Meine Rechtschreibung (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Oberberger, Mittwoch, 15.06.2016, 23:02 (vor 2865 Tagen) @ Harald Kiri (4755 Aufrufe)

N'abend Harald Kiri und ebenso an alle anderen hier im Forum!

Ich glaube, ich muß mich einmal ein wenig zu dem gesammten Geschwurbel um meine Orthographie äußern, zumal ich denke, daß es Wichtigeres hier zu discutieren gäbe, als diese, wenngleich ich damit anscheinend regelrechte Haßtiraden auszulösen zu vermag! Heute erhielt ich doch thatsächlich eine beleidigende E-Post, in der ein doch recht minderbeschlagener Leser dieses Forums, ohne seinen Forumsnamen oder irgendeinen Namen überhaupt zu nennen, mir vorwarf, ein Forumstroll zu sein, angeberisch und nichtssagend hier mich groß zu thun, insbesondere durch meine Orthographie, die diese Person als Schlechtschreibreform bezeichnete, weswegen er alle meine Beiträge meide und nicht lese, etc. etc.. Ich habe laut gelacht und sie gelöscht; das nur nebenbei bemerkt. Eigentlich einfach köstlich!:spinnt:

Nun zum eigentlichen Theil des Ganzen, ebenso wie der Consistenz.
Seit meiner Kindheit lese ich Bücher, die in der Zeit vor dem 2. WK geschrieben wurden, also in Fracturschrift, konnte auch bereits in der Grundschule, im Gegensatze zu meinen Classencameraden, die deutsche Schreibschrift lesen und seit meiner Gymnasialzeit auch durch Selbstschulung schreiben (in NRW wurden diese Schriften zu meiner Schulzeit als geradezu nazihaft angesehen, was historisch unhaltbar ist!), was ich privat auch ausschließlich practiciere. Jawohl, ich schreibe alles zuhause nur in Current/Sütterlin, denn dann habe ich eine saubere und vor allem leserliche Handschrift, im Gegensatz zu meiner sonstigen Sauklaue! Und ja, ich schreibe auch noch mit Tinte und Feder!:-D

