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Spreu und Weizen (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Sonntag, 28.08.2016, 07:41 (vor 2796 Tagen) @ Ulrich (4157 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Sonntag, 28.08.2016, 07:53

Hallo Ulrich!

ich kann mich leise daran erinnern, daß hier vor wenigen Jahren jemand einem überschwänglich von Castaneda Schwärmenden ziemlich den Kopf gewaschen hat.
Vermutlich sind das Deine Worte, die da in mir widerhallten.
Von giftigen Hippie-Pilzen halte ich mich gerne auf Empfehlung fern.
Man muß ja nicht jede Erfahrung schmerzhaft selbst machen.

Umso mehr bin ich erfreut und erleichtert, daß der gute Robert Deine Achtung zu
haben scheint!

Eben diese von Dir zitierten Aussagen Monroes zu den jenseitigen Glaubensterritorien habe ich mit anderen Worten beschreiben wollen.
Der Begriff "Gedankengebäude" erhält damit eine schlüssige Erweiterung.
Mauern errichten wir vornehmlich selbst, oder glauben gerne an diese.

Der amerikanische Spielfilm "The Village" ist eine beeindruckende Metapher für
diesen Sachverhalt.
Um so abscheulicher sind alle Irrlehren, Reglementierungen und jeder Verrat an seinen
Mitgeschöpfen zu werten.

Das ist doch auch mal eine frohe Botschaft, daß diese schwefligen Typen mit Dreizack
nur auf Geheiß existieren, oder?
Dafür sollte jeder wohl mehr Acht auf seine Imagination geben.
Höhere Ebenen sollen ungleich reaktionsfreudiger sein, was Wunsch und Wille anbelangt.

Nebenbei kenne ich aus bisher oberflächlicher Beschäftigung mit dem Thema "Magie" *
das Phänomen, daß man selbst so etwas wie scheinbar souveräne Wesen erschaffen kann.
Das tut vermutlich jeder unbewußt durch Abspaltung eigener Bewußtseinsanteile.
In der modernen Psychologie nach Freud und Jung sollte sich Vergleichbares finden lassen.
Doch das "Unvorstellbare" bzw. Erstaunliche ist doch, daß all das Imaginäre nicht Nichts ist,
sondern durchaus wirkmächtig, und evtl. teilweise scheinbar oder anscheinend autonom.

Der Spukfall in der Anwaltskanzlei in den 60ern würde ausgezeichnet in dieses Bild passen.
Daß der Fall mit der spukenden Zahnarztpraxis, welcher sich als fauler Zauber erwiesen hat,
wohl ebenso populär sein dürfte, muß kein Zufall sein.

Als Kind hatte ich oft Angst vor der Dunkelheit, weil sich in dieser Reizabschottung
nun alles ungehindert ins Bewußtsein zu drängen drohte.
Die liebe christliche Mär von allerlei Teufeln und doofe Gruselmärchen beflügelten meinen
Geist noch zusätzlich.

Schließlich nährte ich meine eigene Angst so sehr - staute sie quasi auf - bis selbst
der Trost meiner Eltern nur bloßes Schauspiel sein konnte.
Mir ist bewußt, daß Leuchtfaden-Glühlampen der 80er Jahre kein ewiges Leben beschieden ist,
doch passierte es zwei Male, daß just in dem Moment die Lampe endgültig erlosch, als
ich diese aufgestaute Angst endlich entließ.
Damals war ich panisch, heute erstaunt; aber eventuell verwechsle ich Korrelationen mit
Kausalität.

Dazu sei noch gesagt, daß ich den Eindruck habe (ähnlich eines Schizophrenen oder Paranoiden)
daß sich das Wirken der höheren Bereiche der Wirklichkeit sehr geschickt unserer Verfolgung entzieht.
Offensichtlich ist nichts, alles ist subtil, fast so als wollte man uns zum Narren halten.
Experimentelle Physiker wissen wohl viele Lieder davon zu singen.

Vermutlich sind o. g. psychische Erkrankungen in ihrer irrationalen Natur doch gar nicht mal
so intellektuell bzw. chemisch erklärbar, wie heute selbstbewußt postuliert wird.
Als Konsens möchte ich anbieten, daß Anstelle einer Fremdbesetzung durch böse Dämonen
auch eigene Kreationen mit autonomen Teilbewußtsein wirken.
Die christliche Lehre mit ihren irren Ideen der Selbstgeißelung und Autoritätsunterwerfung
hat da sicherlich über Jahrhunderte guten Nährboden bereitet.

Schuldkult als magische Operation von Eingeweihten wäre natürlich sehr krude.

Die Lektüre von Monroes Büchern hat mich in gewisser Weise Friede finden lassen mit
meinen eigenen Vorstellungen und Erwartungen an die Dinge wie sie "wirklich" sind.
Außerdem biß sich da nichts grundlegend mit eigenen oder fremden, authentischen Erfahrungen.

* meines Wissens nach, teils uraltes tradiertes Wissen über die Zusammenhänge von menschlichem
Bewußtsein und irdischem Dasein, bzw. die Kunst subtil auf irdische Belange imateriell absichtsvoll einzuwirken.

Mit besten Grüßen

Fenrizwolf


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