Uniformen gehören heute nicht mehr zwangsläufig zu regulären Armeen (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Freitag, 29.07.2016, 14:02 (vor 2821 Tagen) @ Goran (4881 Aufrufe)

Hallo, zusammen,

ich gehe davon aus, dass vor 1950 keine Uniformen in Friedenszeiten "privat" getragen wurden.

Später wurden "Surplus"-Bestände günstig verkauft und haben sich unter Zivilisten verbreitet, nachdem es eine enstprechende Modewelle gegeben hat.

Es ist gar nicht einfach, die verschiedenen Tarnmuster korrekt einem Staat zuzuordnen.

Das gezeigte Bild ähnelt dem US-amerikanischen Woodland Camoflague.

Während des Jugoslawienkonflikts trugen viele Kämpfer der Kosovoalbaner die eindeutig erkennbaren, einzigartigen Schweizer Uniformen, erstens, weil es viele Albaner in der Schweiz gibt, zweitens, weil die Schweizer Armee ihre Tarnfarbe kurz vorher grundlegend geändert hatte, und daher drittens grosse Bestände von erstklassigem Material günstig auf den Markt kamen.

Man sieht auch in Fernsehberichten aus der Ukraine Kämpfer mit der Erbstarnuniform der Bundeswehr.

Würde also jemand eine Fernwahrnehmung haben, müsste er logischerweise die Bundeswehr in der Ukraine oder die Schweizer im Kosovo vermuten.

Es wäre z.B. durchaus denkbar, dass islamistische Freischärler aus Tschetschenien einstmals russische Uniformen trügen, obwohl sie rein gar nichts mit der regulären russischen Armee zu tun hätten - einfach, weil man sie sich vor Ort im Ursprungsland günstig beschaffen kann und sie für militärische Zwcke tauglich sind.

Ebenso könnten nordafrikanische Islamisten gebrauchte Wüstentarnuniformen nutzen, was jedoch einen ungehinderten Nachschubweg voraussetzen würde.

Fazit: Uniformen können ein Indiz sein, aber noch nie waren sie so wenig eindeutig, wie heutzutage.

Beste Grüsse vom Baldur

P.S.: vor einigen Wochen wurde ein Syrer mit einer vollständigen österreichischen Gebirgsjäger-Uniform festgenommen. Man darf annehmen, dass dies zur Tarnung eines Eindringens in ein Militärgebäude geplant war.


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