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Abgeschriebene Volkssage (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 13.05.2016, 15:42 (vor 2904 Tagen) @ Malbork (5059 Aufrufe)

Hallo!

Warum sollte Maria S. (wenn sie denn wirklich existiert und sehen kann) so eine Szene nicht gesehen haben? Fuer eine glaeubige Christin ist Kindstoetung ein Schockerlebnis und absolutes Tabu.

Das schreibe ich ja die ganze Zeit: Weil diese Szene nahezu deckungsgleich (nur etwas abweichend) bei einem fiktiven Kapuzinerpater von 1762 vorkommt, was es sehr wahrscheinlich macht, daß Maria S. sie einfach abgekupfert hat.

Die Szene selbst schildert kein reales zukünftiges Geschehen sondern ist nur eine der x-beliebigen Abwandlungen der Endzeitmotive, die seit vielen Jahrunderten im Volksmund kursieren.
Es ist ebenso irreal wie die gewichsten Stiefel in der Miststatt, die roten Hüte und goldenen Glocken an den letzten Kühen etc.
Ebensowenig gibt es ein reales Lebkuchenhaus. Das sind mythologische Bilder, die symbolisch für tieferliegende seelische Gehalte stehen.

BBs Einwand über die Kinderlosigkeit der Frauen sollte ja gerade zeigen, daß die Szene irreal ist. Sie kann nicht eins zu eins aus der Vorstellungswelt des 19. Jahrhunderts und davor auf unsere Zeit übertragen werden.

Wenn es Dir hilft und Du an eine solche Szene unbedingt glauben willst: Stell Dir vor, es wären keine alleinerziehenden Deutschen, sondern die zahlreich eingewanderten und geburtenstärkeren Moslems, die da ihre Kinder wegwürfen. Wie diverse Schilderungen des Flüchtlingsdramas gezeigt haben, als Kinder ertranken oder als Schutzschilde gegen Ordnungskräfte verwendet wurden, scheinen die es im Ernstfall mit der Fürsorge nicht allzu ernst zu nehmen. ;-)
Ich zöge es aber vor, von diesen Gräueln nicht auszugehen, denn es geht aber am Kern der Sache vorbei. Warum das nicht sein kann, habe ich oben beschrieben.

Das heißt aber nicht, daß überhaupt nichts passieren wird. Ebenso wie die Niebelungensage nicht wirklich passiert ist, aber einen historischen Kern hat, werden die prophetischen Volkssagen nicht so eintreten, haben aber (möglicherweise) einen echten seherischen Informationskern. Es handelt sich bei der Endzeitprophtie um nichts anderes als eine Volkssage wie das Niebelungenlied, die Arthuslegende, der Sintflutmythos usw., allerdings mit dem Unterschied, daß sie nicht in die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft gerichtet ist.
Die Aussagen wörtlich zu nehmen ist genauso verquer wie auf dem Berge Ararat nach den Überresten der echten Arche zu suchen. Sie nicht zu finden, macht die Sintflut aber nicht zu einer Erfindung. Auf der anderen Seite wird Homers Trojaepos nicht historisch korrekt, weil man das echte Troja gefunden hat. Es hieße, eine bildhafte, blumige, über Jahrhunderte ausgebaute und umgestaltete Beschreibung mit dem Ding an sich gleichzusetzen.
Und der Kernsatz: Wenn jemand die selbe, in ihren Ausdrucksformen erfundene Geschichte (wenngleich leicht abgewandelt) erzählt, heißt das nicht, er hätte das gleiche erlebt oder gesehen, sondern daß er sich bei einer Vorlage bedient hat. Das ist das Problem bei Maria S.: Sie versucht mit einem abgepausten Geldschein zu zahlen. Und in ihrem Falle schließt das eine echte seherische Begabung aus.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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