das ist viel zu idealistisch (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Mittwoch, 01.03.2017, 22:58 (vor 2584 Tagen) @ Taurec (2606 Aufrufe)

Hallo, Taurec,

starker Beitrag, aber....


Das "klassische" Prophezeiungsszenario außen vor gelassen, haben wir lediglich eine Reihe neuerer Schauungen, derer ein Teil zwei Ereignisstränge zeigt:
1. russische Besetzung, russisches, bisweilen "slawischsprachiges" (also eher russisches) Militär, möglicherweise Abfall eines Teils des BRD-Gebietes als Ergebnis russischer Agitation und deutscher Kollaboration.
2. Grenzschließung, Massenabschiebung, "Schlechtbehandlung" der Ausländer.
Während oder vor der Besetzungszeit gibt es wohl bereits Wirtschaftskrach und "Elendszeit" mit Massenverarmung.

Am Ende dessen kommen Naturkatastrophen: Flut, feuerspeiende Berge etc.
Da kann man noch den Waldviertler anhängen, den Bauern aus Selb, Bouviers Hauptmann und vielleicht noch ein paar andere, die "Verwüstungsszenen" einer postkataklysmischen Welt zeigen: Steinwüsten, keine Gebäude mehr, Tsunamischwemmgut etc.
Naturkatastrophen kommen womöglich bereits während der Besetzungszeit zum Tragen.


Ja - aber.
Wir können aus den bisherigen Erkenntnissen annehmen, dass nicht alle vermeintlich geschauten Szenarien auch eintreffen, dass nicht alle Wahrnehmungen, die gemacht wurden, die einstmalige Realität zeigen.
Es gibt auch Verarbeitungsträume, eigenes Dafürhalten, Illusionen, Wunschdenken, usw.

Dem gegenüber steht die Mathematik (Demographie, exponentielle Entwicklungen), die Physik (die Sonne geht im Osten auf), und die Kybernetik, die unter Fortschreibung der gegebenen Voraussetzungen bei Ausbleiben epochaler Umwälzungen die zu erwartenden Ergebnisse liefert.

Wir haben es, wie beim Spiel, nicht nur mit einzelnen Prognostikern bzw. Wetten auf bestimmte, gesehene Szenarien zu tun, sondern auch mit einer extrem starken Spielbank, die dagegen wettet, die dagegen hält, komme da, was wolle.
Nehmen wir als Beispiel die Devisenspekulanten hier und die Notenbanken da.

So ist das meiner Meinung nach auch beim politischen, sozialen und sonstigen Weltgeschehen.

Wobei die starken Hände die der herrschenden "Eliten", des "Establishments" sind, die die Macht an sich gerissen haben.

Tritt keine extrem seltene und damit grundsätzlich unwahrscheinliche, epochale Umwälzung ala Impakt und/oder Invasion auf, hätten wir keinerlei Schauungen, ginge es so weiter, wie bisher, als Fortschreibung der Trends, und wie als Weiterung daraus zu erwarten ist -> Niedergang, aber punktuell auch Chancen und Gegenkräfte.

Dieser Punkt wird mir zu wenig zur Kenntnis genommen.


Das "Kaiserszenario" mit "christlicher Restaurierung" trägt meines Erachtens deutliche Züge der "großen Weissagung" und gehört möglicherweise ins den Bereich der christlichen Märchenwelt. Von der Dame aus Trier abgesehen, die den Imperator in Jeans auf den Aachener Dom zumarschieren sah, haben wir nicht mehr viel Glaubwürdiges. Die Quellenlage ist hier sehr dünn. Vielleicht gibt es den Kaiser gar nicht.

Vielen Dank für diese realistische Bewertung.

