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Hinweise auf die Sintflutkatastrophe in Göbekli Tepe? (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 23.04.2017, 21:04 (vor 2554 Tagen) (3489 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 12:14

Hallo!

Hier ist ein meines Erachtens sehr interessanter Artikel, der die Anlage Göbekli Tepe mit einer kurz voraus gegangenen Großkatastrophe, der Jüngeren Dryaszeit in Verbindung bringt, die höchstwahrscheinlich mit Tollmanns Sintflutkatastrophe identisch ist.

http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/goebekli-tepe-neue-interpretation-bestaetigt-kometeneinschlag-13000jahren20170422

In einigen der Tiersymbole in den Steinstelen der steinzeitlichen Kultanlage Göbekli Tepe nahe Sanliurfa (Edessa) glauben schottische Forscher Reliefdarstellungen des Einschlags eines Schwarms von Kometenfragmenten auf der Erde vor 13.000 Jahren zu erkennen. Damit würden die Darstellungen kontroverse Theorien um eben einen solchen Einschlag als Ende einer vorgeschichtlichen Hochzivilisation bestätigen, deren Überlebende die Grundlage späterer Hochzivilisationen weltweit gelegt haben sollen.

Mit Hilfe von Computersimulationen haben die beiden Forscher die Tierdarstellungen auf dem Monolithen mit zeitgenössischen astronomischen Konstellationen und Ereignissen in Übereinstimmung gebracht und auf diese Weise auch dessen Fertigung auf das Jahr 10.950 v. Chr. datiert.

In den symbolischen Darstellung auf dem Stein sehen die Forscher neben den entsprechend datierenden Konstellationen auch die Darstellung eines Kometen sowie eines kopflosen Menschen, den sie als Symbol für eine die damalige Menschheit treffende Katastrophe mit vielen Toten deuten.

Zeitlich passt die auf der Theorie, dass die Tempelanlage auch als astronomisches Observatorium genutzt wurde beruhenden Interpretation der Darstellung eines Kometen-Desasters damit zum Beginn der sogenannten Jüngeren Dryaszeit und damit dem Beginn einer rund 1.000 Jahre andauernden kleinen Eiszeit vor, die verschiedenen Modelle etwa in einen Zeitraum von 10.730–9.700 v. Chr. datieren.

Die Darstellungen in den Steinen selbst waren wohl noch Jahrhunderte und Jahrtausende für die Menschen von großer Bedeutung – nicht zuletzt, da die Menschen lange Zeit unter den Folgen des Einschlags direkt und indirekt zu leiden hatten.
Hinweise darauf, leiten die Sweatman und Tsikritsis aus der Deutung anderer Symbole auf weiteren Steinen ab, aus denen sie Hinweise für Langzeitauswirkungen des Einschlags auf die Rotationsachse der Erde ablesen.

Über Langzeitauswirkungen auf die Rotationsachse der Erde lese ich im Originalartikel allerdings nicht.
Dieser findet sich hier.

Die Autoren rekapitulieren einige Hinweise auf die damalige kosmische Katastrophe, das "Younger Dryas Event":

  • Plötzliches Abschmelzen des Laurentidischen Eisschildes und immense Überflutungen in Nordamerika.
    Anmerkung: Tollmann berichtet von Indianermythen, aus denen er ableitet, daß der Pazifische Ozean über die Rocky Mountains schwappte. Das Abschmelzen des Eisschildes und die Flutkatastrophen mögen also nicht direkt ursächlich miteinander verbunden sein, aber auf die selbe Urkatastrophe zurückgehen, insbesondere eine Polverschiebung/Krustenverschiebung. Eisschilde schmelzen natürlich nicht über Nacht, sondern über Jahrhunderte und lösen folglich keine Flutkatastrophen aus, es sei denn in begrenztem Maße, wenn lokal ein Rückhaltedamm eines Schmelzwassersees bricht.
  • Eine tausendjährige kleine Eiszeit.
  • Ungewöhnliche Konzentrationen möglicherweise kosmischer Elemente in Nordamerika, darüber hinaus impakterzeugte "Nanodiamanten", "magnetische Kügelchen" und geschmolzenes Glas.
  • Aussterben der Megafauna.
  • Ein kultureller Bruch in Nordamerika (Ende der Clovis-Kultur).
  • Sowohl in Nordamerika als auch Europa nachweisbare schwarz-graue (Asche-)Ablagerungsschichten, sogenannte "schwarze Matten".

