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der "Nordische Krieg" (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Dienstag, 05.07.2016, 21:48 vor 2850 Tagen (5651 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 05.07.2016, 22:07

1.
"Bei einem Staatsbesuch in Finnland
hat der russische Präsident Wladimir Putin warnende Worte
an die NATO ausgesprochen.
Sollte das nordatlantische Verteidigungsbündnis
die Finnen als Mitglied aufnehmen,
werde Russland nicht tatenlos zusehen,
kündigte Putin an.
"

2.
Zur Geschichte Finnlands:
"Im Zuge des Vierten Koalitionskrieges (1806 und 1807)
verbündete sich Russland unter Zar Alexander I. mit Frankreich
gegen England und das mit diesem verbündete Schweden.
1808 griff Russland Schweden an und begann damit den Finnischen Krieg,
als dessen Resultat Schweden im Vertrag von Fredrikshamn 1809
weite Gebiete an Russland abtreten musste.
Zu diesen Gebieten gehörten neben dem damals
die heutige Südhälfte Finnlands umfassenden Kernfinnland
auch die Ålandinseln sowie Teile Lapplands und Västerbottens.
Aus diesen und den bereits 1721 und 1743 eroberten Gebieten
wurde das Großfürstentum Finnland gebildet,
das Teil des Russischen Reiches war
.
Nach der Februarrevolution in Russland
erklärte das finnische Parlament am 6. Dezember 1917
Finnlands Unabhängigkeit.
Der 1939 geschlossene deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt
wies Finnland der sowjetischen Interessensphäre zu.
1948 wurde mit der Sowjetunion ein Freundschafts-
und Kooperationsabkommen geschlossen,
das durch mehrfache Verlängerung
bis zum Ende der Sowjetunion in Kraft blieb
."

Das muß man wissen, um den russischen Standpunkt zu verstehen.

3.
a.
Mitleser "Roland":
=>
"Diesen Sommer hatten wir eine recht junge finnische Studentin
zu Besuch. Sie hatte wiederkehrende erschreckende Träume
von russischen Soldaten, die in Finnland Krieg führten

und sich von einem nahegelegenen Wald aus ihrem Haus näherten.
Das hatte mich schon ziemlich verwundert, da ich nicht erwartet hätte,
dass Kriegsszenarien Teil der Vorstellungswelt junger Mädchen sind.
Sie hatte überhaupt grosse Angst vor einem russichen Angriff
auf Finnland
, was mir aber wohl auf ein von den Medien in Finnland
geschürtes Klima der Angst vor Russland zurückzuführen zu sein schien.
Hellhörig wurde ich jedoch, als sie sagte, in ihren Träumen
kämen auch französische Soldaten vor, die an den Kampfhandlungen
teilnähmen. Genauer gesagt erzählte sie,
dass sie einige der Soldaten französisch reden hörte.
Ich konnte aber nichts näheres über die Rolle jener französischen
Kämpfer rausbekommen, da ihr das Ganze so sehr Angst machte,
dass sie es nicht einmal in Worte fassen wollte
und sich verschloss. Von Johansson oder anderen Sehern
hatte sie noch nie gehört, zeigte sich aber sehr interessiert
an Gesichten, die einen russischen Angriff
auf Skandinavien beinhalten
."
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30017

b.
Der finnische Seher Johansson (1914):
"... Aber die Stimme sagte auch zu mir, daß es Krieg
zwischen Schweden und Norwegen auf der einen
und Rußland und Frankreich auf der anderen Seite geben werde.
Wir werden von keiner Seite Hilfe bekommen,
denn alle werden genug an sich selbst zu denken haben.
Eine Eisenbahn wird gebaut werden durch Finnland bis Südvaranger.
Zwei große Schlachten sollen stattfinden zwischen den Flüssen Porsanger und Tana,
etwa eine halbe Meile vom Fluß Tana bei der Gebirgshütte von Vardevare.
Dort sah ich Gräber und Leichen.
Einen Mann in norwegischer Uniform sah ich stehen mit einem Spaten
in der Hand und über ein Grab gebeugt.
...
Dann greifen die Russen Gotland an, das sah ich,
und erobern die Insel.
Dann gehen sie an Land südlich von Stockholm.
Mehr konnte ich nicht sehen.
Die Franzosen griffen Göteborg an.
Alle Häuser westlich des Flusses sah ich zerschossen,
aber östlich des Flusses standen noch Häuser.
– Zu dieser Zeit regierten in Schweden die Sozialisten. –
Auf der Westseite des Flusses war es voller Gräber.
Einen großen Kerl im grauen Überrock sah ich daneben stehen.
...
Über Schweden und Norwegen wurde so etwas
wie ein schwarzer Trauerflor
sichtbar, aber wie es in Nordschweden war konnte ich nicht sehen.
...
Schweden verlor Gotland, und Norwegen den ganzen Norden
des Landen bis zum Lyngsfjord.
Finnland wurde mehr unterdrückt als vorher,
aber in Dänemark war die ganze Zeit Frieden.
Weiter durfte ich nicht sehen.
"

Gruß,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Passend dazu

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 06.07.2016, 09:32 vor 2849 Tagen @ BBouvier (5138 Aufrufe)

Hallo!

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=404297

"Schweden hat ein Abkommen mit der Nato geschlossen, mit dem sich das Land erstmals zur Unterstützung fremder Streitkräfte verpflichtet. Der Vertrag umfasst auch die Stationierung von Truppen und die Durchführung von Militär-Übungen auf schwedischem Gebiet. Die Regierung richtet den Beschluss als Signal gegen Russland – und läutet das Ende einer langen Tradition politischer Neutralität in Schweden ein. "

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

eine Wiederholung mehr

Sagitta, Mittwoch, 06.07.2016, 09:49 vor 2849 Tagen @ BBouvier (5012 Aufrufe)

Hallo BB,

vielen Dank, dass Du an den "Nordischen Krieg" erinnert hast! Ist ein wichtiges Puzzlesteinchen, vor allem auch wegen der Zeitschiene.

Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen, nach dem neuesten Stand in Sachen "Bahnlinie nach Norden" zu guckeln, jedoch komme ich über die Angaben von @Ranma dazu nicht wirklich hinaus.

https://schauungen.de/forum/index.php?id=24536

In einer Projektstudie von 2010 finden sich diese Andeutungen (möglicherweise war das auch die Quelle für @Ranma):

"in the first phase the railway would be constructed to Sodankylä by the year 2020, and in the second phase railway construction would reach the Arctic Sea [= Kirkenes] by the year 2030."

Man kann meines Erachtens davon ausgehen, dass diese Bahnlinie demnächst in Angriff genommen wird. Der "Nordische Krieg" und die damit verbundenen Ereignisse andernorts (siehe unten) fallen damit - frühestens - in die 2020er Jahre. Ich bezeichne das hier mal als die Post-Putin-Ära, und möchte den Leserinnen und Lesern hier allgemein empfehlen, sich nicht für die nächsten Jahre gleich auf böse russische Soldaten hier in D einzustellen, eher auf alle mögliche anderen Katastrophen ...

Nun zu einem "Südlichen Krieg": hier auf dem Forum wurden die Voraussagen von Tarabic bislang nur kurz gestreift. Es handelt sich bei Tarabic um einen Strang in einer wohl umfangreicheren Prophezeiungssammlung aus dem alten Serbien. Vielleicht könnte sich jemand dieses Themas ein wenig annehmen (mit entsprechenden Sprachkenntnissen, etwa @Simun)?

KREMANSKO PROROCANSTVO - INTEGRALNI TEKST - STA JE BILO, STA NAS CEKA
von Dragoljub Golubovic Dejan Malenkovic (Belgrad 1988 u.ö.)

Es gibt hier möglicherweise ein Pendant zum "Nordischen Krieg", nämlich die Voraussage, dass am Himmel über Serbien die Italiener und Russen zusammenstoßen würden. Beachtenswert ist meiner Meinung nach, wie auch im Falle vom Eismeerfischer, dass die Kämpfe in der Luft bzw. mit Bomben gesehen werden. Angesichts des Alters der Quellen (Eismeerfischer 1907, Tarabic eventuell noch älter) wären das dann beachtliche "Ausblicke" ...

http://www.akademediasrbija.com/index.php?option=com_content&view=article&id=767:sva-proroanstva-apokalipse-viideo&catid=49:izbor-autorskih-clanaka-urednika&Itemid=73

(es handelt sich um ein reißerisches Exzerpt, mit hübschen Bildern, doch wären die originalen Quellen dafür wichtig).

PS: Ich werde Deine Gedanken zu den Feldpostbriefen demnächst hier beantworten; bitte um etwas Zeit.

MfG, Sagitta

zu Tarabic

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 06.07.2016, 11:07 vor 2849 Tagen @ Sagitta (5184 Aufrufe)

Hallo Sagitta,

Nun zu einem "Südlichen Krieg": hier auf dem Forum wurden die Voraussagen von Tarabic bislang nur kurz gestreift. Es handelt sich bei Tarabic um einen Strang in einer wohl umfangreicheren Prophezeiungssammlung aus dem alten Serbien.

das darf bezweifelt werden:

Voja Antonić: "Kremansko neproročanstvo: studija jedne obmane." (~ "Die Nicht-Prophezeiung von Kremna. Studie einer Täuschung")
http://en.calameo.com/read/0008207830f8b7ea0daab

"He [Voja Antonić] uncovered that twelve issues of the book Prophecy from Kremna were all different and altered over time. During his research he visited Kremna where he was offered the "original handwritings" of Mitar Tarabić, who was illiterate."
https://en.wikipedia.org/wiki/Voja_Antoni%C4%87#Non-Prophecy_from_Kremna_-_a_study_of_deception

Gruß
Ulrich

Bücher, Texte, Sprachen

Sagitta, Mittwoch, 06.07.2016, 15:55 vor 2849 Tagen @ Ulrich (4487 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

vielen Dank!

Ich habe mir über die Bibliotheksfernleihe die neuesten beiden Auflagen/Versionen bestellt.

Im von Dir aufgefundenen Nicht-Prophezeiungs-bzw.-Lügen-Enttarnungs-Buch werden älteste Quellen (gemäß Literaturverzeichnis) aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg benannt, also liegt das zeitlich etwa wie in der Feldpost und beim Eismeerfischer. Somit erhebt sich die Frage, was genau in diesen alten serbischen Versionen schon sachlich enthalten wäre.

Das Serbischen unkundig, steht man wie der Ochs vor der Apotheke. Aber es ist ein hilfreicher erster Schritt in die gewünschte Richtung, dass Du den Text hier verlinkt hast.

MfG, Sagitta

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Stand Tarabic

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 06.07.2016, 16:45 vor 2849 Tagen @ Sagitta (4667 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 06.07.2016, 16:50

Hallo!

Den mir bekannten deutschen Tarabictext, der von der inzwischen geschlossenen Seite www.stormloader.com stammt, habe ich hier eingestellt:

https://schauungen.de/wiki/index.php?title=Mitar_Tarabi%C4%87

Wie unschwer zu erkennen ist, setzt sich der Text aus mehereren Komponenten zusammen:

1. Die Situation nach dem zweiten Weltkrieg

  • Gründung der Vereinten Nationen
  • Israel und der Palästinakonflikt
  • Eine genaue Beschreibung Titos: Seine Einführung des Sozialismus in Serbien, sein hohes Alter, seine Jagdleidenschaft, sogar sein Raucherbein mit anschließender Amputation.
  • Das Präsidium, das Jugoslawien nach Titos Tod verwaltete.
  • Zerfall Jugoslawiens und die Balkankriege

2. Verschiedene Einsprengsel, die Gegenwartstechnik beschreiben.

  • Autos und Flugzeuge
  • Fernsehen
  • bemannte Raumfahrt
  • Energiegewinnung aus der Erde (Erdöl, Uran?)

3. Eine sehr grobe, allgemein gehaltene Beschreibung unserer Zeit und ihrer Verderbtheit
4. Ein ebenso diffuser Zukunftsteil über die Endzeit und den letzten Krieg
5. Bestandteile, die offenbar aus Volks- und Wandersagen übernommen wurden.

  • Das Motiv "Beinloser auf weißem Pferd" entspricht der Birkenbaumsage: "Er trägt ein Kreuz auf der Brust, reitet auf einem Schimmel und steigt von der linken Seite auf das Pferd, weil er mit einem Fuße hinkt."
  • Ununterscheidbarkeit von Männern und Frauen, vgl. etwa Fuhrmannl: "Auch die Weiber wollen dann alle Tage anders gekleidet sein, bald kurz, bald lang; selbst in Mannskleidern werden sie gehen und verschiedene Farben haben, daß man sich wundern wird."

In der Form kann an Tarabic vergessen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde der Text erst in den Neunziger Jahren verfaßt und hat bestenfalls Anleihen bei älteren Texten. Es ist wohl davon auszugehen, daß ältere Fassungen aus früheren Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ebenfalls bereits an die jeweilige Gegenwart angepaßt wurden. Ein richtiger Durchbruch wäre allein ein Text aus dem 19. Jahrhundert, bzw. Zaharije Zaharichs (der Beichtvater, der mit Tarabic sprach) Originalaufzeichnungen. Aber selbst dann müssen wir damit rechnen, daß Tarabic lediglich ältere Prophezeiungen seines Volkstums weitererzählte, ohne selbst gesehen zu haben.

Zusätzliche Aussagen, die sich nahtlos an den von mir oben zitierten Text an- und einfügen, wurden mir vor einigen Jahren von Simun mitgeteilt: Die Kremna-Prophezeiung
Allerdings fehlt uns hier die Quellenangabe, so daß der Text ebenfalls als modern gelten muß.
(Die Auffassung, daß mit dem Herrscher nicht Tito gemeint wäre, habe ich inzwischen revidiert. Das ist mit Sicherheit Tito und basiert auf einer älteren Aussage, bei der offenbar ein Motiv der rheinländischen Birkenbaumsage nach Serbien gewandert ist.)

In einer späteren E-Mail vom 19. August 2010 versprach mir Simun "die ältesten aufgeschriebenen Tarabicaussagen in Form eines Buches vom Tarabickenner Dragan Pjevic". Diese kamen aber nie bei mir an, so daß uns eine wirklich alte Tarabicprophezeiung, direkt aus dem Serbischen übersetzt, noch immer fehlt.

Frage @Simun, vom dem ich zuletzt vor 4 Jahren gehört habe, falls er noch mitliest: Hast Du das Buch noch irgendwann geschickt bekommen?

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Dragan Pjević

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 06.07.2016, 17:25 vor 2849 Tagen @ Taurec (4557 Aufrufe)

Hallo Taurec,

In einer späteren E-Mail vom 19. August 2010 versprach mir Simun "die ältesten aufgeschriebenen Tarabicaussagen in Form eines Buches vom Tarabickenner Dragan Pjevic". Diese kamen aber nie bei mir an, so daß uns eine wirklich alte Tarabicprophezeiung, direkt aus dem Serbischen übersetzt, noch immer fehlt.

Dragan Pjevic wäre der letzte, von dem ich objektive Berichterstattung erwarten würde:

"...Dragan Pjević, an engineer from Kremna and founder of the “Kremnaturist” tourist agency[:rotfl: ], built the third “Memorial Home,” a museum. He is an unabashed proponent of the prophecy, lecturing on the legend of Kremna’s creation.
As the legend goes, the valley was created when “a celestial body entered the earth’s womb […] leaving the limestone (kremen) with miraculous properties that gave the name to the village.” This origin, according to Pjević, explains its residents’ proclivity for psychic powers [:hamper:] (Pjević purports that the Tarabić family were merely the most famous, but by no means the only, prophets of the village)."

http://www.bloomingtwig.com/false-prophets-a-brief-history-of-the-tarabic-family-and-the-prophecy-from-kremna/

Gruß
Ulrich

immerwährende Suche

Sagitta, Mittwoch, 06.07.2016, 21:18 vor 2849 Tagen @ Taurec (4363 Aufrufe)

Vielen Dank Taurec!

so daß uns eine wirklich alte Tarabicprophezeiung, direkt aus dem
Serbischen übersetzt, noch immer fehlt.

Ich denke, dass eine Orientierung mit jenem Buch beginnen muss, das Ulrich zuerst verlinkt hat (Voja Antonic). Hinter dem Buch von Dragan Pjević dürfte Tagespolitik stecken, was offensichtlich aber auch bei den Texten vor dem Ersten Weltkrieg schon so war. Dank auch an Ulrich für seine Bemühung! Wahrscheinlich finden wir von hier aus keine Quellen vor 1900 (allenfalls Spuren davon in österreichischen Archiven und Bibliotheken). Ich habe mir das Thema aber als Aufgabe notiert. Ich möchte vermuten, dass es in Osteuropa eine Menge echter Seherinnen gab und noch gibt. Leider ist der Zugang aufgrund der Sprache verschlossen. Andererseits wird sehr wahrscheinlich Osteuropa sowohl von den Naturkatastrophen als auch von eventuellen Kriegsereignissen weniger getroffen als Mittel- und Westeuropa. Wer unbedingt sichere Gebiete sucht, kann ja darüber mal nachdenken (siehe auch die Schauung zur Wiederbesiedlung von Schlesien). Dies widerspricht allerdings einer Aussage von Tarabic, nach der allenfalls Australien (?) ungeschoren (von Bomben?) davonkommen wird.

Grüsse, Sagitta

Quellen

Goran, Mittwoch, 06.07.2016, 21:59 vor 2849 Tagen @ Sagitta (4321 Aufrufe)

Hallo

Was die Quellen betrift,glaube Ich das in Österreich kaum was vorhanden ist weil die K und K Monarchie keine Interesse an den Bevölkerung gehabt hat,dazu muss man sagen das die Tarabic Familie eine ganz einfache Bauern Familie war.
Mitar war Analphabet und alle seine Erzählungen wurden lt. Legende von den Dorf Pfarrer aufgeschrieben das war sein Pate ,einige Teile davon sollten erhalten geblieben und irgendwo in den Mauer der Alte Haus eingemauert.Aber das sind die Erzählungen.
Wenn es Quellen gibt dann in unsere Serbisch Orthodoxe Kirche aber kann keiner dran kommen.

Mit Freundlichen Grüssen

Goran

Voja Antonic zu Kremna, als pdf

Ulrich ⌂, München-Pasing, Donnerstag, 07.07.2016, 00:19 vor 2848 Tagen @ Sagitta (4560 Aufrufe)

Hallo Sagitta,

Ich denke, dass eine Orientierung mit jenem Buch beginnen muss, das Ulrich zuerst verlinkt hat (Voja Antonic).

Voja Antonic bietet sein Buch als pdf-Version für nicht-kommerzielle Zwecke gratis an:
http://www.voja.rs/kpdl.htm
http://www.voja.rs/paralax/kremanci.pdf

Da er, als bekennender = "gläubiger" Skeptiker gegen alternative Medizin (Homöopathie, Akupunktur, EAV, usw.) und Astrologie mir der gleichen Inbrunst ins Feld zieht wie gegen die Kremna-Tradierung, und weil seine Kritik an letzterer offensichtlich stellvertretend für Prophezeiungen/Schauungen im Allgemeinen steht, deren Glaubwürdigkeit er meines Wissens generell bestreitet, ist bei der Prüfung seiner Kritik wohl mindestens ebensoviel Vorbehalt angebracht wie bei der Sichtung der Quellentexte selbst. Die Interpretation von Fakten zugunsten der eigenen vorgefassten Meinung ist bei Blind-Gläubigen und "Skeptikern" m.E. identisch.

Hinter dem Buch von Dragan Pjević dürfte Tagespolitik stecken, was offensichtlich aber auch bei den Texten vor dem Ersten Weltkrieg schon so war.

Der verlinkte Text zu Dragan Pjević ist eine Kurzfassung aus dem Buch "Locating Health: Historical and Anthropological Investigations of Place and Health" von Ericka Dyck und Christopher Fletcher. https://www.amazon.de/Locating-Health-Historical-Anthropological-Investigations-ebook/dp/B012B7I7JK
Darin findet sich eine ausführlichere Darstellung von Dragan Pjevićs Umtrieben. Insbesondere seine "Superman-Mythologie" zu Kremna sollte ausreichen, um sich drei Tage fremdzuschämen.

Über die Stationen der Kremna-Überlieferung berichten Dyck und Fletcher (S.176-177):

"The story of the Prophecies, it turns out, is quite convoluted. The popularly accepted outline that Dragan endorses (with a few peculiar twists) runs more or less like this: Milos Tarabic (1809-54) and his nephew Mitar (1829-99) were illiterate peasants who told their prophecies to the Kremna priest Zaharije Zaharic (1834-1918) who wrote them down. The original manuscript has never been found and it is believed that, conserved in a jarful of oil it had been buried in the foundations of Zaharije’s friend’s house. In 1915, the theologian Radovan Kazimirovic talked to Zaharije and published the only ‘authentic’ Kremna Prophecy first in the 'Niski Glasnik' in 1915, and later as a part of his ethnological study on the ‘Mysterious Phenomena among our People’ (Tajanstvene pojave unasem narodu.) published in Belgrade in 1941. In 1982, Golubovic and Malenkovic published another Kremna Prophecy with new, hitherto unknown Tarabici prophesies (Malenkovic as Zaharije’s grandson being supposedly privy to unpublished family lore), but suspicious because of its communist tinkering. Finally, Dragan himself, upon becoming the president of the village municipality in 2000 as a candidate of the opposition (DOS), builds the tombstone to Milos Tarabic in 2002 (the sanctification ceremony of which is attend by auspicious atmospheric phenomena) and starts promoting the prophecy. He claims that he was the one who invited Vojislav Kostunica to come to Kremna on the eve of the September 2000 elections when the opposition won and ousted Milosevic.