Was die Orthographie angeht, sollte das doch eigentlich ganz einfach im Deutschen sein! Es giebt fast für jeden Begriff ein deutsches Worth. Wer also Fremdwörther nicht richtig schreiben oder sie nicht richtig zuzuordnen weiß, somit der Anwendung dieser aus dem Wege gehen möchte oder sich nicht sicher im Umgang mit ihnen fühlt, der mag einfach den deutschen Begriff statt des überwiegend dem Latein oder Altgriechisch entlehnten Begriffe wählen! Beispiele: Delphin -> Tümmler, Restaurant -> Gaststätte, Mayonnaise -> Eitunke, Conferenz -> Sitzung, etc. etc., pardon...ähhh..Entschuldigung, usw. usw.! Bis 1901 schrieb man alle diese Wörther mit C, da der Römer in seiner Sprache, dem Latein, ja bekanntlich kein K kannte. Kommt nun ein Kind in eine deutsche Schule, so lernt es, daß Communication (angeblich) so -> Kommunikation geschrieben wird, späthestens jedoch mit dem Einsetzen des Fremdsprachenunterrichtes, wird es verdutzt feststellen müssen, daß Engländer, Franzosen, Spanier, Portugiesen, selbstredend auch Italiener, sogar die lieben Niederländer dieses Worth mit C schreiben. Und dann der Aha-Effect, wenn sie zum Beispiel einmal nach Weimar kommen und in Goethes Gartenhaus seine Briefe zu lesen bekommen, ganz abgesehen davon, daß sie sie wahrscheinlich doch nicht lesen können, da sie natürlich alle in Current geschrieben sind, um festzustellen, daß der große Goethe oder sein Freund Schiller, selbstverständlich dies Worthe alle mit C schrieben.:surprised:
Also war und ist das ganz einfach richtig! Punct! Nun giebt es da aber so oberschlaumeyerische, "gegenderte" Sprachsachverständige, die mir allen Ernstes VORSCHREIBEN wollen, was richtig ZU SEIN HAT... Quasi so nach der Lesart: naja, damals hat man das halt so gemacht, aber die hatten ja noch keine Ahnung (waren die allesammt dumm??), daß man das heute (gestern war auch mal heute!!) eben halt anders schreibt (warum?), weil das halt einfacher ist (wieso ist das einfacher ein K als ein C zu schreiben?), und gewisse Schichten mit der Rechtschreibung immer wieder Probleme haben (hatten die gewissen Schichten früher auch und haben dennoch fehlerfreier geschrieben als wir heute, und liegt das nicht eher an den Schulen und deren Lehrkörpern?!) und überhaupt....:spinnt2:
Nein, ich behaupte folgendes: es geht um Gleichmacherei, Einebnung der deutschen Sprache, nicht zuletzt um Unterwanderung durch das unsägliche Denglisch oder der einfach nur noch in Englisch angewandten (nicht angewendeten!!!) Worthe, wie SALE, Doings, chillen, usw. Damit wären wir wieder bei den Äußerungen des Herrn Schäuble und anderen Einheitsbrei-Theorien, die ich hier, da den Rahmen sprengend, aber nicht weiter ausführen möchte. Genderwahn ist nur eine Posse dieser Bestrebungen, die andere ist die Thatsache, das Deutsch, obgleich die meistgesprochene Sprache in der EU, nicht als EU-Sprache in der EU auftaucht, sie hat den Stellenwerth von Dänisch oder Portugiesisch!
Der vorher gethätigte Schritt im frühen 20. Jahrhundert war die Arisierung der deutschen Sprache durch die Umschreibung der Cs in Ks in Fremdworthen sowie die Einebnung des TH, über dessen Beweggründe ich leider bis heute nichts wirklich Erhellendes finden konnte. Außerdem noch tot statt todt, Brot statt Brod, Tüte statt Düte und Hilfe statt Hülfe und einiges mehr. Dies gipfelte dann unter Adolf Nazi in Verboten respective Geboten wie: Mundtuch statt Serviette, Bahnsteig statt Perron, Bürgersteig statt Trottoir und Regenschirm statt Parapluie sowie Krem statt Creme oder Crème, Tunke oder Beiguß statt Sauce (allenfalls noch Soße), wie mir von Verwandtschaftsseite bestätigt wurde; außerdem habe ich noch etliche Bücher vom Reichsnährstand und anderen Regierungsämtern, in denen man dies Worthe finden kann. Das muthet mir wie Geoge W. Bush an, der nach der Verweigerung Frankreichs in den Irakkrieg eintreten zu wollen, das Worth "French Fries" verbieten ließ und nur noch "Freedom Fries" zu verkaufen gestattete und auf Speisecarten auszuschreiben gebot! Geht's noch? :spinnt:
Um nun den Bogen meine Ausführungen zu schließen: ich habe nach der letzten Schlechtschreibreform beschlossen, mich dieser, von Sprachwissenschaftlern beschlossenen Spielchen total zu verweigern und mich dem guthen alten Goethe anzuschließen und seine Orthographie, gemeinhin die des 19. Jahrhunderts, auch mit Hinblick auf die von mir benutzte Current-Schreibschrift, als "Gesammtkunstwerk" anzuwenden, egal, ob das jemanden stört oder nicht, man mich deswegen verteufelt oder bewundert - es ist mir schlicht schnurzpiepegal! Basta! Ich bin nicht mehr gewillt, mich einfach mir übergstülpten Vorschriftsnormen zu unterwerfen, nur weil irgendwer meint: das, was gestern war, war alles falsch, WIR sind die Erleuchteten, und WIR wissen es besser als die Dummerjane von damals - wie selbstüberschätzend ist das denn?:kotz:
Im Übrigen habe ich gesagt bekommen, daß die Chinesen heute noch Texte von vor viertausend Jahren lesen können, da die Orthographie (fast) nicht verändert wurde - das sollte man mal überdenken!
Gleiches gilt für die Verweigerung, die deutsche Schrift, inclusive der Fracturschriften, zumindest in Schulen wieder zu lehren, damit sie als deutsches Culturguth nicht in Vergessenheit gerathen! Aber da sind wir ja schon wieder in der Thematik der Ausradierung nationaler Culturen zur Ausbrütung einer nihilistisch-pecuniärenen Einheitscultur á l'américaine....

Noch ein Letztes: Es giebt nur zwei Möglichkeiten im Deutschen richtig zu schreiben: nach Etymologie oder nach Aussprache. Letzteres sähe dann consequent angewandt so aus:
Alz ich auf den Marktplaz der Statt kaam, saa ich ainen Stant mitt frischen Früüstüxaiern fonn glükklichen Hüünern. Auch ain Stant mitt Stofftiiren war da, er hatte ganz fiile klaine Mois-chen aus grauem Plüsch.
Wollen wir das wirklich?

So, das war aber jetzt letztmalig eine recht complette Erklärung meiner Rechtschreibung, in der Hoffnung, dies klargestellt zu haben und Einblick in meine Denkstructur gewährt zu haben, die natürlich auch Rechtschreibfehler und Tippfehler meinerseits miteinschließt - auch ich bin nur aus Fleisch und Bluth!
Was mir gänzlich fern liegt, ist, angeberisch oder wichtigthuerisch zu sein, eher lieber ein Sandkorn im Getriebe der heutigen Zeit auf der Schußfahrt!
Wem es gefällt, mag es mir gleichthun, wem nicht, der möge schweigen!

Beste Abendgrüße und eine wohlverdiente Nachtruhe allerseits!

Der Oberberger


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