Man könnte hierzu zwei Annahmen treffen.
1. Glaubt man an den Kaiser, so gibt es nachher etwas der Monarchie vergleichbares und wir haben ein "Deutsches Reich" oder ein europäisches Imperium.
2. Glaubt man dem nicht, so wissen wir schlichtweg nicht, wie die Gesellschaft danach aussieht. In diesem Falle rechne ich mit einem dunklen Zeitalter mit weitestgehendem Kulturverlust. Das kann so weit gehen, daß aus der deutschen Hochsprache (und in anderen Ländern äquivalent) eine degenerierte Nachfolgesprache entsteht, die dem Romanischen des finsteren Mittelalters entspricht. Dieses war die Zwischenstufe zwischen dem Volkslatein der Antike und den romanischen Sprachen (Französisch, Italienisch et al.). Die verlorene faustische Kultur würde sich nur einer Minderheit erschließen, welche sich die verlorene Hochsprache als tote Sprache erst mühsam aneignen müßte.

Hier treffen wir uns wieder.


So haben wir andeutungsweise die Perspektive einer Massenvertreibung Fremdkultureller und wenigstens einer teilweisen Korrektur der Fehlentwicklung.

....was die dazu notwendige Bevölkerungsmentalität voraussetzen würde, die ich aber nirgends erkennen kann. Sie wird überwiegend in sehr alten Prophezeiungen beschworen und beweihräuchert, verklärt, schwärmerisch idealisiert.
Natürlich hätte auch ich lieber einen Prinzregenten Luitpolt 2, als eine potthässliche Rauten-Erika. Wir haben aber klar die Erika.


Die Ausländermassen leben größtenteils in oder im Umfeld der Städte oder stadtähnlichen Siedlungen ohne Bezug zum Lande. Dort wird naturgemäß kaum jemand überleben. Die Bevölkerung wird sich langfristig auf wenige Millionen reduzieren. Diese sind vermutlich ethnisch homogener zusammengesetzt als die derzeitige "Wohnbevölkerung" Europas.

Auch das muss keineswegs so sein, wenn sich die Katastrophenerwartungen nicht bewahrheiten.


Auch Du betrachtest die Gesellschaft von unten her und kommst immer wieder zu dem Trugschluß, daß die Regierung an der Macht sei, weil sie vom Volk gewählt worden wäre, so wie man es von einem wohlerzogenen Demokraten erwarten kann. Folglich kommst Du angesichts der verheerenden Politik der gewählten Parteien zu der fehlgeleiteten Anklage der eigentlich völlig machtlosen Wählenden, die ja wohl nur wollen können, was sie wählen.


Wieso fehlgeleitet? Das ist doch genau das, was passiert.

Erika würde ihre Raute nicht im Rampenlicht entfalten, wenn niemand ihre Partei gewählt hätte, verdammt noch mal. Ausrufezeichen. Tschuldigung.

Frage jemanden, der die Blockparteien gewählt hat, und lasse Dir die Motivation selber schildern - > Du wirst von Deinem Glauben abfallen.

Wieso glaubst Du, dass ich alle Brücken frustriert hinter mir abgebrochen habe, und gegangen bin, mich durch Ausbürgerung distanziert habe? Genau deswegen!
Ich habe die Bahnhofsklatscherinnen sogar in der eigenen Restverwandtschaft.

Das ganze Wahlgeschehen ist im Wesentlichen die Akklamation der Vertreter eines Kartells, das sich selbst ermächtigt hat.

so lange die Andersdenkenden nicht mal so viel Anstand und Charakter aufbringen, NEIN zu wählen.

Die Akklamation für das Wesentliche zu halten, gleicht der Verwechslung eines Symptoms mit der Ursache. Die Masse geht unbeeindruckt durch die Systeme und jubelt jedem zu, ganz gleich wer auf den Funktionsposten des jeweiligen Systems steht. Dieses würde selbst als überwältigenden Erfolg und Ausdruck des Volkswillens feiern, wenn nur der kleinere Teil überhaupt noch wählen würde. Eine Eigenheit der Demokratie besteht übrigens darin, echte Alternativen zur Demokratie gar nicht erst zur Wahl zu stellen. So kann man den Leuten nicht vorwerfen, das System nicht abzuwählen – was ein in sich widersinniger Akt wäre.

Klar falsch. Es gab immer mindestens eine oder mehrere Parteien, die ein eindeutiges, demonstratives NEIN zur eingeschlagenen Richtung verkörperten. Sie wurde(n) aber nicht gewählt, selbst wenn man ein gehöriges Mass an Wahlfälschung mit berücksichtigt und einrechnet.

