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Todeswunsch und Nervenkitzel (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 19.01.2017, 08:44 (vor 2647 Tagen) @ Quintus (1795 Aufrufe)

Hallo!

"In der Welt, in der ich mich momentan bewege, trete ich oft in Kontakt mit den Superreichen. Sie haben panische Angst vor apokalyptischen Ereignissen, vor Tsunamis oder sonstigen Katastrophen. Und planen, wie sie ihre Familien retten. Man sitzt da und denkt: Habt ihr nichts anderes zu tun, als auf den Weltuntergang zu warten? Ihr könnt das Leben genießen, könnt alles haben - und schmiedet Fluchtpläne für den Moment, in dem eine Flutwelle auf New York einstürzt.

Apokalypse? Flutwelle New York? interessant....:-D

Die dürften wohl kaum alle je fünf Regalmeter Propheiungsliteratur im Schrank haben. :-D

Tsunamis und sonstige Katastrophen zu erwarten ist rational betrachtet ziemlich abwegig. Sie lassen sich nicht aus dem normalen gesellschaftlichen Geschehen extrapolativ ableiten, anders als ein Finanzkollaps, Krieg oder das Ende der Ressourcen.

Ich halte das eher für den Ausdruck weniger der Angst als einer gewissen Todessehnsucht in der dekadenten Wohlstandsversumpfung, wo man aus Langeweile und Übersättigung des Lebens überdrüssig wird oder sich zumindest irrational ein Abenteuer herbeisehnt.
Nichts anderes ist der Hintergrund der Selbstunterhaltung der Gesellschaft mit immer weiteren Katastrophenfilmen und -serien.
Dabei geht es allerdings nicht darum, persönlich zu sterben, sondern daß irgendetwas das gigantische Altenheim zerstört, in dem wir bei Rundumversorgung allmählich durch Untätigkeit verkümmern.

Spengler: "Einen langen Krieg ertragen wenige, ohne seelisch zu verderben; einen langen Frieden erträgt niemand."

Eine Gesellschaft, die sich selbst den Tod herbeisehnt, wird allerdings mehr oder minder unbewußt darauf hinarbeiten, daß dieser auch eintritt.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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