Zeitablauf zu.

Gruß Tribun

--
Verarscht wird man Überall. Das geht schon im nächsten Supermarkt los. Die Wahrheit ist schwer zu finden.

Avatar

Dekadenz und Verfall

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 19.01.2017, 12:49 vor 2626 Tagen @ Tribun (2359 Aufrufe)

Hallo!

Hierzu noch ein paar Zusätze.

Warum ist solch ein Reich, eine solche umfassende Macht zusammengebrochen?
Nein, nicht weil das Christentum dort einzog. Es war einfach die Dekadenz.

Über viele Jahrhunderte ging es im römischen Reich immer mehr Leuten richtig gut. Der Lebensstandard auch bei den kleinen Leuten stieg. Es gab unter Kaiser Trajan/Hadrian und auch unter anderen längere Phasen ohne nennenswerte Kriege. In dieser Zeit konnte sich ein Lebensstandard auch des einzelnen mehr und mehr verbessern.
Nur dann kam eine Zeit, die Zeit der Völkerwanderung. Und diese Zeit, dieses Drängen der Randvölker in das Kernland des römischen Reiches, diese Zeit war der Anfang vom Ende des großen römischen Reiches.

Zentralverwaltung, Wasserversorgung, Wirtschaften und Wohlstand durch Technik (gab es in der Antike in Ansätzen ebenfalls), Panem et Circenses (Bier, Kino und Fußball) sind Zivilisation (also äußere, systematische Organisation) und nachkulturell. In diesen Phasen ist die Kultur, die dies durch Philosophie, Wissenschaft und ein auf Religion (metaphysische Verwurzelung, nicht ritualisiertes Schriftennachbeten) basierendes Lebensethos schuf bereits tot. Die in dieser Phase Lebenden schleppen sich auf hohem Niveau aus reiner Gewohnheit und aus Restbeständen der Tradition dahin, während der Unterbau allmählich degeneriert.

Das Einfallen von Fremdvölkern ist äußerlich und lediglich ein Symptom des schon fortgeschrittenen inneren Zerfalls. Dekadenz beginnt schon viel früher, in Rom spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus, in Griechenland schon vor Alexander dem Großen. Invasionen und Völkerwanderungen stehen insofern am Ende des Untergangs und besiegeln ihn.
Nicht übersehen werden darf, daß im römischen Reich schon Jahrhunderte vor der Völkerwanderung durch massenhaften Sklavenimport und Geburtenschwund der Römer und Griechen (also der Träger der Antiken Kultur) bereits vergleichbare demographische Schieflagen erreicht waren wie im heutigen Europa.
Die Einwanderer nehmen äußerlich die Lebensgewohnheiten der Zivilisation an, ohne ihr innerlich anzugehören. In dem Maße, in den die Träger der untergehenden Kultur schwinden, sinken Lebensstandard, Bildung, geistige Höhe etc., bis ein Zustand vergleichbar der Spätantike entstanden ist, als auf dem Forum Romanum zwischen Ruinen Schafe weideten und die Menschen glaubten, das Kolosseum wäre von Göttern oder unbegreiflichen mythischen Urwesen erbaut worden. Die Kaiserpaläste waren aber noch bewohnbar und in ihnen regierten Herrscher, die mit Römern nichts mehr gemein hatten. Sie hatten römisch klingende Namen, trugen Toga, waren aber Nachfahren freigelassener Sklaven oder germanischer Feldherren.

Der Grundgedanke des christlichen Glaubens ist auf Frieden aufgebaut.

Mit Religion (egal welcher) ist es so eine Sache. Sie behauptet ewige, allgemeingültige Wahrheiten, wird aber tatsächlich von jeder Zeit anders interpretiert. Was die Menschen wollen bestimmt die Religion, nicht andersherum.
Gleichwohl der christliche Grundgedanke wohl friedlich ist, war dies für unsere Vorfahren kein Hinderungsgrund, mehrmals in den islamischen Raum einzufallen und dort Königreiche zu gründen. Auch das Vordringen der Türken wurde nicht durch pazifistische Ideen aufgehalten. Nicht zuletzt führten die Europäer untereinander, jeder für sich christlich fromm, über viele Jahrhunderte Krieg. Krieg ist der Naturzustand eines gesunden Volkes. Krankhaft ist Frieden um jeden Preis und Fremden die gleichen Rechte zuzugestehen, bzw. die (christliche) Nächstenliebe zuteil werden zu lassen, die den eigenen Leuten vorbehalten sein sollte.
Heute begründen die Kirchen, die völlig im Zeitgeist schwingen und am Niedergang mitarbeiten, diese Lebenshaltung (Selbstaufgabe zugunsten des Fremden) mit christlichen Argumenten. Sie führen dabei dieselben Schriften und Lehren an wie ihre kriegerischen Vorfahren, legen diese aber völlig entgegengesetzt aus, was ihnen vermutlich noch nicht mal auffällt.

Es zeigt sich, daß Kirchen, heilige Schriften, Katechismen, Dogmen, Lehrgebäude, alle christlichen Organisationsformen lediglich oberflächlich und äußerlich sind. Diese Dinge, bzw. der Glaube daran kann nicht das Fundament einer Religion sein. Es muß zuallererst im Inneren getan sein. Ein Mensch und eine Gruppe müssen die Gegenwart einer transzendenten Wirklichkeit gänzlich ohne Argumente als schlichte Tatsache erkennen. Dann fließt einem aus diesen Sphären Kraft zu, die sich bei einer reinen Ausrichtung auf das Materielle nicht erschließt. Erst in zweiter Linie bilden sich als Symbol dieser inneren Grundgewißheit äußerliche, organisierte Religionsformen, die so oder so aussehen können.
Im heutigen Europa fehlt die transzendente/metaphysische Verwurzelung. Die Kirchen sind nur noch hohle, geistlose Restformen, die nicht wieder lebendig werden, indem man sich zu den Formen bekennt. Das würde z. B. zu seichter Schriftengläubigkeit und geistlosen Ritualen führen, die gebetsmühlenartig, automatisiert heruntergerattert werden, ohne mit dem ganzen Wesen beteiligt zu sein. Es ist nicht so, daß der heutige Abendländer keinen Hunger nach Metaphysik hätte. Das europäische Christentum mit seinen überalterten Formen verhält sich allerdings wie eine abgestreifte Reptilienhaut, in die man nicht wieder hineinkommt, wenn man ihr entschlüpft ist. Es wird nie wieder so anliegen und passen, wie es das einst tat.
Man muß wieder bei Null anfangen und den Anschluß an Urkräfte suchen, der natürlich völlig unabhängig vom Glaubensbekenntnis für alle Menschen gleichermaßen möglich ist.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

weitere Häute

Sagitta, Donnerstag, 19.01.2017, 16:03 vor 2626 Tagen @ Taurec (2039 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Es ist nicht so, daß der heutige Abendländer keinen Hunger nach Metaphysik hätte.

Ehrlich? Der weiß ja gar nicht mal mehr, was 'Metaphysik' ist ...

Das europäische Christentum mit seinen überalterten Formen verhält sich allerdings wie eine abgestreifte Reptilienhaut, in die man nicht wieder hineinkommt, wenn man ihr entschlüpft ist. Es wird nie wieder so anliegen und passen, wie es das einst tat.

Das gilt nicht nur für das Christentum sondern auch für die merkwürdigen Versuche, sich die (vermeintliche) germanische Weltanschauung oder die keltische oder die buddhistische oder die mohammedanische oder eine schamanische oder was immer ... als neue Haut überzuziehen. Diese Häute solltest Du korrekter- und ansatzweise mitbenennen, sonst hat man den Eindruck, Du wärst speziell ein Christenverachter.

Man muß wieder bei Null anfangen und den Anschluß an Urkräfte suchen, der natürlich völlig unabhängig vom Glaubensbekenntnis für alle Menschen gleichermaßen möglich ist.

Urkräfte gibt es nicht. Es gibt nur geschichtliche Notwendigkeiten und Herausforderungen - und die Fähigkeit, sie anzunehmen und zu bewältigen. Oder zu sterben. Und meist stirbt man ganz besonders schnell, wenn man sie annimmt.

Und weil wir sowieso alle sterben müssen, wären die geschichtlichen Notwendigkeiten letztlich gleichgültig.

Es reduziert sich allenfalls auf die Frage oder Wahl, wie man sterben möchte.


Todünglucklich, Sagitta

na, mach mal langsam

Baldur, Donnerstag, 19.01.2017, 19:37 vor 2625 Tagen @ Sagitta (2072 Aufrufe)

Hallo, Sagitta,


Und weil wir sowieso alle sterben müssen, wären die geschichtlichen Notwendigkeiten letztlich gleichgültig.
Es reduziert sich allenfalls auf die Frage oder Wahl, wie man sterben möchte.


Todünglucklich, Sagitta

sagen wir mal so, es ist schon eine Herausforderung, möglichst nicht "dumm" zu sterben: wenn man z.B. in seiner letzten Minute erkennen muss, dass man vom System verraten wurde, verkauft, geopfert, im Stich gelassen, oder ohne Gegenwert ausgeplündert.

Weil man die eingezahlte Rente nicht mehr bekommen wird, da sozialverträgich frühverreckt, oder trotz lebenslanger Maloche mit Rente in Altersarmut sein kümmerliches Dasein fristend.

Oder, wie mein Opa, exakt an seinem 30. Geburtstag in Stalingrad ins Gras, nein, in den gefrorenen Boden zu beissen.