Ein echter Wechsel setzt den gewaltsamen Umsturz voraus. Hierzu bedarf es einer Führung, die nicht zu haben man den Geführten (also Masse und Volk) aber nicht vorwerfen kann.

Wieder ein klares Nein.
25%+ Wählerstimmen bei einer unerwünschten Partei würden zu panikartigem, kopflosen Chaos der etablierten Verräter führen.
Ob man dann diese Gegenbewegung durch geeignete Sabotage zerstören könnte, wie bei den Republikanern in Bayern, die um Rosenheim herum über 20% kamen, sei dahingestellt. Aber die Chance wäre existent, mit dem Ausmisten zu beginnen.

Politik wurde seit jeher von elitären Minderheiten gemacht. Daß man diese im Gehege der Schafe, das allein man in der demokratischen Medienwelt zu sehen bekommt, nicht findet, liegt in der Natur der Sache. Was die Schafe wollen, ist unerheblich. Die Mehrheit der Menschen hatte wohl zu allen Zeiten eher Stroh im Kopf. Die wissen gar nicht, was sie eigentlich glauben und wollen, und warum. Solche Herdenmentalitäten, zu denen unweigerlich die Masse der Menschen zählt, bedürfen unmerklicher, unkonfrontativer Führung. Ein wesentliches Ziel der Propaganda unserer Tage liegt darin, "Gegeneliten" aus den Köpfen der Menschen herauszuhalten.

Ja. Aber Du nennst die Alternative bereits selbst:

Gelingt dies nicht mehr, weil das System aus irgendwelchen Gründen (immanent, wirtschaftlich, finanziell, Naturkatastrophen) Schaden nimmt, kann die eigentliche Alternative (deren eines Standbein ich in Rußland vermute) den Hebel ansetzen.

oder weil die Doofschafe mal das Resthirn zusammenkratzten und zu denken begännen, und ihr Kreuzchen mal wo anders hin setzten? Billiger und bequemer gehts doch gar nicht, aber nicht mal dieses absolute Minimum ist zu erwarten. Wenn sie es doch eigentlich anders wollten. Tun sie aber nicht.
Das kann man nicht durch Herdentrieb von Hirnlosen erklären, sondern nur dadurch, dass die die Richtung genau so haben wollen, wie sie wählen.
Sei ein Mann und sehe der Wahrheit ins Auge.
Die absolute Mehrheit sieht es voller Überzeugung komplett anders, als unsereiner.

Spengler zum Komplex Geldherrschaft, Demokratie, Presse: "Was ist Wahrheit? – Drei Wochen Pressearbeit, und alle Welt hat die Wahrheit erkannt. Ihre Gründe sind so lange unwiderleglich, als Geld vorhanden ist, sie ununterbrochen zu wiederholen."
Unter solchen "revolutionären" Umständen gelingt es, zumindest einen Teil der Köpfe herumzureißen. Mit diesen läßt sich ein Staat machen. Der Rest ist unerheblich und folgt der neuen Ordnung aus Alternativlosigkeit automatisch.

Die Prägung aus dem dritten Reich hielt länger als 12 Jahre, sie wirkte in Mitteldeutschland mit entsprechenden Modifikationen bis 1989 fort.

Die Prägung aus der DDR hielt länger als bis 1991, sie ist noch heute spürbar.

Die Prägung der Frankfurter Schule, der 68er, der Komplett-Durchgedrehten kommt gerade erst zur Vollblüte.

Diese Basis wird auch die nächsten 30 Jahre prägen, sofern sich nichts wirklich dramatisch ändert - und eben das ist unwahrscheinlich. Es sei denn, manche Schauungen wären echt.

Warten wirs also ab.

Beste Grüsse vom Baldur

P.S.: zu Deinem Fusszeilentext: „Was auch draus werde – steh’ zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Wenn mich mein Volk in den Arsch tritt, und in eine Richtung zerrt, in die ich nicht will, ist es nicht mehr mein Volk und nicht mehr mein Platz. Wir haben zwar eine Geburtsurkunde, und eine Ahnenreihe, aber wir haben auch einen Verstand und Selbstachtung.


Gesamter Strang: