Dank an @taurec: starker Beitrag! und: zum Herrscher in Aachen (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Dienstag, 30.08.2016, 16:36 (vor 2786 Tagen) @ Taurec (4444 Aufrufe)

Hallo, Taurec,

vielen Dank fürs Wegfegen geradezu kleinkindisch anmutender Wunschvorstellungen von Realitätsverweigerern und Träumern.

Titel wie Kaiser, König, Graf usw. folgen erst als Kirsche auf dem Kuchen und sind die äußerliche Verfestigung längst bestehender Machtverhältnisse.

Dann können wir getrost davon ausgehen, dass sich der nächste Herrscher "Tschekker" oder so nennt, einen schlaksig-wiegenden Gang aufweist, und so, bis zu den Knien hängende, überweite Hosen an hat, und so, ein Käppi trägt, und so, wild mit den Armen und Händen gestikuliert, und so, und aus der Rapper-Szene stammt, oder so. Ey, geil, Allder, vollkrass, weissu.

Irlmaiers "Lederhose" wirkt dagegen wie das Pfeifen im Walde und ist genauso nutzlos wie realitätsfern.

Schon in der Sendlinger Mordweihnacht vor rund 300 Jahren wurden die Bauern schlichtweg niedergemetzelt.

"Bauern" gibt es heute doch gar nicht mehr, allenfalls Agrarökonomen mit Computern, statistischen Meldepflichten und Schulden bis übers Dach, die von Jahr zu Jahr wirtschaftlich weiter bachab driften.

Die werden sich gegen einen rasenden Mob genauso schwer tun wie ein Städter oder ein Büroling.

Sobald das überkomplexe globale Produktionssystem, dessen Laufen untrennbar mit dem Finanzsystem zusammenhängt, zum Stehen kommt, verschwindet diese Massenbevölkerung binnen weniger Jahre. Ein Niedergang über 400 Jahre bei allmählichem Bevölkerungsrückgang wie in der Spätantike, nach welchem der Cäsarismus einer primitiven Monarchie weicht, ist bei uns nicht zu erwarten.

Dazu passt ein kürzlicher Fernsehbericht über japanische Truppen im 2.Weltkrieg, die recht planlos zur Eroberung nach Britisch-Indien geschickt wurden: als deren als Proviant mitlaufende Rinder aufgegessen waren, gab es keinen Nachschub mehr, und obwohl es sich ja um eine kämpfende Truppe handelte, die sich dort vor Ort etwas hätte requirieren können, wie es wohl im Mittelalter in Europa der Brauch war, kamen auf einen durch Waffeneinwirkung gefallenen japanischen Soldaten zehn tote Kameraden durch Krankheiten und Verhungern.

Wieder eine Armee, die schlicht verhungerte - neben der sechsten in Stalingrad. Wobei die Japaner aber keinen Winter hatten und nicht eingekesselt waren.


Irlmaiers wohl nur aus der Volkssage reflektierte fromme Vorstellung eines liebenswürdigen Bauernkaisers in Lederhosen könnte realitätsfremder kaum sein.

Zur Kaiserkrönung in Aachen fällt mir immer der Karlspreis ein, mit dem Leute "geehrt" werden, die sich angeblich für den Frieden in Europa und ein Zusammenwachsen eingesetzt haben sollen - bei Namen wie Henry Kissinger, den Kriegsverbrechern Winston Chrchill und Tony Blair, der hässlich-trampeligen Angela (geborene Kasner geschiedene Merkel verheiratete Sauer), ist das schon ein bezeichnenedes Sammelsurium, das den eingeschlagenen politischen Weg des Kontinents für Jahrzehnte in einem einzigen Bild perfekt kennzeichnet.

Am hervorstechendsten ist wohl der erste Preisträger 1950, von Coudenhove-Kalergi, mit seiner angestrebten Mischrasse in Europa.

Ein einziges Bild - in Aachen wird den wahren Herrschern Europas gehuldigt - ersetzt ganze Bände von Schriftgeschwafel.

Vielleicht war das mit dem Kaiser und Aachen ganz anders gemeint, als es immer gedeutet wurde. Denn so wird ein Schuh draus.

Beste Grüsse vom Baldur


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