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Was ist real? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 28.04.2016, 08:46 (vor 2913 Tagen) @ Bea (1825 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 28.04.2016, 08:55

Hallo!

Seit ich weiß, dass es sich um eine Fernsehsendung handelte, plagen mich schwere Zweifel.
Ich kann mir leichter vorstellen, dass man etwas viel zu früh im Radio hört - zumal ich ja weiß, dass das tatsächlich geschehen ist.
Aber ein Fernsehbericht?

Immerhin ist das noch näher an dem, was man sich gemeinhin unter Schauung vorstellt.

Vielleicht war 's einfach eine Falschmeldung, die man dann stillschweigend fallen ließ - sowas kommt ja vor.

Eine derart detaillierte Falschmeldung mit Filmaufnahmen ist wohl eher unwahrscheinlich.
Schlimmstenfalls hat sie einen echten Bericht über das Beben in Ecuador gesehen und völlig in den falschen Hals bekommen, so daß sie nachträglich vermeinte, es wäre ein Erdbeben in China drei Tage zuvor gewesen.

Ich meine - wenn sowas tatsächlich möglich wäre, dass man zukünftige Geschehnisse vorher im Fernsehen sieht - was ist dann eigentlich real?

Das ist eine der philosophischen Grundfragen der Menschheit.
Was wir in unserer materiellen Umwelt zu erkennen meinen, ist tatsächlich nur eine annäherungsweise Wiedergabe, die dem Geist von Sinnesorganen und Nervensystem (inkl. Gehirn) dargeboten wird.
Was wir an geistigen Inhalten (Information, Gefühle, Empfindung) aus der Umwelt zu bekommen vermeinen, ist meines Erachtens ganz anderen Ursprunges. Man überlege sich etwa, woher die Informationen kommen, wenn man ein einem völlig unbekanntes Buch zum ersten Male liest. Vor einem liegt ein Block aus Pflanzenfasern mit formhaften Tintenflecken, der tatsächlich nichts anderes als das ist, bestehend aus Molekülen und Atomen. Die Information ist darin nicht enthalten. Sie ist nicht Bestandteil des Buchblocks. Woher kommt sie aber? Der Inhalt wurde von einer anderen Person an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit erfunden und sprachlich codiert. Das Lesen ist im Grunde ein mantischer Vorgang, bei dem die Information in unserem Geiste erneut erhalten wird, wobei das Wiedererkennen der Schriftsprache der Schlüssel ist, der uns die Anknüpfung an den entsprechenden Bereich in der geistigen Welt erlaubt, aus dem wir die Information abgreifen. Die Information kommt genaugenommen nicht aus dem Buch, sondern von "innen".
Auf diese Art gewinnen wir Aufschluß über alle Dinge in unserer Umwelt, z. B. über Kunstwerke, wenn wir die zugehörige kulturelle Symbolsprache beherrschen. Auch Radiohören und Fernsehen funktionieren auf diese Art, wobei das Trägermedium des "Schlüssels" kein Buchblock, sondern Schallwellen und Licht sind.
Das macht im Grunde jede Art der Wahrnehmung dem Hellsehen verwandt, bei dem ebenfalls aus der übersinnlichen Welt Informationen gewonnen und mit Sinneswahrnehmung verknüpft werden.
Diese Erkenntis hilft einem, die materielle Welt als das anzuerkennen, was sie ist: sekundär, während die geistige Welt das Wesentliche ist. Von dort stammen wir und alles, was wir wissen. Die materielle Welt gleicht flüchtigen Kulissen, die Repräsentation geistiger Inhalte sind, zu denen wir vermittels der Gegenstände Zugang bekommen.
Wenn nun die Informationsbeschaffung im Alltag ein im wesentlichen geistiger Vorgang mittels äußeren/materiellen Induktoren ist, wäre es dann abwegig, daß der verwandte Vorgang des Sehens, bzw. Hellsehens die Information mit einer "scheinbaren" Außenwahrehmung verknüpft? Hier schließt sich der Kreis zum Beginn des Abschnitts: Die Außenwahrnehmung ist nicht das Ding an sich, sondern dessen angenähertes Abbild in unserer Innenwelt. Genau dieser Punkt macht es möglich, daß sich geistige Inhalte, also auch Schauungen, in Form äußerer Sinneswahrnehmungen darstellen.

Um das intellektuell auf die Reihe zu bekommen, bedarf es wohl einer gewissen geistigen Verrenkung, da wir im Alltag zumeist oberflächlich die Gegenstände mit dem gleichsetzen, was wir mit ihnen verbinden.
(Gegenstand = was einem im Äußeren entgegen-steht, Widerstand und Anhaltspunkt bietet.)

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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