The latest instalment of prophesies comes from the prominent Serbian immunologist Dr Todor Jovanovic who has talked with Milos Tarabic in his dreams, on the astral plane, and published the new prophecies in the magazine Twilight Zone (Zona sumraka) Aug 20, 2002 issue. He has apparently also talked with Nikola Tesla, Mileva Marie (Einsteins wife), Milutin Milankovic, and Mihailo Pupin (all Serbian scientists of some world fame). Dragan Pjevic fully endorses this new prophecy, and reports it in his book, as well as in his lectures. Most interestingly, this latest instalment of the prophecy foretells that Serbia will become a kind of Noah’s Ark, the last refugee from an ecological catastrophe in the future. But it is actually the Kremna region that is the true safe haven according to Milos Tarabic as channelled byjovan Todorovic, and in turn adapted by Dragan Pjevic. This is where one should go in case of war, for in Kremna, Mokra Gora, and Bioska, ‘there are springs and lots of healthy water. People born there have strength, are not tired, not decayed. Others can go there too to rejuvenate themselves, and many will suddenly be attracted there because there are vibrations and the power circulating through you all the way to the center of the earth ... these are perfect places for healing... because the plants are more healing there than in other places. Nothing can destroy this area because the mountains are placed in a certain way. These are the places for salvation’.

Voja Antonie made a thorough study of the Prophecies and concluded that most of them were actually retrodated - published after the events they predicted. Those prophecies that were published before the events were mostly wrong, and the rest is so vague as to be interpretable in any which way.

I wish to very sketchily enumerate a few further ingredients of the Kremna syndrome. For one, there is a St Sava token there. Pjevic asks himself at the beginning of his book - what is the secret ofKremna’s power? ‘Why do we find the footprints of the “God-Man” (Bogocoveka) people call the “footprints of St. Sava”? Why did the prophets live here ? Was it because of the God or stones? Both are present in this valley for millions of years’. He further relates Kremna to the Nemanjic dynasty when he mentions that they had their villas there. He also mentions that later Ottomans had their villas too, and even Tito.

Finally, he points out that the Kremna municipality map uncannily resembles both the map of Serbia and that of former Yugoslavia rotated 90 degrees - thus showing itself a fractal replica and microcosm of the nation as a whole. This is for him yet another sign that Kremna is fatefully connected to the destiny of the country of which it is a part, the fact that rulers of that country, if they are wise and concerned about the country and their own destiny should heed."

Fazit: Hände weg vom Slivovic !

mit nüchternem Gruß
Ulrich

Es gibt eine Buch

Goran, Mittwoch, 06.07.2016, 23:13 vor 2849 Tagen @ Taurec (4416 Aufrufe)

Hallo

Taurec
es gibt eine Buch von Dr.Radovan Kazimirovic
das Buch ist eine Verfassung über Prophezeiung von Kremna und es gibt noch 6 Prophezeiungen von verschiedenen Seher in diesen Zeit alle sind in diese Buch erfasst.
Buch wurde 1939 Ausgegeben

ich besorge halt eine zuerst dann gibt es Übersetzung für alle .

Mfg

Goran

@brgr und @Ulrich

Sagitta, Donnerstag, 07.07.2016, 08:45 vor 2848 Tagen @ Goran (4369 Aufrufe)

Hallo Goran,

vielen Dank für Dein Interesse!

Ich habe, wie auch Ulrich, gestern Nacht das pdf-file vom Buche Antonics entdeckt und es heruntergeladen. Die wichtigsten Teile habe ich mir mit google.translate grob übersetzt.

Wie Ulrich bin ich zur Auffassung gekommen, dass Antonic ein zu extremer Skeptiker ist, dem man auch nicht unbedingt trauen sollte. Aber ganz wichtig: er hat wenigstens die Quellen ausgegraben, die es zu Kremna und Tarabic gibt.

Diese alten Texte findet man im Anhang des Buches. Und es ist auch richtig, was Du herausgefunden hast: der erste echte "Zeuge" ist Radovan Kazimirovic.

Er bringt 1915 / 1916 einen Text in einer Zeitschrift heraus, in dem er - GANZ ÄHNLICH DEN FELDPOSTBRIEFEN - davon erzählt, dass er mit seiner militärischen Einheit in der Nähe von Kremna stationiert war und dort von den Prophezeiungen der Tarabic-Familie gehört habe.

Im Buch von Antonic findet sich dieser Text auf den Seiten 156 bis 163 (aber ich habe das Gefühl, dass der Abdruck nicht vollständig ist).

Kazimirovic hat dann im Jahre 1928 wieder über diese Sache geschrieben, ebenfalls in einer Zeitschrift. Und dann gibt es von ihm ein ganzes Buch im Jahr 1939 (mit weiteren Auflagen bis 1941), das auch Du gefunden hast, und das vor einiger Zeit wieder nachgedruckt wurde.

Der Skeptiker Antonic geht interessanterweise auf das Buch von Kazimirovic überhaupt nicht ein (obwohl dort doch das umfangreichste Material zu erwarten wäre!?). Deswegen finde ich es wichtig, hiervon ein Exemplar zu besorgen. Es ist in deutschen Bibliotheken nachgewiesen, und ich könnte es per Fernleihe bestellen. Es zu kaufen, scheint mir nicht angemessen zu sein, denn die Preise liegen zwischen 18 und 35 Euro. Und das ist das Buch vermutlich nicht Wert ...

Ich melde mich bei Dir per PN.

Davon unabhängig habe ich bereits das Buch von Goluboviñ/Malenkoviñ bestellt, das offensichtlich auf einer von Radovan Kazimirovic unabhängigen Überlieferungstradition zu beruhen scheint. Wir werden sehen!

Beste Grüße,
Sagitta

Übersetzung

Goran, Mittwoch, 06.07.2016, 20:59 vor 2849 Tagen @ Sagitta (4420 Aufrufe)

Hallo

ich stehe Euch zu Verfügung was die Übersetzung betrifft.
Ich kann Serbisch Kyrillisch ganz genau und kann euch die Wörter ganz genau übersetzen.
Ich Benötige jedoch PDF von Kremna Prophezeiung die Älterste welche Ihr habt dann mach Ich mich auf den Arbeit.

noch mal Danke Taurec das du mich Frei geschalten hast.
:-)

Mit Freundlichen Grüssen

Goran

Finnland durch Russland bedroht?

Explorer, Mittwoch, 06.07.2016, 17:18 vor 2849 Tagen @ BBouvier (4700 Aufrufe)

Hallo BBouvier,

Das muß man wissen, um den russischen Standpunkt zu verstehen.

Willst du damit sagen, die Russen würden Finnland mehr oder weniger als abtrünnige Provinz betrachten?
Denkst du im falle eines NATO-Beitritts, könnte Russland Finnland besetzen?

Zumindest Putin, würde wohl nie so weit gehen.

Sollte das nordatlantische Verteidigungsbündnis
die Finnen als Mitglied aufnehmen,
werde Russland nicht tatenlos zusehen,
kündigte Putin an.

Hört sich erstmal etwas "böse" an, aber hier mal ein konkreteres Zitat von Putin zu dem Thema

"Glauben Sie, wir werden dann alles so beibehalten, wie es ist und unsere Truppen 1.500 Kilometer entfernt halten?", so der russische Präsident. Vielleicht würde die Nato gerne "bis zum letzten finnischen Soldaten" gegen Russland kämpfen, spekulierte Putin, bevor er klarstellte: "Braucht ihr das? Wir nicht. Wir wollen das nicht. Aber es ist eure Entscheidung

http://www.focus.de/politik/ausland/bei-staatsbesuch-in-finnland-wladimir-putin-droht-der-nato-aber-zeigt-sich-zum-kompromiss-bereit_id_5690160.html

Wobei mir ehrlich gesagt nicht klar ist, warum die Finnen einen NATO-Beitritt überhaupt wünschen sollten.
Ich verstehe, dass die Staaten des Baltikums mit ihrer großen russischen Minderheit etwas nervös wurden, nach der Krim-Annektion.
Aber Finnland ist für die Russen doch wohl völlig uninteressant.
Wenn es einen größeren Krieg gegen den Westen gäbe, könnten es die Russen ja eventuell als notwendig betrachten, durch Nordfinnland schnell nach Schweden oder Norwegen vorzustossen.
Aber Finnland im Frieden angreifen und einen Krieg beginnnen, warum sollten die das tun? :-|

Grüße Explorer

Antwort auf Deine Frage

Sagitta, Mittwoch, 06.07.2016, 19:18 vor 2849 Tagen @ Explorer (4513 Aufrufe)

Hallo!

Aber Finnland im Frieden angreifen und einen Krieg beginnnen, warum sollten die das tun? :-|

Grüße Explorer

Vielleicht weil sie eines Tages genauso größenwahnsinnig und machtgeil werden, sich das winzige europäische Anhängsel der großen eurasiatischen Landmasse kurzerhand aneignen zu wollen, wie das die US-Amerikaner in den vergangenen 70 Jahren getan haben? Und zwar in einem Moment von internationalem und nationalem Chaos, in dem sich eben scheinbar eine Chance bietet (ausgelöst durch ein paar kleinere Naturkatastrophen, größere Wirtschaftskrisen und allgemeinem, sich heute ja bereits andeutetendem Staatszerfall). So wie sich eben auch den Amerikanern am 11.12.1941 eine Chance durch die geschichtlich zwangsläufige aber menschlich geisteskranke Kriegserklärung Hitlers an die USA - die letztere seinerzeit kaum abwarten konnten.

Grüße, Sagitta

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"Wetterleuchten"

BBouvier @, Mittwoch, 06.07.2016, 19:55 vor 2849 Tagen @ Explorer (4753 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 06.07.2016, 20:13

<"Willst du damit sagen, die Russen würden Finnland
mehr oder weniger als abtrünnige Provinz betrachten?
">

Hallo, Explorer!

Nein, das so nicht.
Jedoch war Finnland über Jahrhunderte hinweg Teil des Zarenreiches,
vergleichbar vielleicht mit Böhmen&Mähren,
das zum Hause Habsburg zählte.
Falls dort die NATO "einrücken" würde, dann stellt sich das
für Rußland natürlich ganz anders dar, als z.B. ein Beitritt Österreichs zur NATO.

<"Denkst du im falle eines NATO-Beitritts,
könnte Russland Finnland besetzen?
">

Was ich denke, ist völlig unerheblich.
Allerdings gehe ich davon aus, daß die russische Regierung
so etwas als schier unerhörte (vorsätzliche und unverfrorene!)
Provokation der USA betrachten wird, was nicht völlig
folgenlos bleiben dürfte.

<"Zumindest Putin, würde wohl nie so weit gehen.">

Ja.
Wohl schwerlich.
Im übrigen: Siehe oben.

<"Wobei mir ehrlich gesagt nicht klar ist,
warum die Finnen einen NATO-Beitritt überhaupt wünschen sollten."
>

a.
Unehrlich ist Dir das also klar?
b.
Was "die Finnen" wollen, das interessiert die USA einen feuchten Pups.

<"Aber Finnland ist für die Russen doch wohl völlig uninteressant.">

Solange Finnland - wie jetzt - ein neutrales Land ist, schon.
Mit US-NATO-Truppen bestückt, sieht das allerdings völlig anders aus.
Sieh´ Dir doch mal eine Europakarte an:
Dann bedrohen die USA strategisch die russische Nordflanke!
[image]

<"Aber Finnland im Frieden angreifen und einen Krieg beginnnen,
warum sollten die das tun
?">

a.
Der Verteidiger feuert stets den ersten Schuß.
b.
Fragt Jemand 1939, Island betreffend:
Warum sollten denn die USA wohl Island besetzen?
Fragt Jemand 1938: Warum sollte Deutschland wohl Norwegen besetzten??

Jedoch - falls Johansson richtig gesehen hat -
dann deutet sich hier - wie Wetterleuchten -
ein späterer Nordischer Krieg an.
Wobei Finnland dann gar nicht mal vordringlich
das eigentlich strategische Objekt des Interesses ist,
sondern die Küsten Nordskandinaviens:
Herrschaft über den Nordatlantik.
Und diese (!) wäre in einem Kriege USA<=>Rußland ganz entscheidend!

Auf mehr wollte ich mit meinem Eingangsbeitrag gar nicht hinaus.

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

RE: Wetterleuchten

Explorer, Mittwoch, 06.07.2016, 22:18 vor 2849 Tagen @ BBouvier (4536 Aufrufe)

-hallo BBouvier,

Allerdings gehe ich davon aus, daß die russische Regierung
so etwas als schier unerhörte (vorsätzliche und unverfrorene!)
Provokation der USA betrachten wird, was nicht völlig
folgenlos bleiben dürfte.

Ja, davon gehe ich auch aus.


Unehrlich ist Dir das also klar?

Musst du mich wegen meinen Formulierungen den immer so auf den Arm nehmen? ;-)

Was "die Finnen" wollen, das interessiert die USA einen feuchten Pups.

Also gehst du davon aus, die Finnen werden zu einer Mitgliedschaft gezwungen oder man versucht sie in die NATO zu drängen?

Wobei Finnland dann gar nicht mal vordringlich
das eigentlich strategische Objekt des Interesses ist,
sondern die Küsten Nordskandinaviens:
Herrschaft über den Nordatlantik.
Und diese (!) wäre in einem Kriege USA<=>Rußland ganz entscheidend!

Ja, weil Russland so die Amerikaner davon abhalten könnte (oder zumindest erschweren) Waffen, Soldaten und sonstige Versorgungsgüter nach Europa zu transportieren.
Um Schiffe und Flugzeuge abzufangen, braucht man eine vernünftige Operationsbasis und da wären die ganzjährig eisfreien Häfen Norwegens sicher geeignet.
Ebenso wäre Norwegen ein guter Standpunkt für Luftwaffenbasen um Angriffe auf England zu starten.

Soviel zu meinen militärischen Laienüberlegungen.:-D
Eine Besetzung Norwegens und Schwedens macht durchaus Sinn in so einem Fall.
Allerdings, wozu dann ganz Finnland besetzen? Der Süden (wo fast alle Finnen leben) wäre völlig nutzlos, nur der Norden Finnlands wäre interessant um schnell nach Schweden und Norwegen vorzustoßen.
Den dicht besiedelten Süden Finnlands einzunehmen wäre eine Zeit und Materialverschwendung oder?

Grüße Explorer

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Souveräne Völker gibt es im Westen nicht...

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 07.07.2016, 00:05 vor 2848 Tagen @ Explorer (4579 Aufrufe)

Also gehst du davon aus, die Finnen werden zu einer Mitgliedschaft gezwungen oder man versucht sie in die NATO zu drängen?

...sondern nur verschiedene Grade der Abhängigkeit von den USA und dem kapitalistisch-demokratisch System. Sie haben auch in Finnland den Fuß in der Tür. Die Politik ist auch dort eng mit den Wirtschaftsmächten und transatlantischen Organisationen verbunden. Wenn es der amerikanischen Strategie entspricht, wird auch Finnland der NATO beitreten und das Volk hat es danach gewollt. Entspricht die Regierung nicht dem Willen von außen, wird sie mehr oder minder subtil ausgewechselt oder gestürzt bis hin zur offenen Revolution wie in der Ukraine (in Finnland aber unwahrscheinlich).

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Re: Souveräne Völker gibt es im Westen nicht...

Explorer, Freitag, 08.07.2016, 16:06 vor 2847 Tagen @ Taurec (4230 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Einige Nachrichten, die ich gerade gelesen habe passen sehr gut dazu!

Die Neutralität der Skandinavier ist passé
Schweden und Finnland rücken aus Angst vor Russland immer näher an die Nato. Die Schweden sind erstmals mehrheitlich für einen Beitritt.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/5045766/Die-Neutralitaet-der-Skandinavier-ist-passe

Um Nato-Partner Österreich wird es einsamer
Die militärische Kooperation unter neutralen EU-Staaten soll abgenommen haben. Verteidigungsminister reist am Freitag zum Nato-Gipfel nach Warschau.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/5045798/Um-NatoPartner-Osterreich-wird-es-einsamer


EU-Pakt mit Nato beendet Neutralität von Österreich und Schweden
Der neue Pakt der EU mit der Nato bedeutet quasi im Vorübergehen das Ende der Neutralität von Staaten wie Österreich, Schweden und Finnland. Die österreichische Regierung hätte sich gegen den Pakt wehren müssen, weil er die Bundesverfassung ohne Mitwirkung der österreichischen Verfassungsorgane ändert.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/07/08/eu-pakt-mit-nato-beendet-neutralitaet-von-oesterreich-und-schweden/


Hat jemand genauere Infos zu diesem angeblichen EU-Pakt mit der NATO?
Finde dazu eigentlich gar nichts, das könnten sich die Typen von den Wirtschaftsnachrichten eigentlich auch ausgedacht haben.

Grüße Explorer

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Vormacht im Nordatlantik

BBouvier @, Donnerstag, 07.07.2016, 17:32 vor 2848 Tagen @ BBouvier (4661 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Donnerstag, 07.07.2016, 18:11

Jedoch - falls Johansson richtig gesehen hat -
dann deutet sich hier - wie Wetterleuchten -
ein späterer Nordischer Krieg an.
Wobei Finnland dann gar nicht mal vordringlich
das eigentlich strategische Objekt des Interesses ist,
sondern die Küsten Nordskandinaviens:
Herrschaft über den Nordatlantik.
Und diese (!) wäre in einem Kriege USA<=>Rußland ganz entscheidend!


Hallo!

Johansson:
"In Norwegen fielen die Russen in den nordöstlichen Teil
des norwegischen Finnmarken ein...
Den ersten großen Zusammenstoß sah ich am Tanafluß
zwischen Valljok und Poschd ...Die Front war hier etwa 20 km lang,
und die Schlacht verlief äußerst blutig
."

Die Tana ist ein nordfinnisch-norwegischer Grenzfluss,
der nach Norden in den Tanafjord des Nördlichen Eismeeres mündet,
unweit des norwegischen Nordkaps und nordwestlich von Murmansk.
Eine Frontlinie von nur 20 Kilometern - die Breite von etwa
1-2 Divisionen in erster Staffel - weist nicht auf einen
großäumigen Angriff hin und hat womöglich Tromsø am Atlantik
zum Ziel.
Allerdings:
"In Südnorwegen, bei Oslo dicht an der schwedischen Grenze,
kämpften Norweger und Schweden Schulter an Schulter
."
https://www.google.de/maps/place/Tanafjorden/@69.5671808,23.297423,5z/data=!4m5!3m4!1s0x45ca3c88488eed0d:0xfda4d8a22064d77b!8m2!3d70.8306384!4d28.4723107
Der Hafen Tromsøs ist wegen des Golfstromes auch im Winter eisfrei!

Ergebnis der Gefechte:
"Norwegen mußte das Land nördlich und östlich vom Lyngenfjord,
also das ganze norwegische Finnmarken, an Rußland abtreten...
Die Russen schienen die Absicht gehabt zu haben,
sich die ganze nördliche Hälfte Skandinaviens anzueignen
."

Insofern besteht eine Parallele dieser Kampfhandlungen dort,
weit hoch im Norden, mit denen während des Zweiten Weltkrieges:
=>
Es geht um eisfreie Häfen im Nordmeer und um die
Vormacht im Nordatlantik.

Bemerkenswert - der Vorlauf:
"Die Stimme verkündete, daß als Zeichen dafür,
daß im Jahre 1953 zwischen Schweden, Frankreich und Rußland
ein Krieg ausbrechen werde, zuvor in verschiedenen Ländern
Katastrophen aller Art einträfen, Ereignisse,
auf welche die Menschen achten sollten,
so z. B. große Unwetterschäden in Dänemark,
schreckliche Grubenkatastrophen (<= Beben?)
und Überschwemmungen in Deutschland,
verheerende Erdbeben in Italien und dergleichen mehr
."

Sowie:
"Niemand in der Welt wird uns zur Hilfe eilen,
da jeder voll und ganz mit sich selbst beschäftigt sein wird.
"

Bestätigung bei Rill (mündlich):
"Die kriegführenden Staaten seien Rußland gegen Türkei,
Deutschland, Polen, Frankreich,
England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt
."

Wobei dort die Interpunktion nicht ganz sicher zu sein scheint.
Randomizer dazu:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=25641

Gruß,
BB

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Grubenunglücke

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 07.07.2016, 20:49 vor 2848 Tagen @ BBouvier (4494 Aufrufe)

Hallo!

Bemerkenswert - der Vorlauf:
"Die Stimme verkündete, daß als Zeichen dafür,
daß im Jahre 1953 zwischen Schweden, Frankreich und Rußland
ein Krieg ausbrechen werde, zuvor in verschiedenen Ländern
Katastrophen aller Art einträfen, Ereignisse,
auf welche die Menschen achten sollten,
so z. B. große Unwetterschäden in Dänemark,
schreckliche Grubenkatastrophen (<= Beben?)
und Überschwemmungen in Deutschland,
verheerende Erdbeben in Italien und dergleichen mehr
."

Sowie:
"Niemand in der Welt wird uns zur Hilfe eilen,
da jeder voll und ganz mit sich selbst beschäftigt sein wird.
"

Die Grubenunglücke in Westdeutschland spielen höchstwahrscheinlich auf den Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet an. Problematisch ist, daß wir in Deutschland in wenigen Jahren gar keine Steinkohlegruben mehr haben werden. Die Subvention dieses ohnehin schon lange nicht mehr rentablen Wirtschaftszweigs wird 2018 eingestellt. Als Folge werden die wenigen noch aktiven Bergwerke schließen.

Daraus folgt: Johansson, bzw. Gustafsson haben diese Passage vor dem zeitlichen Hintergrund von 1919 verfaßt. Höchstwahrscheinlich liegt dem gar keine Schauungsszene zugrunde, sondern eine Idee der beiden.

Die folgende Passage bei Johansson läßt auf den möglichen Gedankengang schließen:
"Für jene Jahre sah ich auch große Grubenunglücke und gewaltige Überschwemmungen. Die Grubenunglücke betrafen besonders Westdeutschland und Nordfrankreich, und die Überschwemmungen das westdeutsche Gebiet, wo ich sehr viel Land unter Wasser stehen sah. Diese Überschwemmungen richteten unerhörten Schaden an. Viele Gruben liefen voll Wasser, und andere stürzten durch unterirdische Katastrophen ein."

Als Folge der Flutkatastrophe, die Johansson womöglich tatsächlich sah, haben sich Johansson/Gustafsson Grubenunglücke zusammenphantasiert.

Hier kann man exemplarisch sehen, wie lausig die Dokumentation Johanssons ist. Was hier vermeintlich als Schauungsbeschreibung daherkommt, ist eher eine Phantasiegeschichte auf Schauungsgrundlage.

Nicht umsonst mußte Gustafsson 1953 einen ganzen Rattenschwanz an Irrtümern eingestehen. Um die wahrscheinlich zahlreich vorhandenen Irrtümer und Verfälschungen im Rest, den wir hier immer unbedarft zitieren, zu erkennen, hat Gustafsson wohl einfach nicht lange genug gelebt.

=> Bei Johansson ist höchste Vorsicht geboten.

Gruß
Taurec

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Bergsenkungen

tuka, Donnerstag, 07.07.2016, 22:10 vor 2848 Tagen @ Taurec (4432 Aufrufe)

Hallo,

Als Folge der Flutkatastrophe, die Johansson womöglich tatsächlich sah, haben sich Johansson/Gustafsson Grubenunglücke zusammenphantasiert.

Es gibt eine alternative Art von Grubenunglücken: Bergsenkungen. Wenn alte Gruben nicht mehr bewirtschaftet werden, dann laufen die voll Wasser und stürzen irgendwann ein.

Bilder gibt es zum Beispiel hier: Tagesbruch

Ende 2014 war in Essen der Hauptbahnhof für mehrere Wochen außer Betrieb bzw. nur noch für sehr langsam fahrende Regionalbahnen erreichbar. Ursache war eine kleine Grube in der nach dem WK2 schwarz Kohle ausgebuddelt wurde.

Es kommt im Ruhrgebiet immer mal wieder vor, das quasi über Nacht Autos verschwinden. Oder gar Teile von Häusern... Wenn das Ruhrgebiet nicht beständig entwässert werden würde, würde sich das Ruhrgebiet in das verwandeln was es vor 150 Jahren noch war: Ein großes Sumpfgebiet.

Ich empfinde die Voraussage als nicht unwahrscheinlich, sondern als absolut realistisch.

Viele Grüße

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Flutung nach Aufgabe

Taurec ⌂, München, Freitag, 08.07.2016, 07:31 vor 2847 Tagen @ tuka (4439 Aufrufe)

Hallo!

Johansson spricht allerdings davon, daß die Gruben durch eine Flutkatastrophe voll Wasser liefen.

Aufgegebene Bergwerke, die durch Grundwassereinbruch auf natürliche Weise vollaufen, können durch einen Tsunami nicht nochmal vollaufen.
Soweit ich weiß, will die RAG die verbliebenen Steinkohlebergwerke nach der Schließung sogar gezielt Fluten, d. h. die sind dann ohnehin schon voll.

Johansson ging eindeutig von noch genutzten Bergwerken aus. Ansonsten könnte von Grubenunglücken gar keine Rede sein.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Aussage paßt nicht mehr.

Gruß
Taurec

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Komplizierter

tuka, Freitag, 08.07.2016, 12:04 vor 2847 Tagen @ Taurec (4259 Aufrufe)

Hallo Taurec,

ich sehe, Du kommst nicht aus dem Ruhrgebiet. :-)

Wenn man im Ruhrgebiet wandern geht, dann trifft man immer wieder auf Senkungen, Gräben, alte Schächte und abgesperrte Bereiche. In urbanen Gebieten werden Senkungen mit Zement verfüllt, in unbewohnten Gebieten werden gefährliche Bereiche mehr oder weniger abgesperrt.

Grundsätzlich werden alte Schächte weiter abgepumpt regelmäßig kontrolliert bzw. gewartet. Dafür hat die Ruhrkohle-AG einen Fond um die Wartung als "Ewigkeitsaufgabe" durchzuführen.

Aber: Was wird wohl passieren wenn die AG pleite geht, der Fond veruntreut wird, Schachtpläne verloren gehen, die notwendigen Fachleute sterben, längerfristig der Strom für die Pumpen ausfällt, es Erdbeben gibt die Schächte einstürzen lassen, ... ODER die Gegend durch eine Flut überflutet wird.

In diesem Fall funktioniert die Entwässerung nicht mehr, die Gruben laufen voll Wasser und stürzen ein, bestehende Tagesbrüche verwandeln sich in Seen, der Grundwasserspiegel steigt, Äcker versumpfen ...

Kurz: Die Vorausschau dürfte im Fall eines zivilisatorischen Zusammenbruchs oder einer großen Flut mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreffen. Einschließlich zusammenbrechender Wohnhäuser, aufbrechender Straßen, einstürzender Brücken, ... Im Prinzip passiert das heute schon, aber solche Fälle sind im Ruhrgebiet so normal, dass sie lediglich in Regionalzeitungen dokumentiert werden.

Viele Grüße

und noch eine Ergänzung

Sagitta, Freitag, 08.07.2016, 13:03 vor 2847 Tagen @ tuka (4310 Aufrufe)

Danke, Tuka, dass Du das molassische Alpenvorland so freundlich über die schwarzen Löcher im Ruhrgebiet aufklärst. Es kommt hinzu, dass die Flutung aktuell auch aus anderen Gründen in die Diskussion geraten ist: die Hydraulik-Öle der Bergbaumaschinen enthielten PCB (gehört zum dreckigen Dutzend der Chemiegifte), und beim Flutungsmanagement gelangt PCB-verseuchtes Grubenwasser ins Oberflächen- und Grundwasser (nach den Lungen der Kumpels hat früher keiner gefagt!!). Es gibt deswegen bereits Strafanzeigen gegen RAG. Und unser Justizminister bekommt vielleicht noch einen Skandal an den Hals, weil er das einst im Saarland (fahrlässig, fehlerhaft, absichtlich?) geduldet hat. Vielleicht kehrt im Laufe der (Wirtschafts-) Krisen in den nächsten Jahren auch noch die Vernunft ein, dass man die Gruben gar nicht vollaufen lassen sollte? MfG, Sagitta

zu Ende gebracht

Sagitta, Samstag, 09.07.2016, 11:34 vor 2846 Tagen @ BBouvier (4987 Aufrufe)

Hallo BB!

Wenn Du schon anfängst, Feldpost mit Eismeer zu vergleichen, dann darf auch die Spekulation nicht fehlen, dass der unbekannte Franzose Kontakte nach Skandinavien hatte.

Die Veröffentlichung im Svenska Dagbledet war am 4.3.1914, und außer dieser Zeitungsveröffentlichung gab es bei interessierten Kreisen im Hintergrund gewiss weitere Diskussionen und Informationen zum Eismeerfischer (Esoterik & Zukunftsdeuterei sind nichts Neues, vor allem nicht in Krisenzeiten, wie auch 1914 eine war ...). Rill traf seinen Seher Ende August 1914, also fast ein halbes Jahr später - genug Zeit für Informationen, die Strecke von Stockholm nach Berlin oder Straßburg zu laufen.

Ich habe zu dem "Franzosen" die gleiche Vorstellung wie zu Irlmaier: daß er durchaus die Gabe der Schau besessen hat, aber ebenfalls vorwiegend personenbezogen und im Nahfeld. Wenn er den Tod eines Kameraden von Rill mit den Umständen genau vorausgesagt hat, dann heißt das noch lange nicht, dass die Quellen seiner langfristigen Voraussagen ebenfalls 1 : 1 eigenen Schauungen entsprangen.

Ich denke, dass es nachgewiesen ist, dass der Franzose die traditionelle Prophezeiungsliteratur kannte. Er verwendet den Markustag, den Antichrist, den fliehenden Papst, die Krönung in Köln. Ich habe darauf aufmerksam gemacht, dass er (oder Rill?) die böhmischen Voraussagen kannte.

https://schauungen.de/forum/index.php?id=30998

Wer selbst Schauungen hat, für den ist es ganz natürlich, ja fast notwendig, dass er sich mit anderen Schauungen beschäftigt und diese kennt. Denn man will ständig verstehen, was bei einer Schauung wirklich vor sich geht und ob sie wahr sein könnte.

Es sollte daher in Betracht gezogen werden dürfen, dass der "Franzose" auch von Oberst Menanders Eismeerfischer gehört hat. Außer der Parallele "mit sich selbst beschäftigt" (bitte aber die sprachoriginalen Wörter beachten!) gibt es die Parallele in der Voraussage der Niederlage von Deutschland. Eigentlich war das das Hauptmotiv für den Eismeerfischer, überhaupt den Kontakt zu Öffentlichekeit zu suchen (er wollte ja sogar den deutschen Kaiser persönlich warnen!). Also könnte diese Info auf Nebenwegen nach Deutschland und ins Elsaß gedrungen sein. Na ja - hätte man auch als nüchterner geschichtlicher Beobachter so prophezeien können ...

Bemerkenswert, und darüber gibt es nichts zu diskutieren, wären die Voraussagen des Franzosen über Deutschland in den Jahren der ersten beiden Weltkriege. Jedoch das dritte Weltgeschehen kommt nur sehr knapp weg: Einfall der Russen in Deutschland. Wie Du, BB, letztes Jahr richtig erwähnt hast, tauchen die Russen in den alten Prophezeigungen ja fortlaufend auf. Das hätte der Franzose auch aus diesen Traditionen schöpfen können. Interessant sind lediglich die Nebenumstände, doch auch zu denen gibt es ggfs. vorangehende Überlieferungen (Naturkatastrophe: siehe "Fingerzeig Gottes" sowie die böhmischen Geschichten). Dabei müssen diese Überlieferungen nicht wahr sondern können Fälschungen bzw. Falschaussagen sein. Entscheidend ist nur, dass sie aufgegriffen und fortgesponnen werden.

Doch dann bleibt immer noch unerklärt die Dreizahl der Weltkriege. Ich habe das seinerzeit bei Emrich rausgearbeitet.

https://schauungen.de/forum/index.php?id=29933

Auf Tarabic bin ich nur nebenbei gestoßen, weil der offensichtlich auch von drei Kriegen redet (ob Fälschung oder nicht, sei jetzt egal). Doch bei Tarabic bzw. seinen Publikatoren taucht das erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf und ist deshalb ohne Bedeutung (auf genaue Wortlaute müssen wir noch warten). Woher also hat der "Franzose" das dritte Weltgeschehen? Abgesehen von heiligen Dreizahl gibt es eine kleine Hoffnung, dass er es aus Freimaurer-Diskussionen um die Jahrhundertwende 1900 bezogen haben könnte. Es gab damals den Taxil-Skandal, und dort könnte zum ersten Male ein Briefwechsel zwischen Pike und Mazzini erwähnt worden sein (Fälschung nicht ausgeschlossen ...), in dem von drei Weltkriegen die Rede ist, mit deren Hilfe die Menschheit gefügig gemacht und unterjocht werden soll. Es ist aber nicht wirklich belegt, dass es diesen Brief gab bzw. in den Diskussionen um die Freimaurerei und Katholische Kirche explizit von drei Weltkriegen damals schon die Rede war. Ich muss da erst weitere Literatur durchschauen.

Für heute wollte ich nur in die Diskussion werfen, dass der Franzose vom Eismeerfischer gehört haben könnte. Und außerdem gilt natürlich immer, sich in seiner Lebensplanung nicht auf Texte oder gar Hörensagen zu verlassen - am allerwenigsten, wenn es sich um Prophezeiungstexte handelt.

Wünsche allseits ein schönes Wochenende,

Sagitta


***) http://www.theintelligence.de/index.php/wissen/geschichte/4152-drei-weltkriege-1871-von-hochgrad-maurer-albert-pike-vorhergesagt.html

Avatar

Respekt und Beifall! - Sagitta!

BBouvier @, Samstag, 09.07.2016, 13:19 vor 2846 Tagen @ Sagitta (4489 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 09.07.2016, 13:40

Hallo, Sagitta!

Mit alledem läufst Du bei mir offene Türen ein:
Respekt und Beifall für Deine tiefsinnig-kenntnisreiche Analyse!

<" Er verwendet den Markustag, den Antichrist,
den fliehenden Papst, die Krönung in Köln.
...tauchen die Russen in den alten Prophezeigungen ja fortlaufend auf.
Das hätte der Franzose auch aus diesen Traditionen schöpfen können.
Interessant sind lediglich die Nebenumstände,
doch auch zu denen gibt es ggfs. vorangehende Überlieferungen
(Naturkatastrophe: siehe "Fingerzeig Gottes" sowie die böhmischen Geschichten).
Dabei müssen diese Überlieferungen nicht wahr
sondern können Fälschungen bzw. Falschaussagen sein.
Entscheidend ist nur, dass sie aufgegriffen und fortgesponnen werden.
">

Insbesondere (auch) obige "Problematik" haben Taurec und ich
in diesem Geamtzusammenhang mehrfach intensiv besprochen
und teilen Deine Vorstellung vollumfänglich.

Besonders "wackelig" sind wohl:
- massiver "Krieg" in Zentraleuropa
- Papstflucht
- Kaiserkrönung

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Insofern sind die "Irlmaierlügen" die wahre Pest, denn sie verstellen
als Quasidogma wie eine Barrikade die freie Sicht auf wahrscheinlich
eher eintreffende Begebenheiten ganz anderen Schwerpunktes.

Beste Grüße Dir!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

@ sagitta

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 09.07.2016, 14:40 vor 2846 Tagen @ Sagitta (4474 Aufrufe)

Hallo sagitta,

Abgesehen von heiligen Dreizahl gibt es eine kleine Hoffnung, dass er es aus Freimaurer-Diskussionen um die Jahrhundertwende 1900 bezogen haben könnte. Es gab damals den Taxil-Skandal, und dort könnte zum ersten Male ein Briefwechsel zwischen Pike und Mazzini erwähnt worden sein (Fälschung nicht ausgeschlossen ...), in dem von drei Weltkriegen die Rede ist, mit deren Hilfe die Menschheit gefügig gemacht und unterjocht werden soll. Es ist aber nicht wirklich belegt, dass es diesen Brief gab bzw. in den Diskussionen um die Freimaurerei und Katholische Kirche explizit von drei Weltkriegen damals schon die Rede war. Ich muss da erst weitere Literatur durchschauen.

Es steht fest, daß ein Plan bzgl. "3 Weltkriegen" nicht in der Abschrift des fraglichen Briefes, dessen Authentizität nicht belegt ist, enthalten ist.
Das Missverständnis beruht wohl auf einer ungenauen Recherche von Michael Haupt ( http://michaelhaupt.com/history.html ), der dies auf seiner im Juni 2003 Netzseite "www.threeworldwars.com" veröffentlichte und irreführend darstellte: http://web.archive.org/web/20030607064626/http:/threeworldwars.com/albert-pike.htm
Haupts Anführungszeichen erwecken den Eindruck wörtlicher Zitate (aus dem Brief), tatsächlich sind sie jedoch William Guy Carrs Einleitung zu seinem Buch "Pawns in the Game" entnommen, der natürlich keine Anführungszeichen verwendet, weil es sich ja um seine eigene zusammenfassende Interpretation/Geschichtsdeutung handelt!

Carr schrieb über einen Plan zu "3 Weltkriegen" erstmals nach dem 2. Weltkrieg ab 1955 in "Pawns in the Game", obwohl er seit mindestens 1930 unermüdlich zum Thema Weltverschwörung referierte und publizierte ;-)

Daß der fragliche Brief sich tatsächlich niemals im Besitz des Britischen Museums befunden hat, ließ sich Michael Haupt schriftlich vom Britischen Museum bestätigen.
Dies besagt aber deshalb nicht viel, weil auch Carrs entsprechender Verweis auf diesen Brief auf einem (weiteren) Irrtum beruhen dürfte:
Nicht der Brief, sondern das Buch "Le diable au XIXe siècle" von 1894 ist im Besitz des Britischen Museums, worin der Wortlaut dieses angeblichen Briefes enthalten ist. Autor des Buches ist "Gabriel Jagond-Pager" = Leo Taxil.

Eine sehr genaue Nachzeichnung:
http://www.conspiracyarchive.com/2015/01/10/albert-pike-to-mazzini-august-15-1871-three-world-wars/
Zusammenfassend, aber ungenau:
https://en.wikipedia.org/wiki/William_Guy_Carr > "Main theories"

Trotzdem lohnt es m. E., die Herkunft der Idee von den "3.Weltkriegen" aus dem damaligen freimaurerischen Umfeld zu prüfen.
Neben der irrtümlichen Zuschreibung zu Pike/Mazzini durch Carr und seine Interpreten wären dies z.B. die Veröffentlichungen von Domenico Margiotta ( https://fr.wikipedia.org/wiki/Domenico_Margiotta ), z.B.
"Le Palladisme. Culte de Satan-Lucifer dans le Triangles Maconniques."
http://www.barruel.com
http://www.barruel.com/domenico-margiotta-le-palladisme.pdf

Leider reichen meine französischen Sprachkennnisse kaum, um einen Milchkaffee zu bestellen.

Gruß
Ulrich

Es fragt sich nur, wer hier aggressiv vorgeht, Putin oder der Westen!

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Mittwoch, 06.07.2016, 23:50 vor 2848 Tagen @ Explorer (4955 Aufrufe)

Hallo Explorer!

"Finnland durch Russland bedroht?
Explorer @, Mittwoch, 06. Juli 2016, 17:18 (vor 6 Stunden, 17 Minuten) @ BBouvier

Hallo BBouvier,

Das muß man wissen, um den russischen Standpunkt zu verstehen.

Willst du damit sagen, die Russen würden Finnland mehr oder weniger als abtrünnige Provinz betrachten?
Denkst du im falle eines NATO-Beitritts, könnte Russland Finnland besetzen?

Zumindest Putin, würde wohl nie so weit gehen.

Sollte das nordatlantische Verteidigungsbündnis
die Finnen als Mitglied aufnehmen,
werde Russland nicht tatenlos zusehen,
kündigte Putin an.

Hört sich erstmal etwas "böse" an, aber hier mal ein konkreteres Zitat von Putin zu dem Thema

"Glauben Sie, wir werden dann alles so beibehalten, wie es ist und unsere Truppen 1.500 Kilometer entfernt halten?", so der russische Präsident. Vielleicht würde die Nato gerne "bis zum letzten finnischen Soldaten" gegen Russland kämpfen, spekulierte Putin, bevor er klarstellte: "Braucht ihr das? Wir nicht. Wir wollen das nicht. Aber es ist eure Entscheidung

http://www.focus.de/politik/ausland/bei-staatsbesuch-in-finnland-wladimir-putin-droht-der-nato-aber-zeigt-sich-zum-kompromiss-bereit_id_5690160.html

Wobei mir ehrlich gesagt nicht klar ist, warum die Finnen einen NATO-Beitritt überhaupt wünschen sollten.
Ich verstehe, dass die Staaten des Baltikums mit ihrer großen russischen Minderheit etwas nervös wurden, nach der Krim-Annektion.
Aber Finnland ist für die Russen doch wohl völlig uninteressant.
Wenn es einen größeren Krieg gegen den Westen gäbe, könnten es die Russen ja eventuell als notwendig betrachten, durch Nordfinnland schnell nach Schweden oder Norwegen vorzustossen.
Aber Finnland im Frieden angreifen und einen Krieg beginnnen, warum sollten die das tun? :-|

Grüße Explorer

Das Problem ist vor allem, daß der Westen immer weitergeht und Rußland ganz veritabel
einkreist. Schweden und Finnland haben im September 2014 ein Kooperations-Abkommen
über gemeinsame Manöver mit der NATO vereinbart. Die beiden streben offensichtlich
auf mittlere Sicht die Vollmitgliedschaft in der NATO an.

Und die Ukraine möchte ebenfalls den Club beitreten, und auch Armenien und Georgien.
Nachdem schon der ganze ehemalige Ostblock Mitglied geworden ist, alles Staaten im
Einfluß- und Interessenbereich Rußlands.

Und dann "wundert" man sich in Finnland und Schweden, daß die Russen ihre
Militärpräsenz in Grenznähe verstärken.
Wo der der Westen ein sogenanntes Abwehrzentrum nach dem anderen in
Osteuropa einrichtet, und sogar BW-Soldaten ins Baltikum schickt.
Also ich würde mich ganz und gar nicht wundern, wenn irgendwann mal jemand
der Kragen platzt ob dieser Agressivität der Amerigauner und Natoianer.

Herzliche Grüße,

Eyspfeil

Symbolhaft: die jährlich Ladoga-Übungen

mica, Donnerstag, 07.07.2016, 08:57 vor 2848 Tagen @ BBouvier (4604 Aufrufe)

Grüß euch!

Die Beziehungen zwischen Russland und Finnland hatten früher auch schon meine Aufmerksamkeit erregt; vor allem ging ich dem Hintergund der "Ladoga-Übungen" nach.
Russland führt im Hinterland St. Petersburgs, Karelien, jährlich im späten März seine sogenannten Ladoga-Übungen durch.

Nun könnte man meinen die wären halt einfach nach dem Ladoga-See benannt... doch das Ganze hat eine symbolhafte Dimension:

BBouvier hat die historischen Hintergründe unter Punkt 2. schon kurz umrissen;

hier noch ausführlicher, wie es um Finnland stand:


Beginnen wir gleich beim "Krimkrieg" - ja, diesen gab es schon 1853 -1856.
Hauptprotagonisten:
Russland gegen das Osmanische Reich

Frankreich, Großbritannien und Königreich Sardinien unterstützten die Osmanen(Türken!) - mit dem Nebeneffekt, dass der Krimkrieg auch in der Ostsee, rund um die finnischen Küsten spielte. Dabei wurden viele Forts und die gesamte Handelsmarine Finnlands zerstört.

Finnland war zu Beginn des WKI ein Großfürstentum Finnland mit gewissen Sonderrechten innerhalb des Russischen Zarenreiches .

Nach der Februarrevolution 1917, die die Herrschaft der Zaren beendete, war auch in Finnland ein Bürgerkrieg der Arbeiter und Bauern gegen die Bürgerlichen im Gange. Ende des Jahres war der Staat Finnland geschaffen, das Land war von Russland unabhängig. Anfang 1918 begann der Bürgerkrieg zwischen den Roten und Bürgerlichen.

Um die Linke einzudämmen, holte die politische Oberschicht die Deutschen ins Land, bzw. gestattete ihnen sogar mit der sog. Ostsee-Division einzumarschieren. Alles war ihnen recht nur die Linke musste vernichtet werden.
Der lachende Dritte waren somit die Deutschen die von März bis Dezember des Jahres die sogenannte "Finnland-Intervention" durchzogen.

Als Bezahlung für Kriegsleistungen wurde Finnland verpflichtet so ziemlich alles an wertvollen Gütern (Papier, Holzprodukte, Erze und Mineralien, Öle etc.) den Deutschen zu liefern. In ziemlich allen Verträgen stieg Finnland gegenüber Deutschland sehr schlecht aus. Auch war es Finnland untersagt mit anderen Länder Vereinbarungen über territoriale Hoheitsrechte zu treffen. (<- wer mag da noch über Russland meckern, das sich die Krim zurückholt?! D hatte keine historischen Ansprüche in Finnland und führte sich trotzdem auf wie nur was..)

Allerdings beendete das Ende des Großen Krieges auch die Bestrebungen Deutschlands in Nordosteuropa.

Vorm Winterkrieg (1939/40) forderte Russland von Finnland Gebiete in der Karelischen Landenge, die auch den Ladoga-See beinhaltet! Dieses Gebiet war für die Russen strategisch wichtig, für die Stadt Leningrad/St. Petersburg im Besonderen.

Im Friedensvertrag von Moskau konnte Finnland zwar seine Unabhängigkeit wahren, verlor aber große Gebiet in Karelien. Im darauffolgenden Fortsetzungskrieg gewann es die Gebiete mit Unterstützung des Deutschen Reiches(wieder standen Rohstoffforderungen im Hintergrund) zwar vorübergehend wieder zurück, musste sie aber am Ende endgültig an Russland abgeben.


Insofern ist LADOGA auch deshalb bezeichnend, weil im Winterkrieg erst durch Umstrukturierung der sowjetischen Armee (1940) der Durchbruch an der Mannerheim-Linie möglich war und dann als Sieg gegen die Finnen verbucht werden konnte.[/i]


Ich denke, dass Russland mit "Ladoga" heute auf diesen Umstand aufmerksam machen möchte:
"Seht euch vor, wenn unsere Armee restrukturiert ist, ist sie nicht zu stoppen!"

LG
mica

Was hat Geld mit Natoaufmarsch vor Russland zu tun?

Leserzuschrift @, Sonntag, 10.07.2016, 15:09 vor 2845 Tagen @ BBouvier (4193 Aufrufe)

Hallo liebes Forum.

Seit einem Jahr lese ich im Weltenwende Forum mit. Es hat mich dazu gebracht, wieder mal alles was hier auf Gottes Erden passiert zu hinterfragen. Dabei bin ich unteranderem darauf gestoßen, warum Rußland von der Nato bedrängt wird. Vor 99 Jahren bekam Lenin einen Kredit für die Revolution in Rußland. Und dieser Vertrag läuft im Oktober dieses Jahres aus. Bis jetzt hat sich Putin wacker gegen die Geldmafia gewehrt und ist nicht auf deren Provokationen eingegangen. Aber die Neue Weltordnung kann kein Land existieren lassen, was unabhängig ist. Siehe Libyen, es stand kurz vor der Unabhängigkeit von Wasser, das Unabhängigkeit von Lebensmitteln versprach. Sucht Fragen!

Es grüßt euch ganz herzlich eine Mitleserin.

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Weltgeschichte und Geopolitik

BBouvier @, Sonntag, 10.07.2016, 15:54 vor 2845 Tagen @ Leserzuschrift (4364 Aufrufe)

<" ... warum Rußland von der Nato bedrängt wird.
Vor 99 Jahren bekam Lenin einen Kredit für die Revolution in Rußland.
Und dieser Vertrag läuft im Oktober dieses Jahres aus.
">

Hallo!

Als ob sich die Weltgeschichte und die Geopolitik
nach einem Stück Papier richten würde,
das 100 Jahre alt ist. :flower:

Gruß,
BB

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- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
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"Nordischer Krieg" – Befürchtung über den Verlauf des 1. Weltkrieges?

Leserzuschrift @, Dienstag, 12.07.2016, 15:09 vor 2843 Tagen @ BBouvier (4170 Aufrufe)

Sehr geehrter Forumsleiter,

ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und habe bislang mit Interesse mitgelesen.
Angesichts des Strangs zum "Nordischen Krieg" wollte ich nur eine Anmerkung machen: Könnte es angesichts der Zeit der Schauung im unmittelbaren Vorfeld des 1. Weltkriegs sein, dass der Krieg "Schweden und Norwegen gegen Russland und Frankreich" einfach der Reflex von Befürchtungen über einen Kriegseintritt Schwedens in den 1. Weltkrieg ist?

Es ist ja bekannt, dass Schweden und Norwegen – anders als Dänemark – in dieser Zeit sehr stark mit dem Deutschen Reich sympathisierten und dass dort auch ein Kriegseintritt auf Seiten der Mittelmächte gegen das französisch-russische Bündnis im Fall eines Kriegsausbruchs intensiv diskutiert wurde.

Wäre das geschehen, dann wären vermutlich ziemlich präzise diejenigen Ereignisse eingetreten, die Johansson in seiner (vermeintlichen?) Schau hatte: Schweden (und ggf. Norwegen) hätte gegen Rußland und Frankreich gekämpft; die größten Landschlachten hätten in Finnland stattgefunden, das die Schweden vermutlich versucht hätten von der russischen Herrschaft zu befreien; die Franzosen hätten eventuell ein Expeditionskorps zur Unterstützung Russlands geschickt, so dass auch Franzosen auf den skandinavischen Kriegsschauplätzen aufgetaucht wären; Dänemark, das eher mit der Entente sympathisierte, hätte sich aus dem Krieg herausgehalten etc.

Ich weiß, dass diese Interpretation ernüchternd klingen mag, aber sie hat sich mir einfach aufgedrängt...

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Und die Briten?

Explorer, Dienstag, 12.07.2016, 15:55 vor 2843 Tagen @ Leserzuschrift (4223 Aufrufe)

Schweden (und ggf. Norwegen) hätte gegen Rußland und Frankreich gekämpft; die größten Landschlachten hätten in Finnland stattgefunden, das die Schweden vermutlich versucht hätten von der russischen Herrschaft zu befreien; die Franzosen hätten eventuell ein Expeditionskorps zur Unterstützung Russlands geschickt, so dass auch Franzosen auf den skandinavischen Kriegsschauplätzen aufgetaucht wären; Dänemark, das eher mit der Entente sympathisierte, hätte sich aus dem Krieg herausgehalten etc.

Hallo, Mitleser

Also eine Landung der Briten in Skandinavien, würde mir da viel Wahrscheinlicher erscheinen.

1. War die Französische Armee mit den Deutschen als Gegner im eigenen Land schon völlig ausgelastet.
Ein abziehen großer Teile und deren verschiffen nach Skandinavien, hätte eventuell die Front der Franzosen zusammen brechen lassen können.

2. Die Briten waren doch auch im Krieg und die klassische Seemacht!
Die Briten sind Skandinavien auch näher und auch bei der Schlacht um Gallipoli, haben die Briten z.B. 469.000 Soldaten gestellt und die Franzosen nur 79.000.
Also, wenn Johansson nicht davon ausging, dass die Briten am Krieg nicht beteiligt sind, macht es kaum Sinn anzunehmen, in Skandinavien kämpfen Franzosen, ohne die Briten zu erwähnen.


Grüße Explorer

Re: Und die Briten?

Leserzuschrift @, Mittwoch, 13.07.2016, 15:37 vor 2842 Tagen @ Explorer (4103 Aufrufe)

Lieber Explorer,

zum Einwand, dass Johansson dann doch auch eine Beteiligung der Briten angenommen haben müsste, würde ich folgendes antworten:

Wenn meine Hypothese richtig sein sollte, dass die "Schauungen" Johanssons keine echten Zukunftsschauungen sind, sondern eine - bewußte oder unbewußte - Artikulation von Befürchtungen sind, Schweden könnte auf Seiten der Mittelmächte in den bevorstehenden "Großen Krieg" hineingezogen werden, ergibt es gerade Sinn, dass die Briten darin nicht auftauchen.

Die meisten Menschen rechneten in den letzten Jahren vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges ja damit, dass der Krieg einer zwischen den Mittelmächten und dem russisch-französischen Bündnis sein würde.

Dass England eingreifen würde, galt den meisten als eher unwahrscheinlich, zumal ab 1912 eine gewisse Entspannung im deutsch-britischen Verhältnis eintrat. Wilhelm II. und sein Kabinett rechneten ja sogar noch nach dem Einmarsch in Belgien damit, dass England neutral bleiben würde (eine andere Frage ist natürlich, ob es nicht einem kleinen Kreis Eingeweihter klar war oder hätte klar sein müssen, dass GB die nächste große Krise würde nutzen wollen, um seinen neuen Handelsrivalen Deutschland zu erledigen).

