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schwankender Boden (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Samstag, 21.05.2016, 01:26 (vor 2891 Tagen) @ Serenissimus (4744 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 21.05.2016, 01:48

<"Habe mich im Internet und über zwei Bücher von Stephan Berndt
...
mal in das Thema Prophetien eingelesen und alle Quellen,
die anderswo einigermaßen solide erschienen
(Irlmaier, Lied der Linde, Feldpostbriefe, van Rensburg...)
werden hier mehr oder weniger zerrissen.
">

Hallo, Serenissimus!

Sei herzlich willkommen!

Zu obigem.

1.
Selbstverständlich hat der Interessierte die Wahl:
a.
So ziemlich "alles" was einem da so an Literatur angedient wird,
- sei es wegen mangelnden Fachwissens, sei es
aus Gutgläubigkeit oder: "... aber das gruselt doch so schön!" -
unreflektiert zu schlucken, oder aber
b.
Sowohl die Texte als auch deren Interpretation
mittels eigenen Verstandes sowie gestützt auf das Fachwissen Anderer,
nicht unkritisch selbst zu hinterfragen.

Merke:
Nicht alles, was Jemand zum Thema mal von sich gegeben hat,
ist deswegen richtig und auch wahr.

2.
Im einzelnen.
a.
Irlmaier dürfte, was das "Weltgeschehen" betrifft,
nicht mehr als überhaupt nur eine knappe Handvoll Schauungen gehabt haben.
Und auch da nur zu zu eher wenig relevanten Sachverhalten.
Beispiel: Die Vernichtung Landaus durch einen Impakt.
Oder: Er hat wohl mal weißliche Aschen auf Ästen gesehen.
Die Masse - und Schätzungen gehen da bis an die 95% -
sind repetierte Aussagen älterer Quellen, wobei diese
- insbesondere die französischen zu "Revolution&Krieg" -
frömmlerisch-bigotten Nonnen und Hausfrauen zuzuordnen sind,
die durch die vorhergehenden frz. Revolutionen
(1789, 1830, 1848, 1871) und Kriege gegen Preußen und Rußland inspiriert wurden.
Darüberhinaus hat Irlmaiers Verleger Adlmaier offensichtlich
selbst lügnerisch phantasiert, daß sich die Balken biegen.

b.
Das "Lied von der Linde" ist keine Quelle
sondern die in Versform gebrachte Sammlung Konzionator
aus dem Jahre 1920:
Mit allen deren Fehlern und Irrtümern.

c.
Die Feldpostbriefe sind eine Quelle ersten Ranges,
wobei unsicher ist, inwieweit auch hier das "Endgeschehen"
(s.o.) durch Hinzuziehung mehr als dubioser frz. Aussagen
des 19. Jahrhunderts verfremdet wurde bzw. überhaupt
wenigstens teilweise irrig ist.
Exemplarisch sei diesbezüglich auf den "Markustag" verwiesen,
der dort genannt wird:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30616
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30618

d.
Rensburg.
Verglichen mit Rensburg ist Nostradamus gerade zu Klartext.
"Gesehen" hat Rensburg offenbar stets reine Symbolik,
die er dann versuchte, sich zu deuten.
Etwa so etwas:
An einer trockenen Wasserstelle steht ein Büffel
vor einem Karren, bei dem ein Rad zerbrochen ist.
Am Karren lauter blaue Bänder
.

Und das deutet er dann auf den Niedergang Englands.
Mag ja sein, so...

Aber nunmehr machen sich alle möglichen Leute an seinen
Symbolen und Gesichten zu schaffen und deuten
und deuten und deuten...

Und das Resultat ist dann gelegentlich ziemlich aberwitzig.

Als Überschrift steht dann aber gern:
"Und der weltberühmte Seher Rensburg sagt:"
=>
...gefolgt von was immer auch dem Interpreten in den Sinn
gekommen sein mag...
So dass da schon mal im III.WK in Nordafrika
die Briten gegen die Amerikaner kämpfen.
Statt Rommel gegen die Briten im II.

Und auch nicht auszuschliessen ist,
dass man ihm nach seinem Tode alles mögliche
im nachhinein untergeschoben hat.
=>
"Seine Kinder sollen 1927 mal gesagt haben,
ihr Vater hätte mal gesagt...und so weiter..."

3.
Resultat:
Das ganze Thema ist schwankender Boden.
Jedoch "Boden" immerhin!
Im Vergleich dazu saust der Durchschnittsinsasse der BDR
völlig ahnungslos und blind, was die Zukunft betrifft,
mit 120 Sachen durch undurchdringlichen Nebel.
Bitte hier weiter - "Ein möglicher Ablauf":
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=11949

Grüße,
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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