Vielleicht doch relevant (Schauungen & Prophezeiungen)

Harald Kiri, Sonntag, 18.09.2016, 17:39 (vor 2767 Tagen) @ Taurec (7726 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Alles weitere: Tsunamis, geographische Veränderungen, Verfinsterung (durch Staub/Asche!!!), Vulkanausbrüche, sind Folgeerscheinungen, die sich auf die eine oder andere Weise erklären ließen.

Da stimme ich Dir völlig zu. Wichtig war mir an diesem Punkt, die Präzession grundsätzlich mit ins Spiel zu bringen, die bislang kategorisch ausgeschlossen wurde. Wenn ich Dich also richtig verstanden habe, hältst Du eine (wenn auch kurzzeitige) Veränderung der Erdachse durch einen vorbeifliegenden Planetoiden nicht mehr für ausgeschlossen.


Hinsichtlich eines Kippens der Erdachse einzig relevant wäre ein komplettes Umdrehen des Kreisels, so daß geographischer Nord- und Südpol ihre Plätze tauschen. Davon haben wir uns hier aber weit entfernt.

Wäre eventuell möglich, wenn sich die Achse so kippt, dass der Vorbeiflug nach einem Ankippen der Achse und damit Vorbeiflug über die Drehachse (Erdpol) hinaus eine weitere Kippung in dieselbe Richtung bewirkt. Das halte ich aber, wie Du, für relativ unwahrscheinlich.


Statt dessen reden wir über ein Gyroskop, an das Gewichte gehängt werden, auf daß sich das System parallel zur Ebene drehe (Präzession), ohne daß der Kreisel seine Neigung zum Beobachter (oder zur Sonne) änderte. Das geht doch völlig am Thema vorbei.


Von hier:
http://www.astronomie.de/bibliothek/artikel-und-beitraege/rund-ums-sonnensystem/die-praezession/

"Die Bewegung wird dadurch ausgelöst, dass die Erde um ihre schräg stehende Achse rotiert und dabei leicht abplattet ist - sie ist deswegen am Äquator dicker als über die Pole gemessen. Weicht ein Körper von der Kugelform ab, so wird seine Form im Wirken der Schwerefelder aber wesentlich. Nun bewegt sich die Erde natürlich um die Sonne, und die Schwerkraft der Sonne zwingt die Erde nicht nur auf ihre Umlaufbahn, sie greift auch am Äquatorwulst der Erde an und wirkt auf die Erdachse aufrichtend. Dabei ist ausschlaggebend, dass die sonnenzugewandte Erdseite etwas stärker angezogen wird als die sonnenabgewandte - ansonsten höbe sich der Effekt auf."

"Die Rotation der Erde hat nun eine merkwürdige Folge: das Trägheitsmoment der Erde weicht dem aufrichtenden Zug der Sonne nämlich rechtwinklig aus, so dass statt einer Verringerung der Achsneigung eine Wanderung der Erdachse im Raum resultiert, wobei sich der Neigungswinkel relativ zur Erbahnebene nicht ändert."

Die Eigenschaft der Erde als Rotationsellipsoid, wodurch die Kräfte in der Tat ungleichmäßig angreifen, haben wir bislang gar nicht beachtet, so daß BB auch gar kein Vorwurf zu machen ist.

Richtig.


Was passiert nun durch die kurzzeitige Anwesenheit eines zusätzlichen Himmelskörpers, der an der Erde zieht und das eingespielte System Sonne-Erde-Mond durch eine zusätzliche Komponente geändert? Er dürfte ebenfalls am Äquatorwulst ziehen, auf Ausrichtung der Erdachse wirken, wodurch er der Erde wohl kurzzeitig eine veränderte Nutation (Modulierung der Präzession) aufnötigte. Und ich vermute: Sobald der Himmelskörper wieder weg ist (binnen Stunden oder Tagen, je nach Größe und Grativation), würde sich das System ohne große Änderung wieder im Vorzustand einpendeln. Keine Veränderung der Achsenneigung, keine veränderten Jahreszeiten, kein verändertes Klima.

Diese Erklärung wäre ausreichend, wenn der Himmelskörper parallel zur Erdachse flöge. Die Erdachse könnte also durch einen asymmetrischen Anflug schon in anderer Neigung stehen bleiben. Aber das betrachte ich ebenfalls als nebensächlich.

Viel interessanter sehe ich den Aspekt, dass durch (kurzzeitige) Veränderung der Achse Beschleunigungskräfte auftreten, die in der Lage sind, das trägere Wasser auf der Erde in Bewegung zu bringen, auf die Küsten zu (Tsunami). Desweiteren sollte der Aufbau der Erde betrachtet werden. Schon jetzt lassen neuere seismologische Untersuchungen die Hypothese zu, dass der (vereinfacht gesagt) Kern der Erde eine zu Mantel und Kruste unterschiedliche Drehgeschwindigkeit haben.
https://www.welt.de/wissenschaft/article117447316/Wie-die-Erde-ihren-eigenen-Kern-ueberholt.html

Auszug:

Anders ist ein Geologenteam um Thomas Bodin von der University of California in Berkeley vorgegangen. Die Forscher haben sich zur Untersuchung des Erdkerns sogenannter Erdbeben-Doppel bedient. Dabei handelt es sich um zeitlich versetzte Erdbeben von gleicher Stärke am gleichen Ort. Deren seismische Wellen wandern auf dem Weg Richtung gegenüberliegende Erdhälfte durch den Erdkern und lassen so Rückschlüsse auf ihn zu. [...] Mit der neuen Vermessungsmethode haben die Geologen die Drehgeschwindigkeit des Erdkerns untersucht.

„Dabei stellten wir fest, dass diese nicht konstant ist“, so ein verblüffter Thomas Bodin. Zwar habe der innere Kern immer die gleiche Drehrichtung wie der gesamte Planet, ändere aber bisweilen seine Geschwindigkeit. Der innere, feste Erdkern rotiert innerhalb des äußeren Erdkerns, der zum Großteil aus flüssigem Eisen besteht. Dabei bewegt er sich aber manchmal nach Westen und manchmal nach Osten. Er behält seine Richtung bei, wird aber in unregelmäßigen Abständen vom Rest des Planeten überholt und fällt hinter die Geschwindigkeit der Erddrehung zurück.

Kern und Mantel sind zwar gekoppelt, aber nicht fest miteinander verbunden. Das ist eine Erklärung für ein, wie Du es nennst, Krustenrutschen, nach einer Beschleunigung.


Die Erdveränderungen haben wohl andere Ursachen: Gezeitenkräfte und eine Umpolung des Magnetfeldes?

Nicht unbedingt.


Zusatz: Allenfalls, falls sich die Erdachse dreht, ohne zu kippen, wäre mit einer veränderten Lage der Jahreszeiten im Jahresverlauf zu rechnen. Sie würde im Oktober z. B. eine Lage in Relation zur Sonne einnehmen, die sie bislang im Nordfrühling hatte. Das könnte womöglich erklären, warum es beim Waldviertler in der Zeit unmittelbar nach der Staubfinsternis übergangslos wärmer ist (Winter quasi übersprungen). :stutz:

Interessanter Aspekt. Hatte ich noch gar nicht betrachtet.

Meine Hypothese zu diesem Thema wäre ein Krustenrutschen aus besagten Gründen und eine Verkippung der Achse. Allerdings (endgültig) in Richtung Senkrecht zum Bahnimpuls. Also einen kleineren Neigungswinkel als 23,44° und damit eine Relativierung der Jahreszeiten.

Damit hätten wir eine Urschae für das Krustenrutschen, eine Erklärung für die Klimaveränderung (mehrere Schauungen), die weltweiten Tsunamis (ebenfalls mehrere Schauungen), die nicht vorhersagbaren Wege des Wassers (Bandhu), das Aufsteigen oder Absinken bestimmter Gebiete (mehrere Schauungen), die Ursache für vulkanische Aktivitäten und für Risse in der Erdoberfläche (mehrere Schauungen).

Viele Grüße
Harald


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