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Moderne Fassung biblischer Voraussagen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 04.08.2016, 19:05 (vor 2819 Tagen) @ Baldur (1873 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 04.08.2016, 19:12

Hallo!

Wilkerson stand als Priester wohl unter dem Eindruck endzeitlicher Naherwartung.

Siehe z. B. die letzten sieben Plagen vor dem Fall der Hure Babylon:

1. Krankheiten
2. Sterben der Meereslebewesen
3. Flüsse und Wasserquellen werden zu Blut (=> Interpretation: Trockenheit, Dürre, Hungertote?)
4. Sonne brennt auf die Menschen mit Feuersglut (=> ebenfalls Dürre?)
5. Dunkelheit über das Reich des Bösen
6. Austrocknen des Euphrat
7. Blitz, Donner, Erdbeben und anschließend Hagel

Sowie die 7 Siegel:

1. Antichrist, bzw. ein "weißes Roß". Nebenbei sitzt bei Brinkley der russische Antichrist auch auf einem weißen Pferd.
2. Kriege
3. Teuerung/Hungersnöte
4. Krieg, Hunger, Pest
5. Ruf der Martyrer, weitere Ermordung Rechtgläubiger
6. Naturkatastrophen, Zeichen am Himmel
7. Feuerregen, Blitz, Donner, Erdbeben und die 4 Posaunen mit weiteren Naturkatastrophen

Die meisten dieser Vorzeichen haben Entsprechungen bei Wilkerson.

Für Wilkerson war das und andere christliche Prophetien und deren gängige Motive wohl das Drehbuch, das er in Geschehen bis zum Ende des 2. Jahrtausends übertrug.

Praktischerweise liefert er im Anhang seines Buches die Bibelstellen, die ihn inspirierten, gleich mit und ordnet sie den Kapiteln seiner Aussagen zu. Motive darin:

  • Das Schwinden des Reichtums, bzw. dessen trügerische Natur
  • Naturereignisse, Hungersnöte
  • Moralische Verkommenheit
  • Hass der Jugend gegen die Eltern
  • Christenverfolgung

Er schreibt dazu "Bibelstellen zum Nachprüfen". Richtschnur im christlichen Prophezeiungsmilieu ist ja in der Regel in erster Linie, ob die Voraussagen zur Bibel passen.
Bei Wilkerson könnte der umgekehrte Fall zutreffen: die Bibel war die Vorlage für seine Prophezeiungen, die (auch wenn erfunden) eben deswegen richtig sein müssen, weil sie auf der Bibel basieren und er die Zeichen der Endzeit bereits in seiner Gegenwart überall wahrnehmen konnte.
Angesichts von Glaubenswahrheiten ist der authentische Ursprung einer Voraussage eher nebensächlich. Auch eine Fälschung ist richtig, wenn sie die Wahrheit kündet. ;-)

Er behauptet, seine Botschaft im April 1973 empfangen zu haben. Ist das ein dreister Betrug und eine Lüge (was nicht gerade seinem christlichen Selbstbild entspräche) oder hat er sich da etwas eingebildet, sich womöglich selbst eine Schau induziert?
Es schreibt, er wäre spätabends beim Beten (wann auch sonst?) von der Vision quasi aus heiterem Himmel erschlagen worden. Er habe keine Engel gesehen, keine Stimme gehört, keine irgendwie geartete Wesenheit gesehen. Die Bilder hätten sich dann in der nächsten Zeit Nacht für Nacht wiederholt, was für eine Schau schon sehr ungewöhnlich wäre.
Vielleicht hat er tatsächlich etwas gesehen, dann aber durch Abgleich mit der Bibel ordentlich verbogen und aufgemotzt, so daß wir hier nicht die Beschreibung der eigentlichen Vision, sondern Wilkersons Endzeitbild vor uns haben, das er sich auf Grundlage der Vision, der Bibel und eigener Gegenwartsbeobachtung gebildet hat.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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