Nochmals in anderen Worten (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Samstag, 27.08.2016, 13:25 (vor 2770 Tagen) @ tuka (3282 Aufrufe)

Hallo Tuka,

meine Prognose zum Zeithorizont entspringt einerseits allgemeinen Überlegungen, wie auch Du sie in Deinem Beitrag angestellt hast. Dabei ist es gleichgültig, ob man von Schauungen ausgeht oder von angeblichen Schauungen oder von wahrscheinlichen Schauungen oder von Tonnenschauungen - denn auf Schauungen darf man sich ohnehin niemals im Voraus verlassen: sie sind für mich nur ein Erkenntnisinstrument, dienen nur der Sensibilisierung und als Anstoß für Fragen, die man sich normalerweise nicht stellen würde. Gutes Beispiel ist hierfür die Idee, dass ganz Norddeutschland überflutet werden könnte, was ja im normalen Denkhorizont nicht vorkommt.

Mein (hoffentlich) gesunder Menschenverstand sagt mir ferner - um nur einen Deiner richtigen Punkte herauszugreifen -, dass die Präsenz der USA hier in Deutschland noch deutlicher reduziert werden muss, bevor das dritte Weltgeschehen einsetzen kann. Und dass dies eben noch ein paar Jahre dauern wird.

BB legt immer seine oft gehörte Schallplatte mit dem US-Musikkorps auf, tatsächlich aber verstärken sich im Augenblick wieder die Aktivitäten der USA. Und man sollte darauf achten, dass der Krieg heute ein ganz anderes Gesicht hat. Von Stuttgart aus (Africom/Eurcom) werden Drohnenangriffe in Yemen gesteuert und wird ein Teil der Nahostkoordination gemacht. Fluglärm-Bürgerintiativen zählen sehr genau die Flugbewegungen, und da fällt dann auf, dass die wenigsten Maschinen, die die alten Projekte (Afghanistan) oder auch den neuen Materialaufbau (Osteuropa) leisten, echte Militärmaschinen sind - vielmehr gecharterte Dienstleister. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass die USA inzwischen auch die militärische Arbeit gerne "outsourcen" (Stichwort Blackwater & Co.), sogar an deutsche Firmen und Behörden.

Diese US-Präsenz in Europa muss deutlich wieder zurückgefahren werden. Einschränkend ist dabei aber festzuhalten, dass die US-Präsenz nicht vollkommen auf Null zurückgehen wird. Bei gründlichem Nachdenken über die Schauungen komme ich wenigstens zu dem Schluß, dass der militärische Arm des Westens sehr wohl auf das dritte Weltgeschehen vorbereitet zu sein scheint. Das ist aber für Otto-Normalverbraucher nicht erkennbar, weil dieser militärische Arm es bewußt will, dass vor dem Auftauchen der Russen hier in Europa Chaos herrscht. Diese Strategie geht so weit, dass (dann) tatsächlich lokal echter Bürgerkrieg hier herrschen wird (auch einer Deiner richtigen Punkte, BB's französische Nonnen und Hausfrauen ganz beseite gelassen), so dass das Militär in den einzelnen Ländern aber auch auf NATO-Ebene(!) paralysiert sein wird. In gleicher Weise wie DeGard immer gepredigt hat, dass die russischkommunistische Super-Schatten-Regierung den Zerfall der Sowjetunion nur vorgetäuscht habe, verfolge ich die These, dass im Westen ebenso einige Super-Schatten-Mächtige den Zerfall Europas und sogar der USA vortäuschen bzw. den Dingen dahingehend den Lauf lassen werden, um dadurch die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Russen sich zum Einschreiten und nachgehend zu einem Angriff entschließen.

Die Sache ist sehr wahrscheinlich noch eine Stufe komplizierter: die Super-Schatten-Mächtigen überall auf diesem Planeten sind sich selbst nicht ganz eins und ihrer Sache sicher (man beachte etwa den augenblicklichen Machtkampf an der Spitze Chinas). Auch in den Machtzirkeln der USA und Russlands gibt es eben Fraktionen (je gestützt von breiteren Eliteschichten); jeder will seine eigenen Intentionen durchsetzen, und oft sind diese gegensätzlich. Für den weiteren geschichtlichen Gang im 21. Jahrhundert sind ganz generell die aktuellen militärischen Eliten ein gewisses Problem (weil sie andere Entwicklungspfade versperren). Ein Möglichkeit, dieses Problem zu lösen: man lässt die Militärs einfach ihren Showdown fahren und sich selbst gegenseitig verbrennen. Es ist den übergeordneten Machtebenen dabei absolut gleichgültig, wenn bei dieser Gelegenheit 100 Millionen Menschleben oder mehr zerstört und riesige Vermögenswerte vernichtet werden (das kann im Gegenteil sogar kollateral, für den Wirtschafts- und Finanzkreislauf, ganz nützlich sein). Mit anderen Worten: bestimmte Zirkel in den USA, in Europa und in Russland sind sich darin einig (und werden sich vermutlich sogar darauf verständigen!), dass erst wieder ein Aufbau in ihrem Sinne gemacht werden kann (für Russland erinnere ich hier an Gabriele Hoffmanns kolportierte Voraussage), wenn mal zwischendurch auf die Reset-Taste gedrückt worden ist.

Und wenn wir schon beim Militär sind: die Waffen, die in den Schauungen beschrieben werden, sind zwar schon in der Entwicklung und teilweise auch schon an die Öffentlichkeit gekommen, jedoch nicht in dem logistischen Ausmaß, wie das dort beschrieben wird (etwa bei Berserker). Auch diese Dinge sind gegenwärtig eben noch nicht präsent.

Ich könnte, Tuca, Deine zweifellos wichtige Liste weiter durchgehen und in der gleichen Weise zustimmend abhandeln, doch ist das unnötig und würde vermutlich nur langweilen.

Für die zeitliche Datierung nehme ich außer den Überlegungen wie eben geschildert auch Musterbildungen in den zeitlichen Abläufen zu Hilfe. Wer beispielsweise alle verdeckten und offenen und grossen und kleinen Kriege von Sowjetunion/Russland seit November 1917 sich mit genauem Beginn- und Endedatum heraussucht, der wird "patterns" erkennen, etwa wie das auch Armstrong macht, die eine solche Voraussage weiter stützen.

Zusammenfassend möchte ich nochmals in anderen Worten den Sinn meines Beitrages "Zeithorizonte" ausdrücken: im Jahr 2019 wird es nach meiner Auffassung nicht mehr wirklich möglich sein, sich auf die nachfolgenden anstrengenden Jahre adäquat vorzubereiten, weil das allgemeine Leben gestört sein wird (eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Versorgungsengpässe, extrem hohe Preise bei bestimmten Gütern etc.). Es sollte deswegen die Zeit bis dahin zur Vorbereitung genutzt werden, und zwar auf eine derart vorausschauende Weise, dass ein langer Zeitraum überbrückt werden kann. Dies kann kaum mit Vorratsbildung allein geschehen sondern nur mit dem Erwerb gewisser Fähigkeiten (handwerklich, selbstversorgend - aber auch im sozialen Bereich, etwa bei der Bildung von Gemeinschaften), die nicht nur erlernt sondern auch eingeübt, letztlich gelebt werden müssen.

Meint, mit freundlichen Grüßen und für die Aufmerksamkeit dankend, Sagitta.


Gesamter Strang: