Enteignung (Schauungen & Prophezeiungen)

dziamdzia, Montag, 22.08.2016, 08:08 (vor 2801 Tagen) @ schwelmi (3863 Aufrufe)

Grüß Gott,

ein Verschuldungsproblem löst der Staat nicht durch Enteignung von Immobilien, denn wem will er die nachher verkaufen, wenn er vorher jede Rechtssicherheit unterminiert hat. In so einem Umfeld würde der Markt völlig zusammen brechen. Sowas ist eigentlich nur im tiefsten Kommunismus denkbar, wo der Staat auch noch die Verteilung mit Wohnraum regulieren will. Man könnte sich vorstellen, dass er Großinvestoren enteignet um damit die Wohnungsnot in den Städten zu lindern. Das würde auf eine linke Diktatur hindeuten. Das wäre eine rein populistische Maßnahme, denn danach würde niemand mehr in Hausbau investieren wollen und es gäbe in Kürze eine noch viel gravierendere Wohnungsnot.

Entschulden tut sich der Staat einfach durch eine Kombination aus Negativzins und hohen Steuern. Während die Mittelschicht verarmt, weil sie ihr Geld nirgendwo mehr investieren kann, kriegt der Staat zum Nulltarif Geld um seine Schulden über zu rollen. Wirklich abbezahlen tut er sie nie, aber er geht eben auch nicht pleite - unabhängig davon, wie hoch er verschuldet ist. Das einzige Problem bei diesem "Trick" ist, dass die Möglichkeit, sich zum Nulltarif zu verschulden, riesige Fehlinvestitionen und Blasen produziert, gut zu beobachten am Aktien- und Immobilienmarkt. Mhmm je mehr ich drüber nachdenke, desto logischer klingt die Sache mit der Enteignung. Am Ende gibt es einen riesigen aufgeblähten Immobilienmarkt, wo Investoren den Markt leerkaufen weil ständig steigende Preise verheissen, dass man in ein paar Jahren auch noch die 25qm Altbau-Schrott-Eigentumswohnung mit Schimmel in den Ecken für 500.000€ wieder verkaufen kann. Es kommt zu einer riesigen Wohnungsnot in den Ballungsgebieten. Am Ende ist der Staat gezwungen, die Großinvestoren zu enteignen, um wieder Wohnraum für das einfache Volk zu schaffen.

Das Problem an der Geld-Manipulation durch Negativzins ist eben, dass der Staat damit immer neue Ungleichgewichte schafft und immer weiter manipulieren muss, um das System am Laufen zu halten. Insofern ist die kommunistische Diktatur, in der Besitzverhältnisse und Rechtssicherheit nur noch in Geschichtsbüchern nachzulesen ist, eigentlich fast vorprogrammiert. Manipuiert der Staat erst das Geld, muss er am Ende alle Märkte manipulieren. Es geht auch fix in diese Richtung, die EZB kauft neben Staatsanleihen auch schon Unternehmenstitel auf. Am Ende kauft sie den europäischen Aktienmarkt auch noch leer, dann gehört dem Staat alles.

Grüße,

dziamdzia


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