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Menschliche Egokonzentrik und epochaler Husten (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Sonntag, 03.07.2016, 07:50 (vor 2847 Tagen) @ rauhnacht (2206 Aufrufe)

Hallo Raunacht,

so bis 2007, als Kyrill im westfälischen Mittelgebirge aus heimeligen Waldjagdrevieren
nackte Hänge machte, war ich auch beseelt von der Vorstellung, der Klimawandel
sei industrieller und infrastruktureller Aktivität zu verdanken.

Kurz vor Weihnachten 2002 vom Polarkreis wiederkehrend, war in Deuschneyland
nur Matschepampe und der geografischen Lage sehr Untypisches zu besichtigen.

Bekam ich Grunzschulalter noch eine Langlaufausrüstung zur wöchenendlichen Verwendung
auf heimischen Loipen in direkter Nähe geschenkt,
entwuchs ich dieser Ausrüstung schnell ohne Verwendung, denn über hiesige Winter
freuten sich höchstens Energiesparer, die es noch gar nicht gab.

Ich war gewissermaßen beseelt von der Vorstellung, eine degenerierte Menschheit schaffe
mit ihrer Industrie ein Klima der globalen Erwärmung, das mir seit Kindesbeinen das
vereitelte, was ich unter Weihnachten verstand.

In seiner physischen Präsenz und Bedeutung nimmt sich der Mensch aber wohl doch etwas zu wichtig.
Falls da Menschlicher Unrat im Zusammenhang mit Wetter und Klima zum Unbehagen beitragen sollte,
wird die Ursache wohl weniger in den Verdauungsabfällen einer kurzweiligen technischen
"Hochkultur" zu finden sein, als womöglich in Wechselwirkung des menschlichen Handelns
gegenüber eines sehr fein abgestimmten und empfindlichen, evtl. gar empfindsamen
Systems, dessen lebendiger Hauptdarsteller nicht Mutter Erde, sondern die Sonne ist.

Sollte die mal kräftig verstimmt sein, tanzen wir allesamt mit Kurzhaarfrisur um die
letzen Reste elektronischer Geräte, und zelebrieren kurz darauf an der nächsten
Bushaltestelle den Kargokult, in der Hoffnung auf Erlösung.

Ist des Menschen Rolle von Bedeutung im Zusammenhang mit ekligem Wetter,
würde ich heute eher die Gründe in der erbärmlichen Beschaffenheit menschlicher
Kollektive suchen, als in dem Bißchen Dreck und Feinstaub, das uns zwar die Fahrt
in die sündenvolle Stadt verleidet, aber dafür einen prima Sonnenuntergang generiert.

Womöglich genießt man die Korrektur solcher Fehlentwicklungen demnächst relativ
einsam mit einem Gläschen Birkenwein bei feuerwerksartigem Leuchtspiel
aufprasselnder Meteoritenreste.

In Anbetracht der Gigantischen Sonne und deren Wirkung auf die wunderschöne Erde
muß ich heute eher daran denken, wie oft eigentlich schon korrektiv in
menschliche Umtriebe eingegriffen wurde.

Wenn wir Husten haben, dauert es zwei Wochen. Epochal gesehen, würden wir wohl
ein paar Millionen Jahre Husten erleiden.

Das ist knapp etwas mehr als gemeinhin die menschliche Lebenserwartung ist,
und schriftliche Aufzeichnung zurückreicht.
Kürzlich hatte ich erst noch ein Rezept für Ananasmarmelade meiner kürzlich
(etwa 3 Millionen Jahre vor Christi Geburt) verstorbenen Großmutter gefunden.

Mit humorigen Grüßen

Fenrizwolf


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