Ob man im religiösen Sinne verarscht wurde, lässt sich erst kurz nach dem Hinscheiden feststellen. Zurückgekommen ist noch keiner.

Aber soooo schlimm ist unsere Gegenwart ja nun auch wieder nicht - jedenfalls noch, um todunglücklich zu sein.

Unsere Ahnen hatten da ganz andere Kaliber aus dem Weg zu räumen.

Beste Grüsse vom Baldur

Gold: Programmhinweis (Leschs Kosmos)

IFan, Montag, 06.03.2017, 20:18 vor 2579 Tagen @ Baldur (1577 Aufrufe)

Hallo Baldur et. al.,

auch nach meiner Einschätzung ist der Wirtschaftskollaps der erste Teil bzw. einer der ersten Teile unseres Szenarios. Die galoppierende Inflation mit Spitze 1923 basierte auf der Loslösung der Währung vom Gold. Morgen Abend um 23:00 Uhr läuft im ZDF ein halbstündiger Beitrag über das Gold von Harald Lesch. Lesch sieht die derzeitigen ökonomischen Konstellationen durchaus kritsch, wie man an seiner Kritik von Großkonzernen etc. sieht. Insofern könnte es sich da um einen sehenswerten Beitrag handeln.

Vorschau: https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/videos/mythos-gold-100.html

(Im Moment ist das Verhältnis von Gold-Zertifikaten zu lieferbarem Gold 500:1, d.h., jemand, der 500 € in Gold (-Zertifikaten :cool: ) investiert hat, hat im Falle des Falles einen Gegenwert von 1 €. Oder: Von 500 Leuten, die Zertifikate haben, bekommt nur einer sein Metall, alle anderen gehen leer aus.)

Gruß, IFan

der real existierende Irrsinn des vollkommen nackten Kaisers

Baldur, Montag, 06.03.2017, 21:49 vor 2579 Tagen @ IFan (1575 Aufrufe)

Hallo, IFan,

nochmal zur KLarstellung.

Ich habe ein paar papierene Affenzettel in der Tasche, weil ich ohne die nix kaufen kann.
Kreditkarten hasse ich und nehme die nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Der Rest ist Hartgeld.

Aber:

Goldseiten.de und Hartgeld.com schreiben seit über 10 Jahren, was eigentlich sein müsste. Was längst hätte stattfinden müssen. Tuts aber nicht. Punkt.

Das Finanzsystem ist ein einziger Irrwitz. Na, und? Wen kümmerts?

Jetzt kommt das Paradoxon: je irrer es sich entwickelt, desto stabiler scheint es zu sein. Klar, weil dauernd die Regeln hingebogen werden.

Seit der übelsten Krise ist es nun fast 10 Jahre her, und NICHTS ist irgendwie passiert, ausser bei ein paar wirklich armen Schweinen, denen Gesetzeslücken ihr Vermögen legal geklaut haben.

Video-Tipp hierzu: Inside-Job.

99,9% sehen keinerlei Unterschied zu früher oder sind bessergestellt, weil die Zinslast gesunken ist.

Wenn ein unhaltbarer Irrsinnszustand 10 Jahre andauern kann, wieso kann er nicht 20 oder 30 Jahre lang andauern? Dann werde ich mausetot sein.

Die Frage des Termins, der Fälligkeit, ist des Hasens Tod, und der Joker im Spiel.

Beste Grüsse vom Baldur

Geduld

IFan, Dienstag, 07.03.2017, 01:07 vor 2579 Tagen @ Baldur (1622 Aufrufe)

Hallo Baldur,

"Tuts aber nicht." Sagen wir einmal, "Hat es noch nicht getan."

Dass bis jetzt nichts passiert ist, heißt ja nicht, dass es nicht noch passieren kann. "Was sagt der Optimist, der aus dem Hochhaus fällt, in Höhe des zweiten Stocks?" - "Bis jetzt ist ja noch nichts passiert!"

Bei VW ist auch lange nichts passiert; über Jahre haben die die Behörden betrogen. Vor zwei Jahren (oder wie lange ist das her?) haben die Manager vielleicht auch noch gedacht, "Ach, es ist so lange gutgegangen, das wird immer gutgehen!"

Ja, und irgendwann knallt es dann. So weit ich mich erinnere, sind solche Sachen immer noch aufgeflogen, und wenn auch nach langer Zeit.

Es wäre mir lieber, es bleibt so. Vielleicht tut es das ja auch.

Es schadet ja nicht, wenn man einige kleine Goldbarren hat. Ein 1 g-Stück kostet derzeit gut 40 € - http://www.edelmetall-handel.de/goldbarren-1g-motivbox-au-international.html . Wenn nichts passiert, hat man halt einige kleine Goldbarren (gehabt). Aber wenn doch ...


Gruß, IFan

Drucken RSS Thema