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Kartenhaus aus Zusatzannahmen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 17.03.2016, 10:51 (vor 2934 Tagen) @ Bea (2109 Aufrufe)

Hallo!

Dem MENSCHLICHEN, wie du richtig sagst.
Weißt du aber, ob es nicht andere Wesen gibt, die da tatsächlich Einfluß nehmen können?
Bevor man es nicht GENAU weiß, sollte man es zumindest offen lassen.

Nein, weiß ich nicht.

Ich unterstelle aber: Die Welt ist konsistent. Veränderungen müssen sich an Naturgesetze halten, so daß eine mechanische Veränderung mechanischer Ursachen bedarf, selbst wenn von höherer Warte aus Fügung dahintersteht.
Es gibt wohl Fälle, in denen sich durch Geisterhand oder Telekinese Gegenstände bewegt haben. Bei Bouviers Mutter standen z. B. mal alle Socken stramm auf der Wäscheleine. Das ist aber ein ganz anderes Kaliber als Planetenbahnen zu verändern oder Himmelskörper zum Verschwinden zu bringen. Dies bedürfte titanischer Geistwesen, die nach Belieben das Universum neuordnen können.

Nach Ockhams Rasiermesser sollte man mit so wenigen unbelegbaren Annahmen wie möglich auskommen. Verfährt man nicht nach diesem Grundsatz, endet man damit, daß man alle erdenklichen Behauptungen aufstellt, die den persönlichen Wünschen genehm sind, um Auffassungen nicht korrigieren zu müssen.

Wahrscheinlicher als Götter, die mit Planeten um sich werfen, sind falsche Interpretationen oder Fehlinformationen in übersinnlichen Wahrnehmungen. Daß Schauungen nicht eins zu eins sind, Prophezeiungen Fehlinterpretationen unterliegen können, Zeitangaben nicht stimmen, sind wenigstens belegbare und erforschbare Umstände.

Es hat keinen Sinn, sich nicht nachweisbare Wesenheiten zu denken, um die Integrität eines unsicheren Phänomens zu wahren.

Von der Existenz planetenverschiebender Wesenheiten mal hypothetisch ausgehend, stellt sich die Frage, warum sie das tun. Auch diese würde einen Rattenschwanz von Zusatzannahmen nach sich ziehen, die letztlich nur religiös begründbar sind. Etwa: "Die Menschheit hat sich so gebessert, daß sie den Himmelskörper nicht mehr verdient." => Schnipps! Weg damit! Oder: "Die Menschheit ist dermaßen verkorkst, daß wir sie besser noch ein paar Generationen in ihrem Saft liegen lassen." => Schnipps! Weg mit dem Himmelskörper!

Leider ist der Umstand, daß jemals eine Naturkatastrophe "weggebetet" oder desgleichen worden wäre, nicht belegbar, weil zunächst der viel näherliegende Zweifel an der Voraussage an sich überwiegt.

Daher gehe ich davon aus, daß die Wahrnehmungen oder Aussagen falsch sind, kosmische Katastrophen indes auch künftig an den seit jeher feststehenden Zeitpunkten stattfinden, die zu erkennen uns lediglich nicht möglich ist.

Es gibt übrigens auch neuere Schauungen, die den Himmelskörper zeigen. Als geistiges Bild (morphogenes Feld?) oder reales Objekt scheint er also noch vorhanden zu sein.

Das GLAUBEN wir - Fakt ist aber, dass sich die Bahnen nur für relativ kleine Zeitabschnitte genau berechnen lassen.
In der Astronomie ist das wohl bekannt.
Zum Teil liegt es am Dreikörperproblem:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dreik%C3%B6rperproblem

Nun besteht aber unser Sonnensystem aus erheblich mehr als 3 massemäßig relevanten Körpern.
Wir wissen also nicht wirklich, wie plötzlich sich da etwas ändern kann.

Das ist ein Problem des Menschen, das auf einem reinen Informationsmangel und Verständnisschwierigkeiten seinerseits beruht, bzw. unsere mathematischen Fähigkeiten gegenwärtig überfordert.
Davon auf eine Offenheit des himmelsmechanischen Systems an sich zu schließen, wäre ein logischer Fehlschluß.
Daß wir es nicht verstehen, bedeutet nicht, daß es nichts zu verstehen gäbe und die Sache "frei" wäre, bzw. willkürlich von außen geändert werden würde, nach dem Motto: "Puh! Unsere Mathematik stimmt zum Glück, es ist nur die Wirklichkeit, die spinnt!" ;-)
Mit allen nötigen Informationen und einem größeren räumlichen und zeitlichen Überblick wären die Bahnen durchaus berechenbar.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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