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Unser täglich´ Brot gib uns heute (Freie Themen)

BBouvier @, Donnerstag, 02.06.2016, 21:09 (vor 2877 Tagen) @ Taurec (9112 Aufrufe)

Wenn kein Wunder geschieht, dürfte sich das Ergebnis eher irgendwo zwischen Mad Max und The Road befinden.

Hallo!

Zu obigem: Ja!

Solange es Menschen gibt, haben sie um das Brot
des jeweiligen Tages für sich gebetet:
Viel mehr war nämlich nicht drin.

In der Landwirtschaft - beschäftigt mit der Nahrungserzeugung - waren:
1800 = 80% (kaum Überschuß!)
1900 = 40%
1955 = immer noch immerhin 25%
2015 = 2%

Energielieferant war das Sonnenlicht, das die angebauten Pflanzen
wachsen ließ.
Ohne das Aufkommen der Technik (Kohle-Maschinen)
hätte die Bevölkerung Europas nach 1800 nicht
wesentlich zunehmen können.
[image]
Einer der Irrtümer des Karl Marx besteht darin, daß er meinte,
die Armut der vielen Menschen, die er Mitte des 19. Jahrhunderts
in England sah, sei der dort aufkommenenden Industrialisierung
anzulasten.
Richtig ist, daß er die vielen Armen dort ohne Industrialisierung
gar nicht hätte sehen/beklagen können, weil die früher nämlich sämtlich verhungert wären.

Bayern hatte um 1800 grob gut eine Million Bewohner.
Jetzt sind es 12 Millionen.
Damals waren davon etwa 800.000 (80%) in der Landwirtschaft tätig,
als lauter Bauern, Knechte, Mägde, etc.
Jetzt nur noch etwa 2% der 12 Millionen:
240.000

Und diese könnten sich (falls sie denn Pferde, einfache Pflüge,
Saatgut, Dreschflegel, Sensen, Säcke, einfache mechanische Mühlen
und vor allem das Wissen deren Handhabung (!) hätten)
recht und schlecht selbst ernähren.

Für alle anderen - nämlich 11 Millionen und 760.000 in Bayern -
sieht es beim Kollaps ziemlich düster aus.
Nämlich für alle Frisösen, Gleichstellungsbeauftragte, Journalisten,
Tankstellenpächter, Finanzbeamte, Discobetreiber, Busschaffner,
Politiker, Softwareentwickler, Bankbeamte, Taxifahrer,
Waschstraßenbetreiber, Fernsehreporter, alle Angestellten
und "Beamten" pauschal, für Fabrikarbeiter, für Kassenpersonal,
für Maler&Musiker, für Lageristen und LKw-Fahrer,
für Polizisten, für Migranten und Hartz-IV-Empfänger,
für Studenten, Lehrer, Pensionäre, Politessen, ... habe ich welche
vergessen?

Die alle haben dann nämlich schnell einen knurrenden Magen.
Wenn der Kühlschschank leer ist. Und LIDL&Co. ebenfalls.
Aber nicht lange.

Meine leicht pessimistische Schätzung geht dahin,
daß in Bayern glatt um die 90% der Einwohner
den Kollaps nicht überleben dürften.

Velten:
"Bleich und abgezehrt schleichen die Menschen
über die Straßen und Felder und ringen die abgezehrten Arme
über dem Kopfe. Andere liegen matt und bleich vor den Häusern,
halbe lebendige Gerippe, außer Standes, sich nach Hilfe umzusehen.
Das spärliche Vieh brüllt nach Futter und erfüllt die Luft
mit seinem Jammergeschrei.
Die großen Fabriken stehen leer und still,
denn ihre Bewohner sind ohne Arbeit und haben in der Verzweiflung
die Werkstätten und Maschinen zertrümmert.
Nicht besser ist es in den Städten, wo der Hunger und die Not
die Spitäler gefüllt und der Reiche heimlich seine Nahrung verzehrt
und sich mit bewaffneter Hand vor der Verzweiflung der Not schützt, welche mit ihm teilen will."

Katharina Leistnerin, die »Geißenkäthe« (19. Jahrhundert) zugeschrieben:
"Dann wird das Geld wie Fetzen auf der Straße herumliegen,
und die Kinder werden sich um die Apfelbutzen raufen."

Matthias Stormberger (18. Jahrhundert) zugeschrieben:
"In der Stadt geht alles drunter und drüber.
Und der Bruder wird seinen Bruder nicht mehr kennen,
die Mutter ihre Kinder nicht.
Von der Stadt werden die Leute aufs Land kommen
und zum Bauern sagen:
"Laß mich ackern."
Doch der Bauer wird sie mit der Pflugreuten erschlagen.
Wer feine Händ hat, wird gehängt werden."

Antonius von Aachen:
"Als mir hierauf Frankreich und dann Deutschland gezeigt wurden,
schauderte ich darüber, wie wenig bevölkert beide Länder waren."

Gruß,
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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