Trittbrettfahrer, Selbstdarsteller, Bauernfänger, Zufallstreffer, und echte Eindrücke (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Montag, 17.04.2017, 16:07 (vor 2560 Tagen) @ Dannylee (1702 Aufrufe)

Versteh' ich eh nicht, warum ihr nahezu die gesamte klassische Prophetie
zu Tonnenfutter verarbeitet habt. Etliches davon bewahrheitet sich doch nun
schon seit einigen Jahren.

Hallo, Dannylee,

wenn der Urheber etwas anderes meinte, als ihm später reininterpretiert wird, ist das halt nicht seriös und glaubwürdig.

Z.B. beim "bunten Fremdling".

Zufällig scheint sich diese damalige Aussage auch auf die heutige Zeit sinnvoll anwenden zu lassen, aber dem Urheber ging es um damals, nicht um heute.

Z.B. beim Koreakrieg von Irlmaier. Er sprach den damaligen an, nicht irgendeinen künftigen am Sankt Nummerleinstag.

Die blosse Erwähnung eines Staates (Syrien) inmitten einer permanenten Unruheregion als solches ist keineswegs eine tolle seherische Leistung. Details werden ja keine genannt, alles bleibt schwurbelig nebulös. Natürlich hat das System, dann kann man leicht behaupten, man hätte das ja schon seit langem vorhergesagt, genau das habe man gemeint.

Blosse Andeutungen und isolierte Begriffe bringen uns aber keinen Schritt weiter. Von wegen, da gäbe es tolle Vorab-Informationen, die wir nach und nach abhaken können, um genau zu wissen, wo wir stehen, und was dann kommt.

Auf dem Gebiet "Prophezeiungen/Schauungen/Vorhersagen" tummeln sich unzählige Profiteure, aus den verschiedensten Motiven. Es ist nicht auszuschliessen, dass auch diese Zufallstreffer landen, vielleicht sind sogar Fragmente echter Wahrnehmungen enthalten. Aber nirgends gibt es eine handfeste Grundlage, auf die man aufbauen könnte.
Das alte Zeug ist abgegrast und wurde seit jeher überschätzt.

Viel interessanter sind zeitgenössische Wahrnehmungen (z.B. die Sache mit der Türkei), die von ganz normalen Leuten stammen, die nicht aus irgendwelchem Getue profitieren.

Sich selbst erfüllende Prophezeiungen sind dann wieder ein anderer Schauplatz, wenn Fanatiker eine vorhandene Vorlage verwenden, um sie bewusst nachzubauen, sie als Handlungsanweisung verstehen (Eggert).

Der Herr der Ringe bleibt so lange ein fiktiver Roman, bis einer kommt, und die Schauplätze als Kulissen errichtet. Wir könnten das dann dort ansehen, quasi eintauchen, und haben vielleicht sogar für ein paar Minuten das Gefühl, das ist ja echt, ich sehe das alles, kann es anfassen, ist das am Ende gar keine Romanvorlage, sondern, ist das wirklich?

Nein, es bleibt ein künstliches Machwerk, einer Phantasie entstammend. Auch, wenn ich mittendrin sitze, oder es in HD ansehen kann.

Das soll aber nicht heissen, dass es keine übersinnlichen Wahrnehmungen gibt. Selbstverständlich gibt es die.
Man muss nur darauf achten, wer etwas sagt, in welchem Zusammenhang dies geschieht, und ob es bereits vorher Treffer gab.

Und dann kommt in die Tonne, was reingehört, und auf den Tisch, was übrigbleibt.

Beste Grüsse vom Baldur


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