"However, a major problem with this theory is a lack of understanding of the details of such an encounter, especially the various physical signals it would create."

Offenbar kennt man im englischen Fachdiskurs Tollmann nicht. :augenrollen:

Im Folgenden konzentrieren sich die Forscher auf archäologische Hinweise in Göbekli Tepe, welche die katastrophische Theorie untermauern sollen.

Die Tierdarstellungen werden astronomisch interpretiert und entsprechend ihrer Lage auf den Monumenten unseren (durch Fixsternbewegung verschobenen) Sternbildern zugeordnet (z. B. Skorpion und Adler in Göbekli Tepe entsprechen Skorpion und Teilen des Sternbilds Schütze, was in Göbekli Tepe eine Ente ist, nennen wir heute das Sternbild Waage). Aus der Lage der Sonne, die ebenfalls abgebildet ist, in Zusammenhang mit den abgeleiteten Sternbildern schließen die Autoren darauf, daß auf den Monumenten die Sommersonnenwende des Jahres 10.950 v. Chr. ± 250 Jahre als Datumsangabe verewigt ist. Das Monument selbst datiert einige hundert Jahre jünger (spätestens 9.530 v. Chr. – im obigen Artikel wird das Fertigungsdatum fälschlich mit dem Datum der Katastrophe gleichgesetzt) und ist wohl rückblickend auf die vergangene Katastrophe entworfen worden, um Kometen und Meteorströme, speziell die Tauriden im Auge zu behalten. :lookaround3:
Das bedeutet natürlich nicht, daß der Impaktor aus dem Tauridenschwarm stammte. Es läßt sich indes vermuten, daß die damaligen Menschen die periodischen Meteorströme als Ursprungsort der Impaktoren betrachteten, was mindestens 1.000 Jahre danach natürlich reine Spekulation war.

Die Anlage entstand kurz nach dem Ende der impaktinduzierten Kaltzeit in einer Epoche, als das Klima und die Überlebenden gerade wieder im Erholen begriffen waren. Zuvor war an höhere kulturelle Erzeugnisse wohl gar nicht zu denken.

Zum Vergleich: Tollmann datiert den Sintflutimpakt auf den Neumond zu Herbstbeginn im September 7.553 v. Chr. ± weniger Jahre, liegt also rund 3.400 Jahre daneben.
Der Impaktor war laut Tollmann ein singulärer Komet, der innerhalb des Sonnensystems in sieben Teilfragmente zerbrach, die an verschiedenen Stellen auf der Erde einschlugen.

Weitere Interpretationen zu Göbekli Tepe:

  • Die Darstellung eines kopflosen Menschen interpretieren sie als Symbol einer menschheitsvernichtenden Katastrophe. Hier unten, rechte Ecke: [image]
  • Bestimmte bogenförmige Darstellungen ("belt buckle") sind Stoßwellen die Schallmauer durchbrechender Meteoriten.
    [image]
    Hier beim Flugzeug:
    [image]
  • Schlangen als Symbol des Todes und der Zerstörung (uralt, siehe etwa die Rolle der Schlange in der Schöpfungsgeschichte) und darüber hinaus als Darstellung der Kometen-/Impaktorenschweife.
  • Ein Kreis (im Gegensatz zur Sonnenscheibe wohl eine "schwarze Sonne"), der in einen Halbkreis eintaucht wird als Symbol für Verfinsterung gedeutet.
    [image]

Die "H"-Symbole deuten die Autoren aufgrund ihrer Lage zu den auf Sternbilder bezogenen Tierabbildungen als Markierung des damaligen Polarsterns Wega. Das Symbol dürfte also für die Spitze des Himmelszelts und folglich pars pro toto für den Sternenhimmel insgesamt stehen, so daß die "Stoßwellen" als vom Himmel/aus dem Weltraum kommend und die Finsternis ebenfalls als die Sterne betreffend, bzw. von dort verursacht aufgefaßt werden kann.

Sofern die Interpretation der Autoren zutreffend ist (die natürlich auf ein spekulatives Element angewiesen ist), haben wir hier einen Hinweis auf den letzten Kataklysmus, der gleichsam aus der damaligen Zeit stammt und nicht aus über Jahrtausende unzählbar oft tradierten Mythen abgeleitet wurde.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: