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Böse Unterdrückung und Aufhetzung der allzeit friedlichen Menschen durch die Religion? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 02.03.2016, 08:40 (vor 2948 Tagen) @ Dannylee (2776 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Mittwoch, 02.03.2016, 19:57

Hallo!

Aber jetzt stell dir mal vor, auf der ganzen Welt hätte es entweder gar keine
oder nur eine Religion o h n e verschiedene Konfession gegeben, dann hätten
die Völker der Welt niemals versucht, ihren jeweiligen Glauben mit Feuer und Schwert zu
verbreiten.

Leider eine weltfremde Utopie ohne jeglichen Wirklichkeitsbezug.
Religion ist keine Sache, die man sich zulegt oder nicht. Sie ist eine Grundeigenschaft jedes Menschen, da jeder in der umgebenden Welt etwas unerklärliches, numinoses und ihn übersteigendes wähnt, das erklärt und durch Gebete, Riten, Glaubenssätze beschworen und gebannt werden will. Selbst eingefleischte Atheisten und Agnostiker sind religiös. Hochgradig.
Die Religion ist kein starres System, als welches sie erscheint, wenn man lediglich die Bibel, den Katechismus, den Koran, Talmud usw. vor sich hat und die Worte betrachtet. Sie ist gelebt ein völliger Ausdruck der innersten Form, welche die Seele des Menschen hat, und der Haltung, in der sie sich zur Schöpfung und zu Gott empfindet.

Es gibt so viele Religonen wie es Völker und Ethnien gibt. Das Grundlegende, das der Religion vorausgeht, ist nicht die jeweilige heilige Schrift, sondern der Volkscharakter, der die Religion erst bestimmt.
Daher sind Schiiten etwas ganz anderes als Sunniten, weil Perser ein völlig anderes Volk als die Araber sind.
Daher sind Protestanten etwas völlig anderes als Katholiken, weil die nordgermanischen Völker einen ganz anderen Freiheitsdrang haben als die romanischen, in denen untergründig noch die antike Mentalität fortlebt. Daher entspricht die Grenze der Konfessionsverteilung in Deutschland dem Verlauf des römischen Limes, bzw. der Grenze des römischen Reiches, weil südlich dessen nicht Christianisierung, sondern zunächst Romanisierung stattfand. In das Machtvakuum drang beim Untergang der Antike die Kirche als politische und soziale Organisation ein. Im Norden wurde das Katholische immer als fremd empfunden.
Daher gibt es einen Unterschied zwischen deutschem, französischen, englischen und skandinavischen Protestantismus. Daher gibt es einen Unterschied zwischen dem süddeutschen katholischen Christentum, den italienischen, spanischen, französischen und überseeischen Katholiken.
Daher mußten sich die orthodoxen Kirchen von Rom abspalten, weil z. B. die Russen eine ganz andere Religion in sich haben als wir.

Daß es nicht in erster Linie auf die Religion ankommt, zeigt sich in den Asylunterkünften, wo sich Araber, Pakistaner, Iraner und Afghanen gegenseitig die Schädel einschlagen.

Und nur bei äußerst oberflächlicher Betrachtung scheint es so, als würden Religionen um der Religion willen mit dem Schwert verbreitet werden. Vielmehr ist es der Eroberungsdrang der Völker, der Andere unter ihr Lebensgesetz zwingen will. Das passiert sogar, wenn alle Beteiligten der selben heiligen Schrift huldigen und der selben religiösen Oberauthorität unterliegen.
Man kann die Religion nicht abschaffen, wenn man nicht die Völker abschafft und damit alles, was den Menschen ausmacht. (Natürlich ist eine solche Abschaffung unter keinen Umständen durchführbar, weil der Natur des Menschen gänzlich ungemäß. Der Versuch, der im Augenblick läuft, führt zwangsläufig zu Mord und Totschlag.)

Aber dann hätte der Mensch sicher andere Gründe gefunden, um Krieg zu
führen. Er kann ja leider nicht ohne. Und Religion wird (bis heute) leider nicht
nur zum Glauben und zur Bereicherung des Lebens gebraucht, sondern als Macht-
instrument missbraucht, um Menschen gefügig zu machen. Denk nur mal an das Beispiel
des Ablasshandels vor Jahrhunderten. Und wie schafft es denn heute der IS, junge Männer
und Frauen, auch aus dem Westen, für seine Zwecke zu rekrutieren?

Das passiert nicht gegen den Willen der Menschen, sondern gerade, weil sie es wollen. "Religiöse Unterjochung" halte ich für eine Horrorgeschichte, die man sich in der Moderne erzählt, um sich von der traditionellen Welt abzuheben, gegenüber welcher man sich ach so fortschrittlich und aufgeklärt vorkommt. Auch eine Form der Religion. Die Kirche trat als Unterdrückerin gegen Fremdvölker und die Minderheit der Abweichler in den eigenen Reihen auf. Die katholischen Bevölkerungen lebten stets recht gut mit ihrer Religion.
Der Islam ist in unserer Zeit nicht deswegen eine Kraft, weil er die Menschen unterdrücken und gefügig machen wollte, sondern weil diese Völker die Möglichkeit spüren, sich von der schwankenden weißen Fremdherrschaft zu befreien. Sie wollen und benötigen den Islam, um selbst stark zu werden, und ich wünschte, in Deutschland und Europa würde auf Grundlage der abendländischen Tradition eine ähnliche Erweckung stattfinden. Die Möglichkeit dazu wächst, wenn sich mit steigender Zuwanderung die Unterschiede und unüberwindbaren Feindschaften der Völker um so stärker hervorheben.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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