Vorahnungen (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Dannylee, Freitag, 24.06.2016, 01:55 (vor 2835 Tagen) @ Explorer (3959 Aufrufe)

Hallo, Explorer,


es ist sicher nichts Besonderes, haben sicher viele Menschen auf die eine oder andere Art erlebt, aber ich stell's hier trotzdem mal rein:

In den ersten Februartagen 2004 besuchte ich ein Konzert einer hier recht bekannten
norddeutschen Folk-Band. Von der ersten Reihe aus hatte ich einen besonders guten
Blick auf die Combo. Eine der beiden Sängerinnen kam mir irgendwie erschöpft und
kraftlos vor, und ich dachte die ganze Zeit: Hoffentlich fällt sie nicht mal
während einer ihrer Spaziergänge in einen Graben und ertrinkt. (Laut einem
Fernsehinterview unternahm sie gerne lange Spaziergänge als Ausgleich zu ihrem
stressigen Alltag). Verrückt: Während des gesamten Konzertes hatte ich diese
Vorstellung, sie könnte eines Tages in einem dieser tiefen Wassergräben, wie sie
in Schleswig-Holstein üblich sind, ertrinken.
Auch noch nach dem Konzert hielt dieses seltsame Gefühl, das mir eine Gänsehaut
über den Rücken laufen ließ, an. Ich war drauf und dran, ihr davon zu erzählen, um
sie zu warnen, pfiff mich aber im letzten Moment zurück, da ich dachte: Die
hält dich für verrückt!
Eine Woche später stand dann in der Zeitung:" Sängerin (Name) der Gruppe (Name)
bei einem Spaziergang am späten Abend in einen mit Wasser gefüllten Graben
gefallen und ertrunken..." Danach ging's mir nicht besonders gut...
Ein paar Jahre später: Mit meiner alzheimerkranken Oma, die
noch etliche Jahre in einem (sehr guten) Seniorenheim lebte, ging es nun zu Ende.
Ungefähr seit drei oder vier Tagen aß und trank! sie nichts mehr. Jeden Tag
fuhren wir Angehörigen nun hin, hielten Wache und fuhren anschließend wieder nach
Hause. So auch an jenem Wochenende. Doch an diesem Abend fand ich zu
Hause keine Ruhe mehr, packte schnell ein paar Sachen und fuhr sofort wieder hin -
zum Erstaunen der Angehörigen.
Nach langen Stunden veränderte sich plötzlich ihre Atmung. So informierte ich
(mitten in der Nacht) die restliche Familie, und wir nahmen alle gemeinsam
Abschied. Ich hätte es mir nie verziehen, wäre ich an diesem Abend zu Hause
geblieben...
Wiederum ein paar Monate später: Eine Freundin meiner
Mutter rief mich an: " Wenn du (Name, Lebensgefährte meiner zuvor schon
verstorbenen Mutter) noch einmal sehen willst, mach Dich bitte sofort auf
den Weg nach Bremen." Gesagt, getan. Denn mein Stiefvater war ein netter, liebe-
voller Mensch. Im Krankenhaus erschrak ich, wie sehr er nach Luft ringen musste.
(Lungenkrebs). Er war aber noch ansprechbar. Die Freundin meiner Mutter konnte an
diesem Abend aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen. Und ich sollte später
noch zu ihr fahren, um dort zu übernachten. Sie wünschte sich dies ausdrücklich.
Doch nach einigen Stunden entschied ich mich plötzlich, die Nacht im Krankenhaus
bei meinem Stiefvater zu verbringen, nachdem ich ihn gefragt und er genickt hatte.
Vom Krankenhaus aus gab's auch keine Einwände, obwohl ich nicht seine leibliche
Tochter war. Sein Atem ging jetzt sehr ruhig, und er ruhte friedlich in
seinem Bett. Ich dachte noch: Verrückt. Morgen geht's ihm wahrscheinlich wieder
besser! Aber das Gefühl blieb: Ich muss bei ihm bleiben. Erschöpft nickte ich
irgendwann auch kurz ein, bis mich eine Krankenschwester mit den Worten
aufschreckte: "Ich glaube, es ist soweit. Ich habe noch nie einen Menschen
so friedlich sterben sehen." Er war gegangen, während ich schlief! Das mache ich
mir ein wenig zum Vorwurf. Aber wenigstens musste er nicht komplett einsam
und verlassen gehen...


Freundliche Grüße

Dannylee


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