Falls es also richtig sein sollte, dass Johannssons "Schauungen" eher die allgemeinen Befürchtungen der Durchschnittsbürger seiner Zeit, wenngleich konkret bezogen auf Schweden, artikulieren, wäre es völlig logisch, dass England darin nicht auftaucht: die hatte der Durchschnittsbürger nämlich damals kaum als potentiellen Kriegsteilnehmer auf der Rechnung.

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Johansson

Explorer, Montag, 18.07.2016, 14:59 vor 2837 Tagen @ Leserzuschrift (4047 Aufrufe)

Hallo Mitleser,

Die Jahresangaben des Krieges (1953, 1958 oder 1963) machen es recht unwahrscheinlich.
Wenn es eingrößerer Konflikt sein sollte, warum hätte er dann nicht erwähnt, dass Deutschland und Österreich auf Seiten der Skandinavier stehen?
https://schauungen.de/wiki/index.php?title=Anton_Johansson#Der_russisch-skandinavische_Krieg_.281953.2C_1958_oder_63.3F.29


Hier ein Auszug seiner Aussagen:

Die Finnen hatten nicht daran teilgenommen, sie waren zu der Zeit, wie schon erwähnt, unterjocht und besaßen anscheinend keine Waffen. Holland war infolge seines Kolonialkrieges in Ostasien mit sich selbst beschäftigt, hätte den Norwegern aber sonst geholfen. Es hätte nur einer Kleinigkeit bedurft, und das Kriegsglück hätte sich zugunsten Norwegens und Schwedens gewendet. Über den Friedensschluß herrschte in ganz Schweden große Empörung. Europa glaubte daß Schweden und Norwegen völlig vernichtet werden würden. Die Russen schienen die Absicht gehabt zu haben, sich die ganze nördliche Hälfte Skandinaviens anzueignen. Als ich den Herrn ängstlich fragte, ob beide Länder an die Russen verlorengingen, erwiderte er, auf den Lyngenfjord zeigend: ‚Bis dahin werden sie kommen, und nicht weiter.’ Wenn ich mich nicht irre, blieb es Schweden erspart, einen Teil Norrlands abzutreten.
Die Ursache dieses Krieges lag am Handel.“

Wenn er schon extra Finnland und Holland erwähnt, obwohl diese nicht wirklich mitkämpfen, warum hätte er dann nicht auch die Mittelmächte erwähnen sollen?
Und er hätte dann wohl auch einen anderen Kriegsgrund als Handel angegeben!

Ich denke nicht, dass Johansson hier einfach Aufgrund von politischen Entwicklungen Mutmassungen anstellte, die er als Schau ausgab.

Wobei ich aber jetzt mal fragen muss, in wie fern die Schauungen von Johansson hier den wirklich diskussionswürdig sind.
Er scheint ja (soweit ich das in den Aufzeichnungen Weltenwende Bibliothek sehen kann) eigentlich viel vorraus gesagt zu haben aber eigentlich keinen richtigen Treffer gelandet zu sein.

Grüße Explorer

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Johansson valide?

BBouvier @, Montag, 18.07.2016, 17:36 vor 2837 Tagen @ Explorer (4078 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 18.07.2016, 17:49

<"Er (Johansson) scheint ja ... eigentlich viel vorraus gesagt zu haben
aber eigentlich keinen richtigen Treffer gelandet zu sein.
">

Hallo, Explorer!

Johansson selbst hat nichts voraus gesagt, sondern eine Erscheinung,
die er (wohl irrig) als "Christus" identifizierte, hat ihm Bilder
künftigen Geschehens gezeigt, diese erklärt/kommentiert
und auch auf Fragen geantwortet:
=>
"In der Nacht zum 14. November 1907 hatte ich kurz nach Mitternacht
im Schlaf das Gefühl, als ob ich geweckt würde und sah mich
von einem starken Schein umstrahlt.
Jesus Christus, so erkannte ich im Geiste, war es, der mich weckte
..."

Johansson war ein ganz ganz einfacher Mann - im Vergleich mit ihm
war der Schreinermeister Rill (1914) mit seiner soliden Volksschulbildung
des Deutschen Kaiserreiches geradezu ein Akademiker.
Der "Eismeerfischer" J. - als dörfliches Faktotum -
trug dem Vermessungsingenieur Oberst Melander seinerzeit
dessen Peilstäbe und berichtete ihm dabei von seiner Schau.
J. sagt, viele Sachen hätten ihn überhaupt nicht interesssiert,
weswegen er sich auch gar nicht die Mühe gemacht hätte,
sich alles auch noch zu merken.
Melander bringt das alles dann zu Papier, er versucht,
das gehörte sinnvoll zu ordnen, interpretiert es (notgedrungen?)
darüberhinaus, und diesen "Brei" haben wir nun als Text vorliegen.
Was die politischen Geschehnisse betrifft, so ist "Rill"
im Vergleich dazu reiner Klartext, denn dort wird vor allem der
Zweite Weltkrieg mit dem Russischen Feldzug vermischt,
da zentriert sich ja alles auf "Deutschland".

Insofern ist davon auszugehen, daß sich aus "Johansson"
Zukunftsinformationen zu weltpolitischen Geschehnissen
nur recht mangelhaft erschließen lassen, massiv spekuliert werden muß,
und daß sich das deswegen dann im nachhinein wohl meist als irrig erweisen wird.
Im nachhinein (z.B. "Spanischer Bürgerkrieg" ab 1936)
meint man, Treffer zu erkennen, auch daß England
die Herrschaft über Indien verliert, jedoch verknüpft das
Johansson mit einem Großkrieg.
=>
"Nach dem Aufflammen des Krieges in Nordindien
brachen auch in Mittel- und Südindien Unruhen aus.
Kalkutta wurde als einer der wichtigsten Plätze genannt,
denn hier wurde der Krieg entschieden,
die Engländer wurden ins Meer getrieben.
Zwischen Delhi und Kalkutta erstreckten sich riesige Fronten
und unübersehbare Schlachtfelder.
Auch in der Nähe dieser beiden Städte wurden erbitterte Schlachten
ausgefochten. Die Front verlief von Nordwesten nach Südosten,
und die Kämpfe tobten an der ganzen Front mit unerhörter Verbissenheit.
Die Menschen fielen in solchen Massen, daß die Toten
nicht begraben werden konnten.
Grosse Strecken waren von Gefallenen übersät,
die an manchen Stellen zuhauf lagen.
Der Krieg endete mit Indiens Befreiung von der englischen Herrschaft.
.."


Einschub:
Königin Victoria war deswegen ab 1876 eine Kaiserin, weil auch indische Königin.
Man wollte unbedingt mit dem Deutschen Kaiserreich von 1871 gleichauf sein!
Hier ein Bild der "Empress of India"
:
=>
[image]

Der Verlust Indiens 1947 versinnbildlicht den Sturz
der Weltmacht England zu einem Land 2. oder gar 3. Ordnung.

Entweder ein solcher Krieg in Indien gegen Pakistan oder China
findet dort einst noch statt.
Oder auch nicht.

Für valide - auch, weil wenig Raum zur Umdeutung bleibt -
halte ich beispielsweise Johanssons Aussagen zu den Naturkatastrophen.

Auch bezweifle ich nicht im geringsten, daß (!) Johansson
diese Schau hatte.

Grüße!
BB

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Versuch, Johansson "hinzubiegen" *gg*

BBouvier @, Montag, 18.07.2016, 18:38 vor 2837 Tagen @ BBouvier (4030 Aufrufe)

Hallo!

Johansson (gekürzt):
"Nach dem Aufflammen des Krieges in Nordindien
brachen auch in Mittel- und Südindien Unruhen aus.
Kalkutta wurde als einer der wichtigsten Plätze genannt,
denn hier
(BB: Am Golf von Bengalen, an der Grenze zu Bangladesch)
wurde der Krieg entschieden,
die Engländer wurden ins Meer getrieben
..."

Zu Lebzeiten Johanssons waren die Briten Herrn Indiens.
[image]
Dann sieht er, daß dort "Jemand ins Meer getrieben wird",
hält das irrig für die Briten und folgert:
"...Der Krieg endete mit Indiens Befreiung von der englischen Herrschaft..."

Gruß,
BB

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Niederländischer Kolonialkrieg

BBouvier @, Montag, 18.07.2016, 18:15 vor 2837 Tagen @ Explorer (4062 Aufrufe)

"Holland war infolge seines Kolonialkrieges in Ostasien
mit sich selbst beschäftigt, hätte den Norwegern aber sonst geholfen.
">

"Wenn er schon extra Finnland und Holland erwähnt ..."

Hallo, Explorer!

"Holland" ist eine Provinz der Niederlande,
was Johansson wohl nicht wußte.

Die Niederlande führten zwischen 1945 und 1949
einen erbitterten Krieg in ihrer Kolonie Niederländisch-Indien
- jetzt "Indonsesien" - gegen die dortigen Unabhängigkeitsbestrebungen.
1962/63 verloren die Niederlande dann auch noch den Westteil Neuguineas
(Niederländisch-Neuguinea) an Indonesien.
Dieser Krieg ähnelt dem Indochinakrieg der Franzosen
zwischen 1946 und 1954, dem Vorläufer des Vietnamkrieges ab 1964.

Insofern kann "Johansson" diesbezüglich völlig korrekt sein.
Jedoch entweder er oder aber Melander haben die Information
geschichtlich an eine völlig falsche Stelle gepappt.

Gruß,
BB

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Der Versuch einer gänzlich anderern Deutung

BBouvier @, Dienstag, 12.07.2016, 17:59 vor 2843 Tagen @ Leserzuschrift (4527 Aufrufe)

Hallo!

Nicht versäumen möchte ich, auf diesen Versuch
einer Erklärung hinzuweisen:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=31212

https://schauungen.de/forum/index.php?id=31374

Gruß,
BB

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Zusatz:

BBouvier @, Dienstag, 12.07.2016, 18:30 vor 2843 Tagen @ BBouvier (4238 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 12.07.2016, 18:40

Wobei "Franzosen beschießen Vororte Göteborgs"
(s. meine Hypothese oben)
womöglich/wohl in einem ganz anderen Kontext stattfindet
als der Russische Feldzug weit hoch im Norden Finnlands.

Zitat (BB) vom 08.02.2016:
=>
"Die frz. Luftwaffe bekämpft in Göteborg Aufständische:
Eine andere Erklärung, Ziele in einer Stadt (!) aus der Luft anzugreifen,
fällt mir nicht ein ... siehe zur Zeit "Aleppo"!
Und westlich des Flusses Göta - dort (!) befinden die von
Johanssson genannten Vororte, in denen massiv die Migranten leben!
"

Gruß,
BB

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