Die grosse Pleite - was kommt dann? (Freie Themen)

Baldur, Mittwoch, 18.01.2017, 19:02 (vor 2627 Tagen) (2817 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 12:27

Hallo,

ein erwartetes Szenario ist ein Wirtschaftskollaps.

Es gibt die Variante der Suppenküchen aus der Weltwirtschaftskrise, und die Variante Leukerbad(CH).
Vielleicht ist es mal ganz sinnvoll, sich das Beispiel Leukerbad anzusehen, damit die Variante Hungertuch und quasi mittelalterliche Verelendung relativiert wird.

Es muss wohl abgehobene Arroganz und Grössenwahn der Beteiligten gewesen sein, vielleicht sogar Allmachtsphantasien ala Goldman-Sachs (wir erfüllen den Auftrag Gottes, fragt sich nur, für welchen), die die Gemeinde Leukerbad (VS) im Kanton Wallis in der Schweiz durch gigantomanische, völlig realitätsfremde Mega-InvestitionenAusgaben in die Pleite getrieben haben.

Noch heute gehört sie zu den steuerlich teuersten der Schweiz überhaupt, um die Kosten abzutragen.

Aber das Leben ging weiter, auch mit und trotz der Pleite.

Es ist keine soziale Errungenschaft, was mit dem durchschnittlichen Griechen derzeit passiert, aber auch dort geht das Leben weiter. Es klemmt bestimmt überall, aber das tat es vor 30 Jahren auch schon, die Zwischenphase des übervollen EU-Füllhorns war halt eine einmalige, kurzzeitige Ausnahme, und darf nicht zum Normalzustand in einem Drittweltland verklärt werden. Ein Kälteeinbruch wie dieser hätte auch 1970 ähnliche Folgen gehabt.

Wenn es also wirtschaftlich kollabieren sollte und "uns" die Schuldenkrise um die Ohren fliegt, wird es zu einer Abnahme des allgemeinen Wohlstands kommen. Aber nicht zu Zuständen wie in der Sahelzone.
Weil es diese vor Beginn der exzessiven Übertreibungsphase auch nicht gab - es fällt lediglich auf das Niveau vor den künstlichen Manipulationen zurück. Das ist von Land zu Land verschieden.

Ich kann mich noch erinnern, was gebürtige Griechen unter meinen seinerzeitigen Kunden über ihre Heimat erzählt hatten. Unglaubliche Geschichten von Korruption, Schlendrian und Staatsversagen.
Wer damals mit ernsthaften Problemen in die Klinik kam, ohne Schmiergeld zu zahlen, starb demnach, es rettete nur eine Reise zu den Verwandten nach Deutschland.

Was man aktuell sieht, erinnert an die damaligen Zustände. Sie nähern sich wieder der Grundlinie, ihrer Grundlinie.

Jede exponentielle Entwicklung fällt zurück, oft oder meistens auf das Niveau vor ihrem Beginn.

Setzt man diese Messlatte für Deutschland auf 1965, wurde damals jeder satt, hatte es warm, und es konnten sich viele bereits ein Auto leisten.

Also dürfen wir annehmen, dass ein Wirtschaftskollaps alles (maximal bzw. minimal) auf diesen Stand zurückversetzen würde.

Das wäre nicht schön, aber es wäre auch kein Weltuntergang. Nur mal so. Damit die Panik-Apokalyptiker auch eine Alternative zu ihrem Untergangsszenario erkennen mögen.

Beste Grüsse vom Baldur


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