Prognosen über die Zukunft sind schwierig (Freie Themen)

Baldur, Mittwoch, 18.01.2017, 21:52 (vor 2644 Tagen) @ Dannylee (2263 Aufrufe)

Hallo, Dannylee,

'ne Zweiklassengesellschaft. Die lieben (gesetzlichen) Krankenkassen streichen doch immer mehr Kostenübernahmen... Da frage ich mich manchmal, warum ich überhaupt noch jeden Monat brav meine Beiträge zahle.

Ich kann Dir die Antwort geben: Du zahlst, weil man Dich seitens der Obrigkeit dazu zwingt.
Sinn macht das Ganze aus meiner Sicht schon lange nicht mehr, seit Jahrzehnten, und trotzdem eiert der Laden noch immer vor sich hin.
Das ist ja das eigenartige, es ist zwar schlecht, aber trotzdem hält es sich auf dem miesen Niveau für Jahrzehnte.

Ich wünschte, ich könnte Deinen
Optimismus teilen. Eher denke ich, ein künftiger Wirtschaftskollaps wird uns
noch wesentlich heftiger treffen als die Weltwirtschaftskrise in den frühen Dreißigern des vorigen Jahrhunderts.

Ich kann das natürlich nicht ausschliessen.
Wenn die Pensionskassen implodieren sollten, gibt das Verwerfungen, und die Rente wird wohl ein anderes Wort für Existenzminimum werden.
Wer einzahlen musste, wird der Dumme sein. Siehe oben. Riesterrente und Co. waren auch groteske Windbeutel, zwar erkennbar, aber in der ganzen Perversität erst seit kurzem wahrzunehmen.

Andererseits fürchtete das schon meine Vorgängergeneration, und bei ihr gings immerhin gut - da war aber die Demographie anders. Wir wissen einfach nicht, wanns bricht.

Ziehen wir wieder mal eine Linie zwischen ein paar markanten Punkten, sehen wir eine langsam und kontinuierlich abwärtsführende Tendenz für die breite Mehrheit. Aber es ist bisher kein freier Fall.

Auch in der Weltwirtschaftskrise und Depression krachte es "nur" um rund 30% ein, der Rest (70%) lief weiter.

Wenn es gelingt, der breiten Bevölkerungsmasse die Illusion vorzugaukeln, ein wie auch immer geartetes staatliches Zahlungssystem werde funktionieren (weil es gesetzlich vorgeschrieben wird), dann wird es das auch.
Vielleicht holprig, aber dennoch.

Dass dann ein paar oder auch ein paar mehr ihre Ersparnisse verloren haben, macht für das grosse Ganze keinen Unterschied, der elementare Lebensbedarf ist der kleinstmögliche Masstab von Wirtschaft, der sich immer und überall einstellt, in allen Kulturen und überall auf der Welt.

So lange es keine parallelen Naturkatastrophen gibt, ist ein Finanzkräsch ein überschätztes Problem. Siehe Spanien und die Häuser"krise".
Die Geschichte ist voll von Staatsbankrotten - die Leute lebten trotzdem weiter.

Beste Grüsse vom Baldur


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