Vulkanische Gefährdung in Deutschland - Standort eine Endlagers - Untersuchung (Schauungen & Prophezeiungen)

Selly, Samstag, 30.07.2016, 02:32 (vor 2821 Tagen) @ BBouvier (6168 Aufrufe)

Hallo BB,

zur Ergänzung.

www.bundestag.de/blob/388974/.../kmat_12-14-data.pdf

Bisher hatte ich noch keine so ausführliche Ausarbeitung möglicher Folgen gesehen. Aus Zeitgründen habe ich den Artikel allerdings nur überflogen. Was mir dabei interessantes ins Auge gesprungen ist, im folgenden als Zitate.


Seite 4:

"Im Falle einer Eruption außerhalb des Cheb Beckens sind die Magmen dünnflüssig und das Gefährdungspotenzial damit relativ gering. Der maximale Radius der direkten Auswirkungen würde dann in der bisher bekannten Größenordnung ca. 3 km liegen.
Bei einer Eruption im Cheb Becken ist wegen der Wasserführung der Sedimente des Beckens explosiver Vulkanismus nicht auszuschließen. Die Auswirkungen sollten dann maximal um etwa eine Größenordnung höher liegen als oben beschrieben. Dies hätte eine breitere Streuwirkung von Lava und Asche ins Vogtland und Fichtelgebirge / Oberpfalz zur Konsequenz (das Tuffit-Vorkommen von Triebendorf / Opf. in 25 – 30 km Entfernung vom Cheb Becken könnte dafür sprechen)."

Das Gebiet Cheb liegt im Nordwesten von Tschechien. Auswirkungen bis ins Fichtelgebirge.


Seite 8:

"Hinsichtlich der Gefährdung durch Vulkanausbrüche wurden zwei Gebiete benannt, die quartären Vulkanismus zeigen: die Eifel und das Vogtland / Eger-Graben (NW-Böhmen), die exemplarisch betrachtet und an Hand derer die Phänomene erläutert und das Kriterium abgeleitet werden soll."

Um die beiden Gebiete geht es hauptsächlich in der Untersuchung.


Seite 31:

"Weiterhin sind auch die CO2-Entgasungszentren ein Maß für die Wahrscheinlichkeit der Bildung eines Eruptions-Zentrums. Hierzu gehören die folgenden Bereiche:
(4) Teile des Eger-Beckens mit dem auf deutscher Seite angrenzenden Bereich der Region Bad Brambach / Schönberg im Vogtland und der Region Selb im Fichtelgebirge; ..."

Selb ist erwähnt.


Seite 33:

"Die Prognose eines möglichen zukünftigen Zentrums ist naturgemäß sehr schwer: In der Eifel, speziell der Osteifel, lässt sich ein Trend nach Süd-Ost fest stellen, so dass hier die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Verlagerung der nächsten Eruptionsphase in die gleiche Richtung (Neuwieder Becken) gegeben ist."

Also wieder mögliche Stauung des Rheins.

"Für die Abschätzung des Radius der direkten Auswirkungen müssen die möglichen Prozesse berücksichtigt werden: Während im Vogtland nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit mit der Eruption differenzierter Magmen aus oberkrustalen Magmen-Systemen zu rechnen ist, ist die Wahrscheinlichkeit in der Eifel, insbesondere der Osteifel, größer, da dort jede der beiden magmatischen Phasen mit oberkrustalen Magmen-Systemen assoziiert war. Dies bedeutet potenziell 10-fach größere Magmenvolumina und explosivere Eruptionen, die Aschewolken bis in die Stratosphäre ausbilden können. Der direkt von Aschefall beeinträchtigte Bereich beträgt dann mindestens einige 100 km² bis 1000 km². Die Eruptionen wären mit höheren Chlor-, Schwefel- und Fluor-Emissionen verbunden, d.h. es wäre auch mit erheblichen Säureschäden im direkten Umfeld von einigen 10 bis 100 km² zu rechnen. Assoziierte Druckwellen könnten im Nahbereich von einigen Kilometern vollständige Zerstörungen an Gebäuden verursachen, pyroklastische Ströme könnten in Talpositionen bis in eine Entfernung von ca. 20 km mehrere Meter mächtige Tephra-Decken (Ignimbrite) bilden."

U. a. höhere Schwefel-Emissionen (gelbliche Asche).


Grüße
Selly


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