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Russisch-türkischer Krieg? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 27.03.2016, 13:40 (vor 2951 Tagen) @ Oberberger (3070 Aufrufe)

Hallo!

Hilf mir mal auf die Sprünge, wo wir in den Aussagen einen russischen Überfall der Türkei haben.

Antonius von Aachen?
"Nach der Endschlacht kehrten die Franzosen friedlich in ihr Land zurück. Fortan sind Einigkeit und Frieden zwischen diesen beiden Nationen fest gebaut. Überall blüht das Leben wieder auf. Viele Klöster aller Arten werden neu gegründet. Alle Flüchtlinge kehren in ihre Heimatländer zurück. Im darauffolgenden Jahre wird ein russischtürkischer Krieg sein. Die Russen werden die Türken aus Europa vertreiben und Konstantinopel in Besitz nehmen.

Antonius beruht hier wohl auf alten Ideen seit 1453, dereinst würden die Türken wieder vertrieben und der Fall Konstantinopels korrigiert werden.

Diese Idee kommt auch beim nicht gerade koscheren Ludovico Rocco vor:
"Die Slaven werden sich wieder vereinen und ein eigenes katholischslavisches-abendländisches großes Reich bilden, um die Türken aus Europa verjagen. In Konstantinopel wird der Halbmond verschwinden und Kreuz verehrt werden. Die christliche Religion wird sich von daher über Länder verbreiten. [...] Die aus Europa vertriebenen Türken werden sich in Afrika festsetzen. Jerusalem wird die Königsstadt werden und Heil und Segen diese Länder dann beglücken. Der König von Ägypten wird sterben, und diese Länder werden dann die Wohltaten von Jerusalem empfangen."

Oder Maria Beatrix Schuhmann:
"Das ist ja kein wahrer Friede. Es wird nicht eher wahrhaft Friede sein, bis nicht die Türken aus Europa hinausgedrängt sind und in Konstantinopel wieder das Kreuz aufgerichtet ist."

Desgleichen Velten:
"Drüben in der Nachbarschaft im türkischen Reiche fällt alles auseinander, denn aufs neue hat sich Rußland daran gemacht, Konstantinopel zu erobern und zum Bundesgenossen Österreich gewonnen, sowie den Vizekönig von Ägypten, welcher, obwohl selbst ein Bekenner Mohammeds, doch die Gelegenheit ergreift, einen großen Teil des türkischen Reiches an sich zu reißen. [...] Ein russischer Prinz nimmt jetzt seinen Sitz als Stadthalter in Konstantinopel, welchem die Krone in der heiligen Stadt Jerusalem aufgesetzt wird, das nun auch von der Herrschaft der Türken befreit ist."

Sogar bei Johansson klingt das durch:
"Den Balkanstaaten, besonders Serbien und Rumänien, ging es schlecht zu dieser Zeit. Die Serben waren unterdrückt und hatten es sehr schwer 1953. Weiter sagte die Stimme zu mir: ‚Die Türken sollen sich zu Christus bekehren, soweit sie eine Nation bleiben und nicht aus der Reihe der freien Staaten ausgetilgt werden wollen. Es schien ihnen schlecht zu gehen und es sah aus, als ob noch ein Balkankrieg die Türkei heimgesucht hätte.
Grosse Scharen von Juden waren zu dieser Zeit nach Jerusalem und in ihr Land heimgekehrt. Rußland hatte zu dieser Zeit nicht seine frühere ausgedehnte Macht (nach dem dritten Weltkrieg). Seine Grenzen waren, sowie ich sie früher gesehen hatte. Also ohne Ukraine, Polen und die Ostseeprovinzen."
"Persien und die Türkei werden – vermutlich von russischen Truppen – erobert und gehen ihrer Ölquellen und Reichtümer verlustig. Anton hörte: ‚Die Türkei soll sich zu Christus bekehren, wenn sie nicht aus der Zahl der freien Nationen ausgelöscht werden will.’ Dieses ist noch nicht geschehen und der Krieg steht vor der Tür."

Kann man wohl alles vergessen. Das sind eher historische Forderungen & Hoffnungen, die in Prophezeiungen formuliert wurden, keine tatsächlich präkognitiven Voraussagen.
Daß auch bei Johansson die im Grunde abwegige Idee, die Türken würden christlich werden, aufgegriffen wird (sie kommt u. a. bei Cataldo, Asdente, Michalda vor), deutet darauf hin, daß die Quelle nicht "rein" ist, d. h. entweder die Informationsquelle mit christlichen Vorstellungen durchsetzt war oder Johansson/Gustafsson nachträglich durch Interpretation verfälscht haben.

Valide wird's wohl erst ab Rill:
"Die kriegsführenden Staaten seinen Rußland gegen Türkei, Deutschland, Polen und Frankreich. England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt."

Guerrero:
"Vor dem Kommen der Russen gab es ein Problem mit der Türkei. Alle haben mitgemacht, nur wir nicht, wurde gesagt. Die Sache mit der Türkei war im Dezember. 3 Wochen später kamen dann die Russen..."

Das ist denkbar dünn, wobei Guerrero noch am interessantesten ist.

Welche Verwicklung mit der Türkei, bei der wir nicht mitmachen (können), könnte dazu führen, daß schon Wochen später die Russen hier einmarschieren?
Daraus geht nicht zwingend hervor, daß die Konfrontation direkt zwischen Rußland und Türkei vorläge.

Die irrsinnigen und quellenkundlich unbelegten Aussagen des 1994 verstorbenen griechischen Paters Paisios habe ich mal ausgespart. Dort heißt es z. B. völlig übertrieben: "Russland wird die Türkei völlig vernichten."
Gleich ob Paisios solches gesagt hat oder nicht, ist die Aussage wohl dem oben erwähnten christlichen Ideenkreis zuzuordnen, der eben Motiv der Prophezeiungstradition ist, aber nicht durch nachweisliche Seherschau belegt.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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